Dienstag, 16. März 2010

Eine Frage der Liebe - Teil 2

Filmkritik eine Frage der Liebe
Und das geschah im ersten Teil:
In einem Gespräch beim Pastor hat Roy sich vor seiner Frau Irma als transsexuell geoutet. Sowohl der Pastor, als auch Irma sind schockiert.
Noch am selben Abend spricht Roy auch mit der 12-jährigen Tochter, Patty Ann, die daraufhin ganz offene Fragen an ihren Papa stellt. Roy ist Vorarbeiter in einer Traktorenfabrik und outet sich am nächsten Morgen auch gegenüber seinem Chef, der zwar wohlwollend reagiert, aber Angst um die Reaktion der Arbeiter hat.

Es fehlt noch der erwachsene Sohn, Wayne, der bislang nichts von der Transsexualität seines Vaters ahnt. Wayne reist mit einer RockBand auf ihrer Tour durch die USA und war schon lange nicht mehr zuhause. Aus diesem Grund schreibt Roy seinem Sohn einen Brief: "Lieber Wayne...".


Den Brief seines Vaters liest Wayne seinen Kumpels in der Bar laut vor...

Filmkritik Eine Frage der Liebe Transfilm






Der erste Tag nach dem Outing.
Roy trägt ein paar billige goldene ClipOhrringe zur Arbeit...


Filmkritik Eine Frage der Liebe Transfilm





Roy ist verzweifelt und nach einer schrecklichen Demütigung durch seinen eigenen Vater will er sich das Leben nehmen...


Mobbing auf der Arbeit wegen transgender



Roy ist nach Hause zurückgekehrt, nachdem sich Irma für eine Weile von ihm getrennt hatte. Er bittet Irma um Hilfe ...


Filmkritik Eine Frage der Liebe Transfilm



Ich möchte euch hier nicht alles verraten. Vielleicht wollt ihr euch den Film ja selbst noch anschauen. Es lohnt sich unbedingt. Eine Frage der Liebe erschien bereits 2003 und lief auch schon im Fernsehen. Bei Amazon gibt es ihn für weniger als 2 Euro.

Fazit: All die Jahre habe ich mir so sehr gewünscht, dass meine Familie, meine inzwischen geschiedene Frau und meine fünf Kinder sich diesen Film doch einmal ganz mit offenen Herzen und voller Neugier angesehen hätten. Stattdessen haben wir niemals auch nur ein einziges Gespräch über das Thema Svenja geführt. Wir waren sogar noch begrenzter, als die Menschen im bible belt der USA, die im Film als rückständig und verbohrt dargestellt werden. Und darüber komme ich einfach nicht hinweg...

80 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ha,
ich habe es geschafft, ich bin die Erste.

Das kenne ich auch, man kauft sich etwas von man meint es sieht gut aus. Anzogen vor dem Spiegel sieht es dann sch... aus.

Miau hat gesagt…

Hallo Svenja!

Ich finde diese Comic-Filmvorstellung echt sehr gut gelungen :) Bin wirklich gespannt wie der Film weiter geht und ich glaub ich muss den mal auftreiben *g*

Ich glaub dir auch, dass das ein ganz besonderer Film für dich ist! Dein Thema ist halt leider kein Thema das oft besprochen wird bzw. über das öffentlich viel geredet wird! Ich hatte bis jetzt auch null Erfahrung damit bzw. Ahnung davon... bis ich eben auf deinen Blog gestoßen bin! Aber eins muss ich dir unbedingt sagen: Ich finde das so unglaublich toll und mutig von dir, dass du endlich die bist, die du immer sein wolltest! Es war vermutlich im vorhinein klar dass es viele Rückschläge und böse Worte geben würde, aber du hast das durchgezogen! Das zeigt dass du das wirklich wolltest und das es das Richtige ist! Kannst stolz auf dich sein, Svenja!

Ich bin sicher das hast du schon öfters gehört aber ich wollte es unbedingt loswerden!

Liebe Grüße, Miau

Sudda Sudda hat gesagt…

Jippieh, jippieh... mal ganz vorne mit dabei in den Kommentaren.

Vielen Dank für diesen wunderschönen Post. Ich werde mir den Film auf jeden Fall bestellen, bei der nächsten Amazonbestellung ist er dabei.

