Mittwoch, 13. August 2008

Verlust des Sorgerechts für meine Kinder - Even big Girls cry sometimes

Wenn ich mein Weblog so lese, klingt das Leben der T-Girls immer leicht und lustig. Und häufig ist es das auch. Vielleicht habe ich aber auch nur die Angewohnheit, das Gute zu lieben und das Schlechte einfach zu verdrängen. Doch heute gelingt mir das nicht.

Ich habe das Sorgerecht für meine fünf Kinder verloren. (Eigentlich vier, denn die Älteste ist schon lange volljährig).

Das Außergewöhnliche ist der Grund dafür: nicht etwa, dass ich etwas Böses getan hätte, nein, sondern meine Kinder wollen es so. Ihre Mama hat den Antrag dazu gestellt. Ich kann niemandem böse sein, denn ich hätte ehrlich gesagt auch keinen transsexuellen Vater haben wollen - wer will das schon?

Doch an diesem Tag zerbricht etwas in mir. Es geschieht ungefähr in dem Moment, als die Verhandlung zu Ende geht und die freundliche junge Richterin mich aus dem Saal entlässt. Ein kleines Stück von meinem hellrosa Herzen wird plötzlich grau und schrumpelig und sieht aus wie ein Stück Fonduefleisch, das man zu früh aus dem Topf genommen hat. An dieser Stelle wird nie wieder ein liebes Gefühl für einen Menschen wachsen können.

Als ich den Gerichtsaal verlasse, kann ich vor Tränen kaum noch etwas sehen und ich bin froh, dass ich die Treppe nach unten mit erhobenem Kopf schaffe. Weinend laufe ich an der Wache vorbei - die jungen Wachmänner sehen mich bestürzt an - und ich schaffe es gerade noch bis zu meinem Auto, als in diesem Moment die Welt über mir zusammen bricht.

Das Foto habe ich aufgenommen, um mich immer an diesen Tag zu erinnern. Völlig aufgelöst bei dem Gedanken an meine Kinder. Dazu Neil Young - Like a Hurricane und eine doppelte Portion Selbstmitleid mit Herzschmerz.

Puh...., welch ein schrecklicher Tag. Heute bin ich tief gesunken: vom Papi, vom Alle-Probleme-lösen-Könner, vom Geschichtenerzähler, vom Wohnwagen-mit-Familie-nach-Spanien-Fahrer, vom Tröster, vom Erklärer, vom Fahrrad-Reparierer, vom Witzeerzähler, vom Versorger, vom bewunderten Papi zu einer Person, die endlich aufhören soll, die Familie zu belästigen.
Das hat gesessen.

35 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja, ich fühle mit Dir, aber das Leben geht weiter. Irgendwann werden Deine Kinder Deinen Weg verstehen können und nehmen von sich aus Kontakt zu Dir auf. Zurzeit wird dieser Kontakt von Deiner geschiedenen Frau und ihren Eltern verunmöglicht. Kinder kann man sehr gut manipulieren, es ist nicht immer deren Willen. Sei bitte nicht traurig, lebe Dein Leben.
Liebe Grüße ClaudiTV

Anonym hat gesagt…

Genieße das neue in deinem Leben und freue dich auf deine Zukunft.
Und das was die ClaudiTV gesagt hat, trifft zu. kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Liebe Grüße Markus

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja,

eine bewegende und herergreifende Schilderung, da könnte ich fast mit Dir weinen.

Ich kann nur in Teilen mitfühlen, denn mir könnte dieses schwere Los noch bevorstehen, aber bislang blieb es mir erspart.

Aber das Gefühl, für seine Kinder dasein zu wollen, es aber nicht zhu können (oder zu dürfen) kenne ich selber und das nur zu gut.

Kopf hoch meine Liebe, wir halten zusammen und wenn Du mich brauchst, bin ich für Dich da.

Irgendwann, so fürchte ich, werde ich dann Dich brauchen............

Fühl Dich ganz lieb in den Arm genommen und gedrückt.


Diana Isabelle

Anonym hat gesagt…

Das ist wirklich keine schöne Episode. Du hast mein Mitgefühl. Trotzdem ist es gut und richtig, dass du deinen Weg gehst. Vielleicht sehen deine Kinder irgendwann ein, dass sie dir Unrecht getan haben.

