Donnerstag, 31. Dezember 2009

Guten Rutsch

Svenja Glanzleggings Silvester 2009 Schauspielhaus Theater KielHallo, ihr Lieben. Ich wünsche euch von ganzem Herzen einen guten Rutsch ins neue Jahr und natürlich eine fulminante Silvesterparty mit allem, das Spaß macht. Außer mit Kopfschmerzen natürlich.

Silvester werde ich zuhause verbringen und mir mit einer Freundin einen netten Weiberabend machen. Ich hab uns ein paar tolle Frauenfilme besorgt, und sie bringt alles Nötige für ein paar leckere Cosmopolitans mit. Wobei ich hoffe, dass Saw IV als netter Frauenfilm durchgeht. Sonst hab ich auch noch Wrong Turn.

Hauptsache, ich lande nicht später doch wieder ganz woanders. Mein letzter Abend allein zuhause endete schließlich auf so einer verrückten Latina Minirockparty.

Mein Jahresrückblick 2009 erscheint in den nächsten Tagen. Vorab aber zeige ich euch das Skandalfoto, welches einem unverschämten Paparazzi vor zwei Wochen im Kieler Schauspielhaus gelungen ist.

Dienstag, 29. Dezember 2009

Blonde Momente - Glühwein für Togo

Svenja Kiel Weihnachtsmarkt Holtenauer Strasse"Jetzt hör mal zu, Tinky Winky. Komm wieder runter. Das heißt 'zum Mitnehmen' und hat nicht das Geringste mit Togo in Afrika zu tun.", belehrt Claudia mich und guckt dabei missbilligend über ihre dünne Goldrandbrille hinweg.

"Ach, und du hast auf einmal die große Ahnung von der Weltpolitik, oder was? Zufällig bin ich selbst nicht ganz doof und na klar ist das eine Aktion zugunsten von Togo. Sonst müssten die nämlich auf gut Deutsch schreiben: Auch zum TakeAway." Claudia ist sonst echt nicht doof, aber ihr Englisch ist einfach grotte.

Ich bin jedenfalls von der Aktion begeistert und freu mich, dass ich helfen kann. Die Togoer unterstütze ich mit zwei Bechern heißem Glühwein. Natürlich mit Schuss, weil dann noch zwei Euro mehr in die Kasse kommen. Wieviel davon gespendet wird, hab ich leider nach dem zweiten Becher vergessen zu fragen. Aber das find ich auch noch raus.

Samstag, 26. Dezember 2009

Weihnachten 2009

Svenja Weihnachten 2009 Bescherung23.12.2009 - Der Tag vor Heiligabend


07:45 Uhr: Ich habe dienstfrei und hole Claudia zum gemeinsamen Großeinkauf bei PLAZA ab.
10:17 Uhr: Einkauf beendet.
10:18 Uhr: Beginn des alljährlichen großen PLAZA Heiße Theke Hähnchenessens.
11:00 Uhr: Völlig überfressen zuhause im Sessel einschlafen.
17:00 Uhr: Haare waschen, das kleine Schwarze anziehen.
19:00 Uhr: Eintreffen Kieler Schauspielhaus.
20:00 Uhr Beginn Friedrich Schillers Kabale und Liebe.
21:30 Uhr: Ich kann nicht mehr sitzen, mein Hintern tut weh. Gibt es keine Pause?
21:45 Uhr: Die Gewissheit: Es gibt keine Pause :-(
21:50 Uhr: Ich spüre meinen Dubs nicht mehr.
22:10 Uhr: Das Stück ist zu Ende. Klatschen.
22:20 Uhr: Eintreffen Birdcage auf ein letztes Glas Wein.