Als ich letztens mit einem Kollegen über das Thema Transsexualität sprach, kam eine Äußerung dabei herum, die ich hier nicht näher ausführen möchte. Ich war menschlich total enttäuscht. Und wenn ich mir vorstelle, dass man mit solchen Idioten oftmals konfrontiert wird, weil man selbst in der Haut steckt... Scheiße!

Ganz, ganz liebe Grüße
Sudda

Merle.. hat gesagt…

Ich bin jetzt so neugierig, dass ich mich gezwungen sehe, mir diesen Film zu bestellen. Ich musste gerade eben lachen als ich las was Irma zu Roy sagte, als er sich ihr in dem Kleid zeigte. Ich finde toll wie sie auf ihn reagiert hat und ich bin mir fast sicher, dass dieser Film ein happy end hat..

Es muss Dich ganz schlimm quälen, dass Deine Familie Dir kein bisschen entgegen gekommen ist. Sie haben es ja nicht einmal versucht. Hat das nicht eine tiefe Wut in Dir ausgelöst? Zuerst Enttäuschung und dann Wut?! Du hast gelernt damit zu leben, aber es wird Dich sicher immer verfolgen. Der Wunsch so akzeptiert zu werden von den Menschen die man liebt!

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Mette: Ja, stimmt :-)
...und wieviel schlimmer noch, weil Roy die ersten Frauensachen im 2nd Hand gekauft hat...

@Miau: Es macht total Spaß, auf diese Weise Filme vorzustellen. Ich kann nicht einschätzen, ob der Film auch für nicht Betroffene interessant ist, aber ich glaube es schon. Inzwischen fehlt mir dafür leider ein wenig die Antenne.
Danke für die lieben Worte, Miau, darüber freu ich mich wirklich sehr.

@Sudda: Hah! Du wirst ja auch immer schneller :-)
Ja, solche Äußerungen passen einfach nicht mehr in die Zeit. Ich merke das in anderen Zusammenhängen, wenn plötzlich ganz heftige homophobe Äußerungen fallen, oder Bemerkungen über Ausländer, die ich so gar nicht hinnehmen kann. Und ich bin mitunter überrascht, von WEM solche Bemerkungen kommen. Hatte ich ganz anders eingeschätzt.

@Merle: Danke für deinen einfühlsamen Kommentar und besonders für den lieben letzten Satz: „Der Wunsch so akzeptiert zu werden von den Menschen die man liebt!“
Bei allen anderen habe ich es gut hinbekommen, aber ausgerechnet bei den Menschen, die ich geliebt habe, habe ich völlig versagt. Ich war nicht stark genug, nicht energisch genug und ich war mir selbst genauso peinlich, wie denen. Heute kann ich das nicht mehr verstehen, aber jetzt ist es zu spät. In den fünf Jahren, die seitdem vergangen sind, sind wir uns ganz fremd geworden.

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja.

Danke für die Nachtschichten, die Dich das gekostet haben muß :-) Und es ist klasse geworden...wenns bei der Polizei mal nix mehr ist, würdest Du sicher auch in der Werbebranche einen Platz finden!

Ich drück Dir ganz fest die Daumen, daß Deine Ex-Frau und vor allem Deine Kinder in naher Zukunft (vielleicht auch wegen dieses Blogs) genügend Neugier und Aufgeschlossenheit für Dich entwickeln, um sich auf Dich einzulassen und wirklich das Gespräch mit Dir suchen.

Viele Grüße, Uwe

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja,

Hab mir den Film gestern gleich mal bestellt, da ich von ihm bisher noch nicht gehört hatte :)

Und ich kann Dich voll verstehen, daß es weh tut, wenn die eigene Familie einen so vor den Kopf stößt...
In ein paar Wochen (wenn ich ihn wieder besuche), werde ich meinem Opa von meiner eigenen Transsexualität erzählen -- und ich hoffe inständig, daß er einigermaßen verständnisvoll ist. Schließlich bin ich bei meinen Großeltern aufgewachsen...
Immerhin habe ich wieder ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter, die damit kein so großes Problem hat.

Liebe Grüße,
Christina

Frau Mahlzahn hat gesagt…

Danke, ich bin jetzt auch ganz gespannt auf den Film -- in der Stadtbibliothek gibt es ihn leider nicht, jetzt muss ich mal in der Videothek schauen.