Die Welt ist immer noch übersät mit Hass, Dummheit und Vorurteilen. Um so wichtiger ist es, dass man vor beschränkten Menschen nicht buckelt, sondern das Richtige tut.

Bleib weiter so offen und mutig. Es wird bestimmt noch Jahre dauern, aber irgendwann wird das Transgenderproblem keines mehr sein. Dann werden andere bewundernd zu dir aufschauen. Vielleicht auch deine Kinder - wenn sie klüger geworden sind.

El Mar hat gesagt…

Es gibt Tage da verliert man und an anderen wird man nur zweiter.

Das was Du an diesem Tag erlebt hast tut einfach nur weh und dann darf und soll man auch weinen. Es kann einem niemand trösten, das leider einfach so. Aber Kopf hoch, es kommen auch wieder die Tage an denen Du gewinnen wirst.

Gruß El Mar

Traumbär hat gesagt…

Liebe Svenja Kopf hoch es kommen auch wieder bessere Tage

Hier das Motto mit dem ich mich weitergetragen habe als ich ganz unten war

Es wird Zeit zu gehn, zu gehn, zu gehn, zu gehn....
Kommst Du mit mir, oder bleibst Du stehen ?
Trittst Du weiter auf der Stelle, oder beginnst du zu sehn

Ps: An meinem Blog feile ich noch

Gruss Anna

Bettie Mae hat gesagt…

der text eines liedes der böhsen onkelz als motto für ne transe ^^ nicht schlecht...aber hej, ich mag das lied auch. ( und das mit der transe, wie hast du geschrieben wegen der insiderwitze? is echt nicht bös' gemeint)
zum thema: da dein exschwiegervater dir seine meinung irgenwo viel weiter unten per telefon mitgeteilt hatte, ist wohl nicht schwer zu erraten, von wem deine kinder diese "entscheidung" eingeflüstert bekommen haben.
kopf hoch, ich verfolge deinen blog mit viel interresse und freue mich vor allem über die kleinen comics ^^
lg Leona

Sissy´s Blogcity hat gesagt…

Oh wie traurig!!! Hoffe Deine Kinder finden wieder den Weg zu Dir.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@ClaudiTV: Ich hoffe, dass du Recht hast und mein Verstand sagt mir, dass es so ist. Aber die Gefühle hören nicht auf den Kopf.

@Markus: Ich kenne ja deine Situation und ich bin gespannt, ob es mir auch eines Tages so ergehen wird.

@Diana: Du bist immer mein Positivbeispiel dafür, wie gut es als Papa funktionieren kann, auch wenn man jetzt als Frau lebt. Es ist bewundernswert, wie du mit deinen Kindern umgehst.

@Tippling: Ich hoffe von ganzem Herzen, dass du Recht hast. Und vermutlich wird es auch so kommen. Aber wie lange noch bis dahin?

@El Mar: Schon das Schreiben des Postings hat geholfen, mir den Kummer von der Seele zu schreiben. Danke dir.

@Anna: Danke. Und ich warte auf deinen Blog.

@Sascha: Es ist leider wirklich so, dass die Kids ferngesteuert werden. ich hatte niemals die Chance, in Ruhe mit ihnen zu reden. Nach meinem Rauswurf war ich sofort eine UnPerson und kaum jemand hat noch mit mir reden wollen. Aber ich glaube, da ändert sich gerade etwas.

@Sissy Sisco: Ich glaube, so wird es kommen. Und wenn es nur eines von fünfen ist, oder?

Sissy´s Blogcity hat gesagt…

und wenn eines von fünfen kommt, kommen die anderen vier auch :-) der mensch ist ein Herdentier und braucht immer einen, der voran geht.
In Köln sagen wir auch gerne: et hätt noch immer jot jejange - oder auch "Alles wird gut" Immer feste dran glauben! :-)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Sissy Sisco: Ach, wie lieb von dir. Ich glaube auch, dass wir wieder zueinander finden. Es ist zum Glück niemals etwas geschehen, für das ich mich entschuldigen müsste, oder das mir peinlich sein sollte. Einfach nur kein Kontakt.
Köln? Mein Papa wohnt in Brühl und deshalb bin ich ab und zu dort. Eine wunderbare Ecke Deutschlands. Aber der Dialekt bringt mich um :-)

Anonym hat gesagt…

Uff!