24.12.2009 - Heiligabend

02:30 Uhr: Komme erst jetzt nach Hause. Hab wohl langsam getrunken.
08:30 Uhr: Wachwerden. Woher kommen die Kopfschmerzen?
08:35 Uhr: Bemerken, dass Heiligabend ist.
11:30 Uhr: Holtenauern gehen, um noch Wurst und Käse zu holen. Hab ich zwar schon, aber man weiß ja nie.
12:17 Uhr: Bei Schlemmermarkt Freund in der heißen Theke die gegrillte Gänsebrust entdeckt.
12:18 Uhr: „Zwei von denen, bitte.“
12:38 Uhr: Die gegrillte Gänsebrust ist lecker, knusprig und mega fett. Ich bin zufrieden.
12:50 Uhr: Frühstück beendet
15:00 Uhr: Totale Verzweiflung. Ich hab nichts zum Anziehen.
15:17 Uhr: Die Entscheidung fällt zugunsten eines langen Stretchkleids (pink) und weißer Peeptoes (hoch).
16:12 Uhr: Sehe aus wie eine Bordsteinschwalbe.
16:13 Uhr: Fühle mich wie ein Weihnachtsengel.
16:14 Uhr: Die Gäste können kommen.
17:00 Uhr: Claudia trifft ein. Hat sich ebenfalls für ein rotes Kleid entschieden.
19:25 Uhr: Ich schiebe die Ente in den Ofen. Rotkohl schmort schon.
20:16 Uhr: Essen. Alles lecker.
20:44 Uhr: Wann ist endlich Bescherung?
20:45 Uhr: Bescherung. Ich bekomme ein Parfüm von MCM (Lieblingsduft) und eine frühe, sehr wertvolle Ausgabe von Robinson Crusoe. Dazu von meinem Papa ein Sachbuch (politisch) und eine Finanzspritze (höchst willkommen). Ich selbst schenke das Parfum Tresor, die passende Bodylotion dazu und ein dunkelgraues Strickkleid, als Teil meiner Mission, die gesamte Menschheit allmählich in Strickkleider zu hüllen.
22:31 Uhr: Alle Geschenke gebührend bewundert.
22:38 Uhr: Der Weihnachtsfilm fängt an: Die Geister, die ich rief.
23:00 Uhr: Bill Murray: „Ich bin der größte Fan, den Weihnachten jemals hatte.“
23:01 Uhr: Ich schließe mich dem an :-)
02:25 Uhr: Gäste rausschmeißen
03:00 Uhr: Schlafen gehen.

Fazit: Geplant als eine kleine Weihnachtsfeier der Übriggebliebenen, wurde es eines der schönsten Weihnachtsfeste der letzten Jahre. Nichts erwartet und doch alles bekommen. Wann ist endlich wieder Weihnachten?

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Der Tag vor Heiligabend

Svenja Kiel bei PLAZAEs ist der Tag vor Heiligabend und ich habe mein Geschenk schon bekommen. Ihr werdet es nicht glauben, aber Svenja hat ein Kind gekriegt. "Ein Kind? Svenja? Jetzt übertreibt sie's aber!", werdet ihr sagen.

Nein, nicht so wie ihr denkt. Eines meiner fünf Kinder hat zu mir zurückgefunden. Ganz selbstbewusst, freundlich und so wunderbar lieb, herzlich und vertraut. Die Kleine hat ihr Herz in beide Hände genommen und mich einfach angerufen. "Papa, ich bins. Nessi."

Wir haben uns getroffen und stundenlang geredet und geredet. Wir haben gemeinsam alte Fotos aus glücklichen Tagen angeschaut und mussten ganz oft lachen. "Schau mal, da sind wir alle vorm Weihnachtsbaum. Und guck mal, wie Mama da ausgesehen hat. Und Kim und..." Welch ein herrlicher Tag.

Ich bin schrecklich glücklich und könnte die ganze Welt umarmen. Heute merke ich, dass ich immer Papa meiner Kinder sein werde, ganz egal was sonst geschieht. Auch als Frau kann ich ein guter Papa sein, T-Girls können sowas. Schon beim Schreiben schießen mir wieder Tränen in die Augen, aber ich lache voller Glück dabei. Ich hatte solche Angst vor Weihnachten und jetzt wird es das schönste Fest von allen. Ob es Wunder gibt, fragt ihr mich? Ja, Wunder gibt es und manchmal geschehen sie dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Mir ist eines geschehen.