Ich musste übrigens auch lachen, als Irma meinte, Roy sähe aus wie ihre Tante Laurna nach einem Schlaganfall, ;-).

Ich kann mir aber vorstellen, dass es für die Familien auch schwer ist, zu begreifen -- dennoch bleibt es unbegreiflich, es nicht einmal versuchen zu wollen. Zählt denn die gemeinsame Zeit und die Familie gar nichts?

So long,
Corinna

Nili hat gesagt…

Hach ja Svenja, wie oft hatte ich letztes Jahr versucht, mir diesen super Film gemeinsam mit XXX anzuschauen. Immer wieder Ausflüchte "heute nicht" oder "zu müde" oder ...

Und mal ganz ehrlich: hätte es XXX und mich wieder näher zusammengebracht? Ich denke nicht. Und das ist so auch absolut okeh.

Und wir müssen das verstehen (lernen). Stell Dir einfach mal vor, M. hätte Dir irgendwann gesagt "Ich bin ein Mann im Körper einer Frau". Hätte sich die Haar stoppelkurz geschnitten, absolut männliche Attitüde aufgezeigt, sich kerlig gekleidet, wäre durch Hormone irgendwann sehnig muskulös geworden mit Haaren an Armen und Beinen und 'nem 3Tage-Bart im Gesicht.

Ich für meinen Teil bin mir nicht wirklich ganz sicher, ob meine Liebe zu XXX so tief gewesen wäre, das zu verkraften.

That's it ... Kopf hoch und *Drückerle*

riese hat gesagt…

hihi
na ja so unrecht hat irma wohl nicht.
sehr sehr schlechtes passing sag ich mal. aber das verkleiden geht schnell, das frau sein und auch so wirken, sehr viel länger.

mal so ein gedankengang nebenher, wie kannst du dir sicher sein das deine kinder nicht mitlesen?

Hannah hat gesagt…

:D Du hast es geschafft, liebe Svenja. Ich habe uuuunglaubliche Lust, mir den Film anzusehen. Du solltest hauptberuflich für Filme Werbung machen - das liegt dir.

Pieps™ hat gesagt…

Och menno! Aber Kopf hoch, das wird schon! Und ich würde mich nicht wundern, wenn der/die eine oder andere heimlich mit liest!

Übrigens mal wieder fantastisches Posting :> Abba wat hab' ich auch anderes erwartet!

Knutschi

Matthew hat gesagt…

Mal ein Kommentar von der anderen Seite ^^ Hab jetzt hier nicht alles gelesen und das hast du bestimmt auch schon zig mal gehört, ich muss es dennoch loswerden. Es ist verdammt traurig, wenn die eigene Familie, die Menschen, die einem am nahehsten stehen, einfach alles von sich wegschieben, man mit denen nicht über alles reden kann. Ich war zwar nicht mit meinen Exbeziehungen verheiratet, aber dennoch kenne ich das Gefühl, mein Exfreund kommt nur sehr schwer damit klar, wer ich bin, aber dennoch gibt er sich Mühe. Ich hab zudem eine Familie, die zu 100% hinter mir steht, niemand, zu dem wir Kontakt haben, hat sich von uns abgewendet. Bei Freunden war das ein wenig anders, aber die Familie ist für die Meisten doch das Wichtigste im Leben. Auch wenn du denkst, du hättest es besser/anders machen können, es gehören immer zwei dazu. Und zu spät ist es niemals, schon gar nicht nach fünf Jahren. Man kann sich immer aufrappeln, zusammensetzen und darüber reden, man muss dem ganzen nur eine Chance geben. Es gibt definitiv Wege, etwas im Anderen zu bewegen! GlG, Matt

Anonym hat gesagt…

"Wir waren sogar noch begrenzter, als die Menschen im bible belt..."

......und dass, obwohl du wesentlich mehr her machst :))

*duckundweg*

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frittenklöpplerin: Nicht am Anfang, Baby. Nicht am Anfang... :-)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Uwe: Oh, danke schön. Du kannst sicher einschätzen, wieviel Spaß das macht, aber auch, wie laneg es dauert. Der Spaß steht dabei wirklich im Vordergrund.
Nein, ich denke, die Chance ist verstrichen. Ich habe sie verstreichen lassen. Inzwischen sind wir Fremde füreinander, die in derselben Stadt wohnen.