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frau Currywurst: Ja, das stimmt: Uff.
Aber momentan könnte sich da eine ganz neue Entwicklung ergeben, die furchtbar spannend ist. Aber dazu mehr, wenn es spruchreif ist.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@TiNO: in dem Moment dachte ich, ich kratz ab vor Kummer, aber heute ist das für mich ein ganz wichtiges Foto geworden und ich mag es selbst. Ich will mich immer daran erinnern, wie schlimm manches gewesen ist.

lülü hat gesagt…

Obleich ein sehr später Eintrag - Als Kind eines Transsexuellen Vaters: Ich hätte es nie anders gewollt. Und wünschte, ich könnte deinen Kindern ein bisschen was erzählen.
(Zögern vor dem Kommentarfenster. Andrea [Papa sagen passt ja nicht meh]) ist früh gestorben. Und deine Kinder haben die Möglichkeit an deinem Leben teilzuhaben. Ich wünsche ihnen so sehr, dass sie wieder zu dir finden und sehen, wie du blühst. Bin fast ein bisschen neidisch.)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@lülü: Oh, wie lieb von dir, das zu schreiben. In den letzten zwei Wochen haben zwei meiner Kinder zu mir zurückgefunden und wir sind wieder so vertraut miteinander. Die beiden sind 17 und 18 Jahre alt und ich hab leider die letzten vier Jahre ihrer Entwicklung verpasst. Sie sind erwachsen geworden und haben mir auch anvertraut, dass die Mama dahintersteckte. Sie spricht wohl sehr schlecht über mich. Aber jetzt, wo sie Hilfe brauchen, bin ich da und kann mich endlich wieder einbringen.
Liebe Grüße, Svenja

Berthold hat gesagt…

Ohne das jetzt hier wieder ausgraben zu wollen, aber ich kann mich dem Rat und den guten Wünschen hier nur anschliessen. Es ist traurig, wenn Familienbeziehungen auf so eine Art und Weise zerreissen, aber das hat nichts damit zu tun wer Du bist, zumindest für Deine Kinder. Die werden immer in Mitleidenschaft gezogen bei so etwas, aber wenn Du ein offenes Herz bewahrst, werden Sie auch zu Dir zurück kommen. Vor allem glaube ich nicht, dass Transsexualität dabei eine Rolle spielt; Sie müssen erkennen, dass Du im Innern immer noch ihr Vater bist, und das braucht Zeit. Ich drück' Dir die Daumen, dass Du bald wieder mit allen Vieren zusammen sein kannst. (Ja, ich hab im letzten Moment gemerkt, dass Du noch aktuelle Informationen nachgeworfen hattest, schreib' die doch oben als Update mit rein, dann weiss jeder Bescheid, der über Deinen Rückblick reinkommt)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Berthold: Ich danke dir für den einfühlsamen Kommentar. Momentan ist alles ein wenig in der Schwebe, aber ich bin sehr, sehr geduldig geworden und kann abwarten.
Vielleicht mach ich bald mal ein Updaten, gute Idee.

Anonym hat gesagt…

Mitfühlen konnte niemand - auch wenn es viele geschrieben haben - wußten sie nicht wirklich wie es in dir und deinem - nennen wir es Vaterherz - ausssah !!!
Alle Floskeln - auch wenn noch so gut gemeint - konnten nicht im Entferntesten ahnen - wie es in deiner Seele und deinem verwüsteten Herzen aussah !!!
Es muß ein Hiroshima der Gefühle gewesen sein - ein Druck - der dich drohte zu zerreißen - aber der niemals von einem ausstehenden - auch wenn er ( sie ) es noch so gut gemeint hatten - nachvollzogen werden konnte ...
Und trotzdem war alles so wie es geschehen ist - richtig - denn es war und ist DEIN Leben ... So schwer - wie es zu verstehen scheint !!!
Wäre es nicht so - wäre es nicht dein Leben !!!

Mit tiefem Respekt - vor dem was du durchgemacht hast ... und mit den Wünschen - auf inneren Frieden und Gelassenheit ... ziehe ich vor dir meinem Hut ... !!!
Auch wenn ich selten - einen solchen auf mein graues Haupt setze ...