In meiner ausgelassenen 1a Prädikatslaune bin ich heute einkaufen gefahren und hab alles für ein wunderbares und verzaubertes Weihnachtsfest besorgt. Es gibt einen kleinen Svenja-WeihnachtsEinkauf-Comic dazu :-)

Frohe Weihnachten euch allen und immer daran denken: Wunder geschehen.

Das sind die Starken, die unter Tränen lachen, eigene Sorgen verbergen und andere glücklich machen.
(Franz Grillparzer) Ich liebe diesen kleinen Vers.


Svenja Weihnachten 2009 Kiel
Svenja PLAZA Kiel heiße Theke

Sonntag, 20. Dezember 2009

Die Angst vor Weihnachten

Svenja Weihnachten 2009 Kiel„Ich bin der größte Fan, den Weihnachten jemals hatte.“ Diesen Spruch von Bill Murray aus dem Film Die Geister, die ich rief, habe ich wohl tausend Mal gesagt. Bis zum 23. Dezember 2005. Danach habe ich es nie wieder gesagt.

Versucht es euch einmal vorzustellen. Ich bin der Weihnachtspapa für fünf Kinder, für die damals noch beste Ehefrau von allen und natürlich für unsere beiden Hunde. Dazu gibt es ein Riesenhaus das geschmückt werden will, viele Geschenke zu kaufen, zu verpacken und zu verstecken, tausend Dinge zu erledigen und schließlich ein Riesen Mega GroßEinkauf von Lebensmitteln am Tag vor Heiligabend. Welch eine Unruhe, welch eine tolle lebendige Zeit.

„Papa, was krieg ich zu Weihnachten?“ Nicht einmal, sondern hundertmal werde ich das von den Kindern gefragt. Und sogar die beste Gattin von allen ist neugierig, was sie wohl zu Weihnachten bekommt. Natürlich denke ich auch an die beiden Hunde, Percy und Lucy. Wobei Lucy, eine riesige BordeauxDogge, ihr wisst schon, der Schrottplatzhund aus Scott & Huutch, bereits mit einem Kauknochen XXL zufrieden ist, den sie dann zufrieden sabbernd durch die Wohnung trägt.

Dann endlich ist Heiligabend da. Zwei große Einkaufswagen schieben Tina und ich bei Toys R’US durch die Kasse und türmen anschließend daraus einen riesigen Geschenkeberg vor dem Tannenbaum auf. Das halbe Wohnzimmer ist vollgestellt. Besonders das Fahrrad für K. und die Puppenküche für L. brauchen eine Menge Platz. Und wie zum Geier versteckt man einen 3m hohen Basketballkorb?

Schließlich ist es soweit: „Kinder, Bescherung. Der Weihnachtsmann war da!“ rufe ich die Treppe zu den Zimmern der Kinder hinauf. Gleich darauf Stampede. Getrappel, Gestampfe, Geschrei und in Windeseile ist die ganze Familie Sven im Wohnzimmer versammelt. Tina hat schon die CD mit den Weihnachtsliedern aufgelegt und ich muss ständig aufpassen, dass mir nicht jetzt schon diese blöden Tränen der Rührung die Wangen runterkullern.

Wie jedes Jahr zu Weihnachten bin ich der Geschenkeconfroncier. Jedes Kind, jede Ehefrau, jeder Hund und jeder Papa - ganz stolz: Ich - bekommt der Reihe nach jeweils ein Geschenk und muss es unter den neugierigen Blicken der Familie auspacken und gebührend würdigen. Weil es soviele Köpfe und soviele Geschenke sind, dauert es jedesmal Stunden, bis endlich alles geschenkt, ausgepackt, bewundert und gewürdigt ist, bis alle Batterien eingesetzt, alle Puppen angezogen und jedes Parfüm beschnuppert und richtig sexy gefunden wurde.