@Christina: Das hätte ich dir ohnehin nahe gelegt. Für dich lohnt sich der Film sicher ebenso, wie er sich für mich gelohnt hat. Ich wünsche dir viel Glück für das Gespräch mit deinem Opa.

@Corinna: Das war auch wirklich eine humorige Szene und Jessica Lange ist göttlich. Hast du sie in Rob Roy an der Seite von Liam Neeson gesehen?
Ja, für die Familien ist es furchtbar schwer. Aber jeder Mensch hat dennoch eine Chance verdient und ich habe es versäumt, mein einzufordern. Ich hab mich vom Acker geschlichen, wie ein gerügelter Hund. Oder heißt es Hündin...? :-)

@Nili: Das Schlimme ist, dass du absolut Recht hast. Die Toleranz, die ich mir von meiner Frau gewünscht hätte, hätte ich selbst ihr im umgekehrten Fall vielleicht gar nicht bieten können. Ich weiß es nicht.

@Riese: Das ist ja noch nicht das Ende des Films. Mein Passing war anfangs sogar schlechter, als Tante Laurnas Look nach ihrem Schlaganfall :-)

@Hannah: Filmwerbung macht sicher Spaß und die Comics sind eine tolle Alternative zu den Trailern.

@Pieps: Ja, den Kopf trage ich doch schon lange wieder oben. Ich bin darüber hinweg, nur als ich mit dem Film gearbeitet habe, um die Szenenfotos zu schießen, da kam mir die Erinnerung noch einmal hoch.

@Matthew: Ich danke dir, das ist lieb. Ich habe überhaupt keine Freunde mehr aus früheren Zeiten, aber das liegt auch an vielem anderen. Meine Interessen sind heute ganz andere als früher. Aber meine Eltern halten fest zu mir. Wir haben schon ewig nicht mehr über trans gesprochen. Ich bin die Tochter und mehr gibt es darüber heute nicht mehr zu sagen. Das macht mich glücklich.

Tamila hat gesagt…

Hallo Svenja,
danke für den Zweiten Teil. Du machst Dir mit Deinem Blog eine riesen Mühe und hilfst damit unzähligen Menschen mit den selben Problemen.
Für mich bist Du eine direkte Anwärterin für das Bundesverdienstkreuz. Nochmals... wenn ich Dir irgendwie mal weiter helfen kann, lass es mich wissen. Denn mir hilft Dein Blog mein noch jetzige Dasein in dieser ungeliebten Hülle einigermaßen zu ertragen. Ich bin heilfroh Deinen Blog gefunden zu haben.
Du hast mir empfohlen diesen Film unbedingt mit meiner Frau anzuschauen. Null Chancen, ich bin der festen Überzeugung, dass wird nichts. Schon wenn im Fernsehen Reportagen über und von Transsexuellen kommt, schaltet sie sofort weg, meist mit der Bemerkung "die sind doch krank". Meine Frau steht allen Themen sehr offen und kritisch gegenüber aber bei der transsexuellen oder der lesbischen und homosexuellen Thematik macht sie "die Schotten dicht". Damit ist mir auch völlig klar, sie will mich nur als Mann, alles andere wäre für sie der Abgrund Ich liebe nun mal meine Familie über alles und das lähmt meine Handlungsweise total, ich weiß verdammt nochmal nicht wie ich es machen oder angehen soll ohne meine Familie zu verlieren? Ich weiß... machen und entscheiden muss ich ganz alleine, da kann mir auch keiner helfen. Aber ich weiß nicht ob du mich verstehen kannst, ich schwanke jeden Tag zwischen neuem Mut und totaler Verzweifelung, momentan überwiegt wieder mal das Zweitere. Auch wir haben ein kleines Häuschen das alles dann "für die Katz"??? Ach ja eine Katze auch noch. Ich komme mir wie ein schäbiger Verräter an Frau und Kindern vor.Ich trete auf der Stelle und bin gefangen in meiner eigenen Verstricktheit und dazu auch noch im falschen Körper.
herzliche Grüße Tamila

Sissy´s Blogcity hat gesagt…

Also ehrlich - ich versteh das nicht - ich poste und poste und dann ist mein Post nicht da :-( Das ist soooooooooo GEMEIN!!!!!!!!!!!!!! MENNO!

Also - erst einmal Glückwunsch zur gelungenen Präsentation Deines neuesten Comic! Großartig!