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Alfredo: Danke, Chief. Deine Worte sind wirklich sehr tief empfunden und das berührt mich. Diese schlimme Zeit liegt zum Glück jetzt hinter, aber ich will sie nie vergessen. Und machmal, ganz manchmal kehre ich hierhin zurück und lese es noch einmal. Dann sehe ich jedesmal wieder so aus, wie auf dem Foto, aber das ist völlig ok so.

Anonym hat gesagt…

Weil DU das wichtigste hast - was einem Menschen geschenkt wurde ... Mitgefühl. Und Mitgefühl ist - und das ist eine Tatsache ... die höchste und reinste Form von Liebe !!!

Tamila hat gesagt…

Hallo Svenja,
du bist mit Deinem Leidensweg was Deine Kinder ehemaligen Frau und Familie nicht alleine. hier vielleicht etwas zum Trost ein kurzer Einblick in meine Geschichte. sie ist für mich selbst so voller Rätsel das ich glaube diese Wahrheit wirst du erst auf dem Sterbebett mal erfahren oder nie?
meine zweite Ehe ist nur die halbe Wahrheit, meine erste Ehe gehört gazu. Daraus sind zwei Kinder hervorgegangen. Meine erste Ehefrau ist über Nacht 1986 ohne Ankündigung in die damalige BRD abgehauen. Ich wußte von nichts und war mit meiner Firma auf der Insel Rügen auf damaliger sogenannter Montage. Frau weg, Kinder weg, Geld weg, Unterlagen weg, Schränke leer als ich zurückkam. Dabei hat unserer Ehe bis zuletzt top funktioniert und ich als kleiner Handwerker war beiweiten kein "Roter"(im Gegenteil) vor dem man davon laufen musste. 1987 wurde ich geschieden da kaum extra aus der BRD eine ebenfalls aus der DDR geflüchtete Rechtsanwältin. wie das alles funktionierte, weiß kein Mensch Mit der Wende flatterten dann die immensen Unterhaltsforderungen aus Worms ein. Bis dahin kein Lebenszeichen weder von meiner Ex noch von den Kindern. Mit meiner TS kann diese Flucht wohl kaum zusammenhängen, denn soweit war ich damals noch gar nicht. Also ich in meinen kleinen Trabi und ab nach Worms auf das Jugendamt. So richtig konnten die sich auf diesen ganzen Vorgang auch keinen Reim machen. Naja so habe ich von meinen paar hart erarbeiteten neuen D- Marks 18 Jahre lang 800 vom Lohn berappt. Meine Kinder und Ex habe ich nie wieder gesehen. Auch weiß ich nicht mal ob das zweite Kind von mir ist? Der damalige Bluttest wurde unter fadenscheinigen Umständen in Greifswald durchgeführt obwohl ich in Dresden wohne, dass Ergebnis wurde mir auf einem pergamentähnliche Zettel überreicht mit natürlich 99,9 % Trefferquote. diese zweite kind habe ich nie zu gesicht bekommen auch war das Jugendamt nicht in der Lage mir Bilder von meinen kinder zukommen zulassen. Diese Zeit des abrupten Verlustes hat meiner Seele einen totalen Knacks mitgegeben, ob ich es je richtig verarbeitet habe weiß ich bis heute noch nicht Denn der Weggang meiner damaligen Familie und die Scheidung bleiben für mich bisher ein absolutes Rätsel. Ich habe nachts und Tags hemmungslos geweint wie ein Schloßhund. Aus Verzweiflung habe ich mich dann vor meiner zweiten Ehe(die bisher glücklich hält) wie verrückt und im verborgenen meinerer TS gewidmet. Aber ich dachte immer noch ich bin doch nicht normal. Unter falschen Vorgaben gekauften Frauenkleidungsstücke wanderten des öfteren in die Mülltonne. Mit der neuen Ehe sollte alles vergessen und vor allem meine TS ausgelöscht werden. Bisher funktionierte das ja ganz gut aber ob ich dadurch glücklicher geworden bin? Meine seele ist genauso zerrissen wie vorher Alles andere wäre gelogen und wie Du liest holt mich mein wahres ich immer wieder ein. Ja Svenja so hat fast jeder ehemalige und noch Bio Mann sein "Kreuz zu tragen" und es ist sicher ebenso schwer wie das, welches Jesus auf seinem Weg zum Tempelberg tragen musste