Ich glaube, das waren die glücklichsten Momente in meinem Leben.

Nach der Trennung von meiner Familie war es nicht mehr dasselbe. Heute fürchte ich die Weihnachtszeit und am meisten den Geist der vergangenen Weihnacht. Er jagt mir richtig Angst ein.

Dabei ist heute alles viel einfach als früher. Bei weitem nicht mehr so anstrengend, nicht mehr so teuer, nicht mehr so stressig, so gehetzt, so nervig. Aber dafür ist es auch nicht mehr schön.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten 2009 und glückliche Feiertage. Seid in diesem Jahr besonders lieb zu eurer Familie und empfindet einmal ganz bewusst das große Glück, sie zu haben. Auch wenn sie manchmal ganz schön nerven kann, so eine Familie :-)

„So wie es einmal war, wird es nie mehr werden. Aber besser als jetzt schon.“ (Zitat aus einem Film, dessen Titel ich leider vergessen habe)

Samstag, 12. Dezember 2009

Die Waffen einer Frau?

Svenja graues Strickkleid Stiefel StrumpfhosenHeute habe ich einen wirklich unangenehmen Termin bei einem noch unangenehmeren Sachbearbeiter. Zuletzt hatte ich mit ihm vor vier Jahren im Zuge meiner Scheidung zu tun und ich erinnere mich nur zu gut an seine strikte Unfreundlichkeit. Kurz angebundenen und brüsk hat er damals nicht gerade mein Herz im Sturm erobert.

Pünktlich auf die Minute sitze ich in seinem Vorzimmer und natürlich lässt er mich noch ein wenig warten. Vermutlich aus Prinzip. Nach weiteren zehn Minuten geruhen Euer Unfreundlichkeit mich hereinrufen zu lassen. Hallo und guten Tag. Doch Moment mal. Irgendwas ist völlig anders, als beim letzten Mal.

Euer Unfreundlichkeit kann auf einmal richtig nett sein und charmant dazu. Ich habe eine tolle Figur? Das Kleid steht mir ganz ausgezeichnet? Und die Stiefel passen wirklich toll dazu? Fühlen Euer Unfreundlichkeit sich nicht wohl, oder ist heute das Casting für Bauer sucht Frau?

Dieser Mensch weiß übrigens, dass ich keine BioFrau bin, denn als er mich vor vier Jahren zuletzt so unfreundlich abgefertigt hat, war ich ganz am Anfang meines Weges und sah noch aus wie ein Lavendeltarzan.

Unser Gespräch verläuft richtig angenehm. Prince Charming zeigt sich von seiner besten Seite, ist gesprächig wie nie und gibt mir sogar noch ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg. Als ich kurz darauf wieder auf der Straße stehe, kann ich kaum glauben, was da eben passiert ist

Es ist ein angemehmes Gefühl, so hofiert zu werden, aber es ist andererseits unangenehm, wenn man den Betreffenden ausgesprochen unsympathisch bis widerlich findet.

Sind das die berühmten Waffen einer Frau? Darf ich diese Waffen bei Gelegenheit auch bewusst einsetzen, so wie Obi-Wan Kenobi seine Macht? Oder ist es im Gegenteil sogar unredlich, und ich hätte zum Termin besser Jeans und Schnürschuhe angezogen, wenn ich das vorher geahnt hätte?

Für mich ist diese Situation neu und ziemlich überraschend. Ich weiß noch nicht, wie ich das finden soll. Gut oder schlecht?