Sei nicht so traurig, dass es im echten Leben nicht so ein Happy End gibt wie im Film - das Leben hat halt keinen Autor!

Und Deine Kinder kommen doch langsam auf Dich zu - ich denke es dauert halt bis sie damit klar kommen.

Und Deine Ex-Frau - tja, die ist wahrscheinlich bis ins Mark verletzt und vielleicht ein auch kleines Stückchen gerkänkte Eitelkeit (kenne sie ja nicht um das wirklich beurteilen zu können).

Aber Du gewinnst ja auch neue Leute dazu, die Dich unvoreingenommen kennenlernen oder schon kennen und Dich einfach so nehmen wie Du bist - aber da spielen dann auch keine so tiefen Gefühle mit.
Und Du hast auch deswegen schon gewonnen, weil Du den Schritt gewagt hast - was sicherlich alles andere als leicht war.

Im Leben lässt das Happy End halt länger auf sich warten als im Film ;-)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Tamila: Mir erging es ähnlich. Immer wenn im Fernsehen etwas in dieser Richtung gezeigt wurde, dann sagte meine Angetraute gerne: "Äh! Dieser Tuntenscheiß." Kein Wunder, dass die Kids beizeiten geimpft waren.

@Sissy: Doch, ich bin längst darüber hinweg. Die haben ihr Leben und ich habe mein Leben. Das ist in Ordnung so, Hauptsache es geht allen gut. Inzwischen wünsche ich mir kein Happy End mehr, sondern nur noch a happy life :-)

Tamila hat gesagt…

Hallo Svenja,
ja auch meine Frau kann und will mit der Thematik Transsexualität nichts zu tun haben. Aber bei uns ist es etwas anders, unsere Kinder werden nicht geimpft außer von ärztlicher Seite. Bei wird uns über alles "Frank und frei" gesprochen. Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden, sie mitteilen, erklären und behalten. Wir als Eltern versuchen nur etwas regulierend einzugreifen. Sind damit immer recht gut gefahren, haben mit unseren Kindern überhaupt keine Probleme. Sohnemann Abi und jetzt ganz in Deiner Nähe. Tochter super in der Schule (Real) und ein Gesangswunder. Meine Frau Sekretärin, ich selbständig. Alles in allem eine rundum zufriedene Familie. Nur mein Problem kann diese Zufriedenheit mit einem Schlag zerstören. Das ist so sicher wie das "Amen in der Kirche". Da liegt für mich wie so oft mtgeteilt der "Hase im Pfeffer". Wenn nur alles so wäre wie in diesem Film aber ich glaube, dass wird nicht eintreten. Aber nun genug gejammert von mir, beim nächsten Kommentar bin ich hoffentlich etwas besser drauf. Nehme es mir bitte nicht übel
herzliche Grüße Tamila

Anonym hat gesagt…

hm... Svenja.. weißt Du ich kann verstehen, dass man aus Angst das Thema komplett abblockt. Es ist ja wunderbar einfach, sich tolerant und offen zu geben, wenn man die betreffende Person nur von weitem oder als Kollegen/in oder per Internet oder sonstwie kennt. Würde Herr Kuni morgen mit einer solchen Ansage vor mir stehen, ich könnte für nichts garantieren. Höchstens dafür, dass ich mich wahrscheinlich in meinem Schock echt Scheiße verhalte. - Schau hin. Jetzt sind Jahre vergangen und Du bist eine richtige Frau und das ist Dir optisch so gut gelungen, dass Du damit total authentisch wirkst. Das ist doch etwas ganz anderes, als wenn Dein Vater plötzlich vor Dir steht und sagt, dass er EIGENTLICH schon immer eine Frau war. Du hast jetzt ganz andere Argumente. Außerdem bist Du ja auch selbst ganz anders gefestigt in Deiner Entscheidung als am Anfang. - Es müsste doch eine Möglichkeit geben, das Gespräch JETZT zu suchen und das alles nachzuholen. Vielleicht hat Deine Familie einfach ANGST vor dem Unbekannten. Sie kennen nur die Klischees und denken vielleicht, Du bist jetzt total abgedreht. Es ist bestimmt nicht einfach, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Du sie nicht überzeugen kannst. Einfach damit, wer und was und wie Du jetzt bist und sein möchtest. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, wo Du selbst Deine Veränderung als abgeschlossen und geglückt betrachtest. Das hat auch was mit Schwarz-Weiß-Denken zu tun, denn jetzt bist Du für sie greifbar.