Tamila hat gesagt…

Hallo Svenja,
nochmal ich, bitte verzeih die vielen Fehler in meinem Text, habe einfach so drauf los geschrieben und erstellt. Soll nicht mehr vorkommen, versprochen! Und nun schweige ich auch eine Weile.
Danke für dein Verständnis Herzliche Grüße Tamila

Die Liebste hat gesagt…

Liebe Svenja,

der Kloß in meinem Hals könnte dicker nicht sein. Ich kann wirklich kaum fassen, was dir da gerade passiert. Allein die Vorstellung nimmt mit schier den Atem. Du schreibst, du kannst sie verstehen, du hättest auch keinen transsexuellen Vater haben wollen. Ja, Kinder wollen heile Welt, aber die Welt ist nicht heil und ich finde es unglaublich erschütternd, dass dir das angetan wird und ihnen die Fassade wichtiger ist als der Kern. Zählt denn plötzlich gar nichts mehr, was vorher war? Zählt bei ihnen denn nur noch das Negative? Es macht mich so unfassbar traurig!
Ich wünsche deinen Kindern von Herzen, dass sie eines Tages erkennen, was sie einem Menschen angetan haben, der doch ein Teil von ihnen ist und der sie immer nur geliebt hat. Dass sie DICH erkennen. Und ich wünsche ihnen, dass sie dann an dieser Erkenntnis nicht zerbrechen.
Und dir wünsche ich von ganzem Herzen unendlich viel Kraft und Liebe um das ganze irgendwie zu verarbeiten, damit DU daran nicht zerbrichst.

Die Liebste

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Die Liebste: Vielen, vielen Dank für diesen tief empfundenen und mitfühlenden Kommentar. An diesem Tag hat mein Seele eine tiefe Narbe bekommen. Dabei war es so unnötig. Inzwischen bin ich sicher, dass die Mutter und die älteste Tocher die treibenden Kräfte waren. Denn die kleinen (14, 15 und 18) kommen gut mit ihrem MamPa zurecht.

Nein, ich glaube nicht, dass es jemals zu einem wirklich herzlichen und verlässlichen Kontakt kommen wird. Oberflächliche Nettigkeiten vielleicht ja, aber sicher ohne Verpflichtung und gegenseitige Verantwortung. Das tut wirklich sehr weh, aber ich versuche jetzt, mich damit abzufinden.

Anonym hat gesagt…

Hallo Syenja,

… wer schon mal mit dem Sorgerecht / Jugendamt zu tun hatte kann dir nachfühlen. Die eigenen Kinder nicht wieder zu sehen … schlimm, schlimm *Kopfschütteln* … wie kann man nur so etwas einem Menschen antun. Das Leid was dir widerfahren ist scheint jetzt auch nach den Jahren unvorstellbar zu sein.

ABER: … meine Kinder (jetzt 20 und 22) … und ich spreche aus Erfahrung, haben den Kontakt mit mir gesucht und sich von ihrer Mutter abgewendet. Warte noch ein paar Jahre ab und deine Kids werden bei dir auflaufen … ein Mensch ändert sich mit den Jahren, wird reifer, sieht die Welt mit anderen Augen, versteht die Dinge …

Ich würde es mir von ganzen Herzen wünschen das deine Kinder dich wiedersehen wollen.

LG Wicky

Carthago hat gesagt…

Moins Svenja,

dir wünsche ich in dieser schmerzvollen Herzensangelegenheit Frieden in dir.
Es soll dir gut gehen, du sollst deinen Frieden haben, dein Leben soll dich erfüllen.
Ich hoffe meine Wünsche für dich passen dir.
lg

C.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Wickywacker: Ja, das ist möglich. Ich warte das in Ruhe ab. Danke, dann kennst du diese Gefühle ja selbst.
LG, Svenja

@Carthago: Es sind jetzt zwei Jahre vergangen und so langsam ist der Schmerz einfach verblasst, so wie die Erinnerung an die gemeinsame Zeit unscharf wird und langsam blasser. Danke dir.

Anonym hat gesagt…

"Ich kann niemandem böse sein, denn ich hätte ehrlich gesagt auch keinen transsexuellen Vater haben wollen - wer will das schon?"