PS: Das Foto hab ich kurz vor dem Termin mit Selbstauslöser aufgenommen.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Shopper from Hell

Svenja als Shopper from Hell bei Achim Freund Kiel Holtenauer StrasseMontag abend. Supermarkt. Tiefkühlabteilung. Ganz langsam schiebe ich meinen Einkaufswagen den Gang hinunter. Links die Fischstäbchen, rechts die Brechbohnen. Unauffällig beobachte ich aus den Augenwinkeln heraus eine junge Hausfrau. Langsam rollt sie in meine Richung und kommt immer näher. Ein wenig gehetzt sieht sie aus so kurz vor Ladenschluss. Ihr Wagen ist schwer beladen mit Getränken und Lebensmitteln. Ich bemerke, dass sie sich beim Schieben anstrengen muss.

„Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.“, denke ich. Es gilt exakt den richtigen Moment abzupassen. Wenn ich auch nur eine Sekunde zu früh dicht mache, kann sie mühelos anhalten und muss nicht ihr ganzes Gewicht aufwenden, um den schweren Trolly zu stoppen. Ich warte. Einen Moment noch, warten, warten… JETZT! Und mit einer lässigen Bewegung schiebe ich meinen Einkaufswagen am gestreckten Arm quer in den Gang. „Darf ich bitte mal durch?“, fragt mich die Shopping Fee. Ich höre die leichte Ungeduld in ihrer Stimme.

Für einen Moment schaue ich sie wortlos an mit meinem neuen Spezialblick: „Schätzchen, wer macht dir bloß die Augenbrauen?“ und denke dabei: „Nein, du dumme Q. Du kommst hier nicht durch. Jahrelang habt ihr mir eure blöden Einkaufswagen immer mitten in den Weg gestellt. Aber heute ist Pay Day. Geh doch einfach anders rum, oder kauf gleich bei ALDI. Da gibts auch Rosenkohl.“

Laut sage ich aber: „Oh, selbstverständlich. Entschuldigung.“, und provozierend langsam ziehe ich meinen Einkaufswagen zur Seite. Gerade eben soweit, dass sie sich mit einem gequälten Lächeln zwischen Einkaufskorb und Fischstäbchen hindurchzwängen kann.

Ich fühle mich wunderbar, frei und stark. Auf einer Woge des Glücks schiebe ich meinen Wagen weiter in den Gang mit den Konservendosen, denn wer da einkauft, bei dem soll es wohl schnell gehen. Aber nicht heute! Denn heute ist Svenja unterwegs und sie hat eine Mission.

Und in der nächsten Woche lernen wir, wie man an der Kasse die Einkäufe mehrerer Kunden vom Laufband zusammenwürfeln lässt, indem man selbst seinen Kram einfach nicht wegräumt. Wir üben das provozierend langsame Einstecken von Wechselgeld, das Nachrechnen endloser Kassenbons und das Verpacken in winzig kleine Rucksäcke. Freut euch auf den zweiten Teil unserer MiniSerie „The Shoppers from Hell“. Guten Abend!

PS: Auf dem Bild seht ihr übrigens meine neuen Lieblingsstiefel. Momentan müssen es flache Absätze sein.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Frauen-Lesben-Transgender Party

"Seid ihr nun verkleidet, oder nicht?", fragt die Frau an der Kasse, als Claudia und ich fröhlich gackernd in die Hansa48 kommen. Wir sind beide sprachlos und sehen uns verblüfft an. Was sollen wir jetzt nur antworten? Bevor wir uns noch von unserer Verblüffung erholt haben, lacht das Girl uns strahlend an und sagt: "Ey, das war Spaß, ich hab euch nur ein bisschen verarscht. Na klar kommt ihr in euren Kostümen billiger rein."

Ich mache mir innerlich einen Merker: "Frag niemals ein transsexuelle Frau, ob sie verkleidet ist. Das führt nur zu ganz fiesen Missverständnissen.“ Wir sind erleichtert und stöckeln direkt an die Bar: „Zwei Pinot Grigio, bitte!“, sage ich meinen üblichen Spruch auf. Mit dem ersten Schluck weiß ich wieder, weshalb ich hier noch nie betrunken war. Der Wein ist nicht so der Hit, aber er ist kalt und wirklich großzügig eingeschenkt. „Eben kein Blanchet.“, denke ich.