Shoushou hat gesagt…

Weißt du was seltsam ist, ich habe volles Verständnis, Toleranz oder wie man das nennt und zwar sowohl bezogen auf Transsexuelle als auch auf Homosexuelle, aber ich glaube, ich könnte auch nicht entspannt damit umgehen, wenn sich mein Mann plötzlich outen würde, da bräuchte ich bestimmt ne ganz ganz lange zeit und ob dann die beziehung halten würde??? Ich weiß es nicht
Aber so ist das wohl, die Toleranz macht vor der eigenen Schlafzimmertür halt. Hoffe du bist mir deshalb nicht böse, ich sag ja nur, was mir da im Kopf rumgeht, wenn ich die Filmausschnitte sehe

Nili hat gesagt…

@Svenja:

Haaaach ja, ich habe aber so ungern Recht in dieser Angelegenheit. Aber wahrscheinlich wären wir beide in jenem Falle "schreiend" weggelaufen *lacht*

Claudia hat gesagt…

Liebe Svenja!
In den Kommentaren wird oft danach gefragt, wie viel Zeit du für die Comics aufwendest. Erlaube mir bitte, aus dem Nähkästchen zu plaudern, denn du hast mir die Gelegenheit gegeben, einmal den ganzen Werdegang eines solchen Blogbeitrags zu verfolgen.
Deshalb für Alle, die gefragt haben: Wir haben an drei Tagen insgesamt etwa fünfzehn Stunden an dem Comic gearbeitet. Dabei sind die Textanteile noch nicht berücksichtigt! Für mich war es faszinierend
zu sehen, wie virtuos du mit dem Werkzeug Computer um gehst. Mein Spaß bestand darin, mal mein altes Fachwissen aus grauen Berufsjahren rauszukramen und dir mit ein Paar Ratschlägen zu gestalterischen Fragen behilflich sein zu dürfen.
Das waren drei wirklich spannende und schöne Tage!
Ich danke dir dafür. Herzliche Grüße, Claudia.

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja,
ich habe vor 5 Jahren den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, wir haben nicht mehr kommunizieren können, um es kurz zu umschreiben. Ich weiß, dass meine Mutter mich liebt, wie sie mich nur irgend lieben kann. Und ich vermisse sie jeden Tag. Ich müßte nur anrufen, aber zu groß ist meine Angst wieder zu streiten und aneinander vorbei zu reden. Sie hat sich verändert, ist nicht mehr so, wie ich sie kannte. Und mit dieser Veränderung (ganz anders als Deine) kann ich als Kind nicht umgehen. So sehr ich mir auch wünsche, dass die Zeit alle Wunden heilt, sie heilen nicht. Sie fehlt. Überall.
Wir tragen beide unseren Teil dazu bei.
Auch wenn die Ausgangssituation bei Dir eine gänzlich andere ist, so ist uns gemein, dass wir aus der Sicht des jeweils anderen den Rückzug der Familie/Mutter nicht verstehen können. Doch gibt es auch immer noch eine andere Sicht. Und die versuche ich zu akzeptieren. Auch wenn es mich zerreisst und ich unendlich traurig bin.

Deshalb setze ich mich still zu Dir.

Die esgibtwundervolleMenschendiebeimirsindichversuchedaszusehen Besucherin

Allerleirauh hat gesagt…

Liebe Svenja,

"wie meine Tante Laurna nach ihrem Schlaganfall" ist einfach zu genial *LoL*. Immer wieder bin ich fasziniert, wie du es schaffst, die Ernsthaftigkeit des Themas mit Humor zu koppeln ohne ihm dabei etwas von der existenziellen Tiefe zu nehmen, die da ja nun einfach mal drin liegt.

Den Schmerz, gerade von den Menschen,die einem einmal am nächsten waren, nicht verstanden zu werden kann ich gut nachvollziehen. Aber ich finde, du solltest nicht so hart mit dir ins Gericht gehen. Klar, wer sich "radikal" veändert muß sich auch irgendwie "erklären". Doch dazu braucht es auch Menschen, die sich die "Erklärung" (bei aller verständlichen Verunsicherung) auch anhören wollen. Ich bin mir sicher, du hast dein Bestes gegeben und es beweist Stärke, dass du es im Moment einfach so stehen lassen kannst. Kinder werden älter und reifer - vielleicht gibt es ja doch nochmal eine Annäherung...