Ich würde einen transsexuellen Vater haben wollen, wenn er so ein wunderbarer Mensch ist, wie du!!! Ich würde jemanden wie dich niemals hergeben! Auch nicht im Minirock!

Irina

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Irina: Ach menno, das ist so süß von dir, das zu schreiben. Ich hoffe insgeheim, dass meine Kinder eines Tages mit wachem Verstand und offenem Herzen meinen Blog lesen werden. Aber ich glaube nicht mehr, dass das unbeeinflusst und unvoreingenommen möglich sein wir. Dennoch, die Hoffnung habe ich mir all die Jahre bewahrt. Und noch sind wir ja jung, die Kinder und ich.

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja! Warum auch immer, dachte ich gerade mal an Dich und stöbere deshalb in Deinem Blog herum. Du siehst so toll aus mit den langen Haaren! Und Deine Beine...wow, so manche, bereits als Frau Geborene, wird neidisch sein. Gute Gene, Frau K. :-) Aber, was ich eigentlich schreiben wollte: ich hab geheult, als ich diesen Eintrag gelesen habe. So sorry!!! Ganz liebe Grüße aus dem guten, alten Kellinghusen sendet Dir Anette

Svenja-and-the-City hat gesagt…

Liebe Anette, wie schön es ist, von dir zu lesen. Das weiß hier natürlich niemand, aber wir beide haben uns einmal sehr gut gekannt. Meine Güte, ist das schon eine Weile her :-)
Ja, dieser Beitrag nimmt mich auch sehr mit, wenn ich ihn von Zeit zu Zeit noch einmal lese und daran zurückdenke. Aber die Zeit scheint tatsächlich alle Wunden zu heilen, auch wenn es wirklich viele Jahre dauert.
Kellinghusen, wie lange ist das her? Trotzdem habe ich gerade heute ganz lange davon gesprochen und auch von dir erzählt. Danke für das liebe Kompliment. Ja, ich hoffe auf die guten Gene, wenn ich schon nicht das Glück hatte, als BioFrau geboren zu werden. Aber mein erstes Leben war auch nicht schlecht. Überhaupt nicht! Sonst hätten wir uns ja gar nicht so kennengelernt.

Ganz liebe Grüße
Svenja

HeikeK64 hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
HeikeK64 hat gesagt…

Wieder einmal bin ich hier bei diesem Eintrag gelandet - und wieder einmal schreibe ich, lösche ich das Geschriebene wieder - ich maße mir nicht an zu schreiben "ich verstehe Deine Trauer". Ich kann nur von mir sprechen: ich habe immer ein bittersüßes Gefühl, wenn ich mal mit den Familienpersonen zusammen bin. Grad jetzt zu den Festtagen weiß ich wie jedes Jahr nicht, ob ich nicht besser drei Wochen in Urlaub fliegen soll, um dem zu entgehen.
Ich bin immer wieder befremdet von dem Stillstand dort in den Köpfen, der Handlungsweise und den Meinungen. Vorurteile, Aburteilungen - das volle Brett, egal bei welchem Thema. Ich muß adoptiert sein, anders kann ich mir das nicht erklären.
So bin ich, und so war ich damals wohl auch irgendwie: ein offenes Herz, ein offener Sinn, die Neugierde und das Interesse an dem, was den anderen/andere Menschen bewegt ...
Voll ausleben konnte ich das aber erst, als ich die Familie verließ.
Trotzdem schmerzt es, als "Sonderling" betrachtet und betitelt zu werden. Gerade die Menschen, die mir mal am nahestehendsten waren, haben wenig bis gar kein Interesse an dem, was mir lieb ist.
Aber vielleicht ist gerade diese nie verheilende seelische Wunde das, was mich heute ausmacht. Was mich geformt hat.
Vielleicht ist das auch bei Dir so, liebe Svenja.
Und wer weiß - vielleicht mußte es so kommen bei Dir, weil Du eine wichtigere Aufgabe bekommen hast ...
Wenn ich das Geschriebene so lese, könnte ich es gleich wieder löschen. Es kommt nie so durch, wie es wirken soll - Worte sind ein so mageres Werkzeug ...
Ganz liebe Grüße sendet Dir, Heike

Geli hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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