Sonntag, 6. Juli 2008

An jedem normalen Sonntag

An diesem Morgen treffe ich mich mit Claudia nur 5 Blocks weiter im neuen Cafe Chelsey im Jungfernstieg. Nachdem hier vorher 30 Jahre lang das Cafe Lucy war, eine Institution unter den Kieler Studentenkneipen, sind wir umso gespannter, wie sich der Platz entwickelt hat. Das Chelsey war klug genug, das Beste vom Cafe Lucy zu übernehmen und so fühlen wir uns gleich zuhause.

Im winzigen Hofgarten ist gerade Platz für drei Tische, ein gutes Dutzend Stühle und natürlich für Claudie und mich. Das Frühstück ist in Ordnung, wenn auch kein Markerschütterer. Es gibt die üblichen Sonntagsbrötchen Knusperfaktor Null, die beliebten Fertigportionen Butter, Marmelade und Nutella, aber dafür einen guten Kaffee. Die Bedienung ist mega freundlich und sehr aufmerksam. Fast zwei Stunden sitzen wir in dem verwunschen kleinen Hofgarten und fühlen uns pudelwohl. Für ein etwas besseres Frühstück würde ich zum Stammgast werden

Vom Chelsey aus fahren wir rüber in die Holtenauer Straße ins renovierte Metro-Kino in die 11 Uhr Vorstellung von Sex-and-the-City. Nach 6 Staffeln und mehr als 90 Folgen muss ich einfach wissen, wie es mit Carry und Big weitergeht. Im Kino wartet eine Überraschung auf uns. Es gibt ein Riesen Frühstücks-Brunch-Schlemmer-Buffet. Dutzende Menschen sitzten drinnen wie draußen und lassen es sich schmecken. Den Film allerdings sehen wir zu viert mit zwei Studentinnen. Gehen die Menschen vielleicht nur noch zum Frühstücken ins Kino?

Kurz bevor im Saal das Licht ausgeht, merken wir, dass uns ein wichtiges Accessoire fehlt. Claudia bestellt an der Bar zwei Cosmopolitan, aber scheitert kläglich. Ausschank erst nach 18 Uhr. Also gibt es Sex and the City ohne Cosmo. Davon haben wir noch nie gehört. was würden Carry und Samantha jetzt tun?

Der Film legt von der ersten Minute an ein hohes Tempo vor. Er ist überraschend witzig und oft auch überraschend traurig. Sollte ich für solche Gelegenheiten lieber ein wasserfestes Mascara benutzen? Spätestens als ich bei Carries Hochzeit zu weinen anfange, weiß ich, dass meine Hormontherapie genau die Wirkung hat, die beabsichtigt war. Sie hat mich weiblicher gemacht.

2 Kommentare:

~Raven~ hat gesagt…

Oh,ich liebe Sex and the City! Als Big sie sitzen gelassen hat vor der Hochzeit hab ich auch sooo geheult... Schön, dass deine Hormontherapie so wirkt, dass du als Frau erleben kannst, wie rührend und herzzerreissend solche Momente auf Frau wirken. Viel Glück auf deinem weiteren Weg! ;)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@BiD: Oh, wie schön, endlich ein Kommentar auf dieses Posting. Ich glaube, es hat Jahre gedauert, bis ich überhaupt mal einen Kommentar bekommen habe.
Ja, du hast recht, solche emotionalen Momente sind wunderbar. Schon als Mann war ich bei rührenden Filmen eine total Heulsuse und hab die deshalb immer vermieden, weil es total peinlich war und so gar nicht zu meinem MachoImage passte :-)
Herzlich willkommen im Blog, schön das du da bist.
Du bist gerade Mama geworden, hab ich gelesen? Schön. Glückwunsch :-)
LG, Svenja

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