Liebe Grüße, Allerleirauh

Britta hat gesagt…

Svenja. Anfang des Jahres klangst Du anders. Optimistischer.
Was macht Dich jetzt glauben, dass alles zu spät sei? Die fünf Jahre Kummer und Funkstille macht niemand mehr ungeschehen - aber jetzt kommen noch Jahrzehnte, die Du nicht wirklich nur mit Trauern verbringen willst, oder??
Ich habe Dir "Das Haus am Meer" empfohlen - und ich wünschte mir, dass der Film dazu beitragen könnte, Dir den Mut zu geben, zu kämpfen. Und wenn eine wirklich kämpfen kann - dann bist das doch DU, oder??
Der Mann in dem Film kämpft um die Liebe nur EINES Kindes - aber er tut es absolut bedingungslos, gegen alle Wetten, als wenn es kein Morgen gäbe (gibt es für ihn ja auch tatsächlich nicht).
Er tut es, weil er weiß, dass er es tun MUSS - und ich habe bei DIR auch das Gefühl, dass Du eigentlich gar keine Wahl hast.
Du KANNST Dich nicht einfach hinsetzen und "Alles meine Schuld - und eh zu spät" sagen.

Ach - wär ich doch nur ein wenig besser darin, anderen (und MIR erst!) in den Arsch zu treten... und ich wünschte so, ich hätte irgendeinen schlauen Rat für Dich... :-/

Allerleirauh hat gesagt…

Liebe Svenja,

"wie meine Tante Laurna nach ihrem Schlaganfall" ist einfach zu genial *LoL*. Immer wieder bin ich fasziniert, wie du es schaffst, die Ernsthaftigkeit des Themas mit Humor zu koppeln ohne ihm dabei etwas von der existenziellen Tiefe zu nehmen, die da ja nun einfach mal drin liegt.

Den Schmerz, gerade von den Menschen,die einem einmal am nächsten waren, nicht verstanden zu werden kann ich gut nachvollziehen. Aber ich finde, du solltest nicht so hart mit dir ins Gericht gehen. Klar, wer sich "radikal" veändert muß sich auch irgendwie "erklären". Doch dazu braucht es auch Menschen, die sich die "Erklärung" (bei aller verständlichen Verunsicherung) auch anhören wollen. Ich bin mir sicher, du hast dein Bestes gegeben und es beweist Stärke, dass du es im Moment einfach so stehen lassen kannst. Kinder werden älter und reifer - vielleicht gibt es ja doch nochmal eine Annäherung...

Liebe Grüße, Allerleirauh

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Tamila: Nein, unsere Kinder wurden auch beim Arzt geimpft. Ich wollte ausdrücken, dass die negativen Äußerungen eines Elternteils von den Kindern verinnerlicht worden sein könnten.

@Frau Kuni: Das ist genau der springende Punkt: Wenn ich meiner Frau gesagt habe, wie gut viele anderen inzwischen damit klar kommen, dann hat sie die einzig richtige Erwiderung gebracht: „Aber die waren auch nicht mit dir verheiratet.“ Und damit hat sie natürlich Recht.
Aber nein, ich suche das Gespräch nicht mehr. Jetzt muss es von der anderen Seite kommen und meine Geduld ist endlos.

@ShouShou: Ja selbstverständlich. Umso mehr bewundere ich ja die Paare, die ich kenne, bei denen die Ehe dennoch Bestand hatte und inzwischen wieder richtig gut hat.

@Nili: Ich weiß, Baby, ich weiß. Aber da denken wir vermutlich ähnlich.

@Claudia: Du hättest ruhig sagen dürfen, dass du selbst den Meisterbrief in Fotografie und obendrein ein abgeschlossenes Studium an der Werkkunstschule in Berlin in der Tasche hast. Ich kenn mich mit dem Rechner aus und du hilfst mir bei dem Bildaufbau, den Farben und dem Kontrast.
Aber am wichtigsten ist mir doch dein Gesellenbrief als Tischler, denn so bin ich zu meinem neuen, großen Stiefelregal in der Küche gekommen :-)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Besucherin: Doch, die Situation ähnelt sich schon. Die Angst, stets aufs Neue verletzt zu werden, ist einfach zu groß. Das geht mir ganz ähnlich. Es ist immer denkbar, dass es doch wieder zu einer Annäherung kommt. Aber oft braucht man viel Geduld und die hast du vermutlich ebenso wie ich. Bleib doch einfach noch einen Moment neben mir sitzen, das tut gut. Svenja.