Claudia macht sich in der Zwischenzeit über einen der beiden großen Käseigel her, während eine sympathische junge Frau mir eine Schale Knabberkram hinhält. „Greif ruhig zu.“, lacht sie mich frech an, aber ich bin vorsichtig und nehme bloß zwei Salzstangen.

Es ist noch früh und die Kneipe erst halb voll. Hinten vor der Bühne wird schon fleißig getanzt zur Musik von Uriah Heep und anderen Stars der 70er Jahre. Die Musik ist klasse ausgesucht und ich komme lange nicht von der Tanzfläche herunter. Nicht einmal die Hälfte der Frauen ist verkleidet, aber dafür haben sich einige wenige richtig Mühe gegeben und zeigen ein paar tolle 70er Jahre Outfits, sogar komplett mit ultrahohen Plateaustiefeln.

Bei der Preisverleihung für das beste Kostüm kommt noch einmal richtig Stimmung auf. Alle sind gespannt und wollen endlich wissen, welches Kostüm heute abend das beste ist. Das Salzstangengirl und ihre Freundinnen haben tatsächlich für mich gestimmt, aber ich lande trotzdem nur auf den hinteren Plätzen. Kein Wunder, wenn man sich um ein volles Jahrzehnt vertut und in einem astreinen 80er Jahre Outfit zu einer 70er Jahre Party erscheint…

Svenja geht zur Frauen Lesben Transgender Disco

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Veranstaltungstipp: Frauendisco Hansa48

Svenjas Outfit zur Frauen Lesben Transgender Disco in der Hansa48"Gehst du Freitag mit in die Hansa48? Da ist wieder Frauen Lesben Transgender Party." fragt mich die beste Freundin von allen.

"Ach nöö, ich weiß nicht. Der Platz ist echt super, aber die letzten Male waren wir immer die beiden einzigen Girls in Frauenkleidern. Ich kam mir so total fremd vor."

"Das glaub ich nicht. Diesmal ist 70er Jahre Party und wenn du ein passendes Outfit anhast, kommst du sogar 2 € billiger rein. Und die 70er das war doch die absolute Minirock Zeit. Los komm, das wird bestimmt total lustig."

"Ok, dann komm ich doch mit. Außerdem will ich endlich mal wieder tanzen. Ich zieh das lila Minikleid an und die weißen Bratzenstiefel. Vielleicht kannst du mir deine weiße Jeansjacke leihen?"

Die Hansa48 ist das alternative Kultur- und Kommunikationszentrum in Kiel, Hansastraße 48. In dem alten Fabrikgebäude mit der urigen Kneipe schließen sich hinten eine Bühne und die Tanzfläche an. Das Tolle ist, während hinten getanzt wird, kann man sich vorne auch mal unterhalten und in Ruhe was trinken. Ich liebe das. (beides: Die Unterhaltung und die Drinks)

Ich bin schon ein paar mal zur Frauen-Lesben-Transdisco gewesen und es hat mir immer ziemlich gut gefallen, auch wenn die weiblichen DJanes manchmal einen echt schrägen Musikgeschmack haben. Aber das liegt wohl eher an meinem Alter.

Am besten gefällt mir, dass bei der Frauen-Lesben-Trans-Disco so ziemlich jede Altersgruppe vertreten ist. Von den ganz jungen L-Girls bis hin zu den älteren Frauen mit weißer Mähne und den klugen Augen sind alle dabei. Und wir natürlich, die T-Girls. Transgendern gegenüber gibt es eine freundliche Akzeptanz und das ist weit mehr als nur bloße Toleranz.

Die Frauen-Lesben-Trans-Disco findet immer am ersten Freitag des Monats statt, diesmal ist das der 4. Dezember. Sehen wir uns auf der Tanzfläche?