@Allerleirauh: Das war sogar ein Originaldialog aus dem Film. Ich hab mir den nahezu in Einzelbildschaltung angesehen, die wichtigen Dialoge wörtlich notiert und einige Hundert Screenshots gemacht, um die paar Richtigen herauszusuchen. Auf diese Weise hab ich das noch nie gemacht, aber es macht riesigen Spaß.

@Britta: Nein, dann kommt das falsch rüber. Ich bin optimistischer und besser drauf, als je zuvor. Ich merke nur, dass ich nicht mehr leide und dass es mir nicht mehr wichtig ist, ob es jemals ein Verständnis und eine Annäherung gibt. Fünf Jahre sind eine lange Zeit und ich bin wieder ganz da. Stärker als zuvor. Meine Trauer gilt nur der verlorenen Chance, bei meinen Leuten niemals Verständnis, geschweige denn Interesse geweckt haben zu können. Ob mir das jemals noch gelingen wird, ist mir inzwischen gleichgültig geworden.

chiefjudy hat gesagt…

Shit! Ich hab vergessen, mir den zu bestellen, jetzt wo ich krank bin hätte ich Zeit. Aaahhh...

Das mit den Comics machst du wirklich immer ganz klasse :-)!

Das mit deiner Frau und Kindern ist wirklich schade, aber die Kinder kommen doch so langsam auf dich zu, dachte ich?
Ich drücke ganz fest die Daumen, daß das wirklich auch bei dir gut weitergeht, vielleicht auch noch mit deiner Ex.
Da kann ich allerdings schon irgendwo verstehen, daß es nicht einfach für sie ist. Aber gar nicht drüber reden finde ich trotzdem schwach.
Allerdings habe ich gut reden - mir ist diese Thematik eben durch meinen Beruf und Bekannte eben nicht ganz neu.
Ach, alles nicht so einfach, aber solange es dir gut geht, paßt es doch trotzdem. Irgendwie ;) .

kim hat gesagt…

Hi Svenja,
In einem anderen Kommentar hatte ich ja schon erwähnt, das ich den Film gesehen habe. Auch ich habe versucht meine Ex Frau dazu zu bewegen sich diesen Film einmal an zu sehen. Aber es interessierte sie nicht die Bohne. Na ja man kann eben keinen zu seinem Glück zwingen oder? Vor allem weil die geschichte von Roy so authentisch ist, hätte ich es mir gewünscht. Nun ja nun liege ich hier alleine in der Uni Klinik Göttingen und werde nun morgen Operiert. Mach blos weiter so mit deinem Block der muss mir hier im KH über die runden helfen :-)
LG Kim

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Kim: Liebe Kim. Oh, ich wünsche dir alles Glück der Erde und drücke dir sämtliche Daumen und großen Zehen (ich werde morgen Peeptoes tragen müssen.)
Lass dich nicht ärgern und freu dich auf das schöne Ergebnis.
Ja, der Film hat meine Leute auch nicht interessiert. Filme ändern nichts. leider.
Ganz liebe Grüße aus Kiel.
Ich drück dich, Svenja

Simone hat gesagt…

liebe Svenja, Du schreibst sehr gut und teil 1&2 sind lesenswert.Aber Du hast auch mal geschrieben,daßDu jetzt ein normales Leben als Frau führst und nicht mehr über"trans"nachdenkst.Ich glaube Du steckst in einer Krise und möchtest die durch das schreiben verdrängen,Denn Baby der Film ist 7Jahre her das Buch wohl noch älter.Warum,daß ist meine Frage schreibst Du nicht über Probleme die dich wirklich bewegen. liebe Grüße Simone

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Simone: Nein, das hast du völlig falsch verstanden. Diesen Film liebe ich. Er hat mir damals viel Kraft gegeben.
Mit schlechtem Gewissen habe ich die Rezension zwei Jahre lang aufgeschoben. Und hier ist sie :-)
Probleme, die mich wirklich bewegen? Nein, da gibt es nichts, das es auch nur wert wäre, überhaupt erwähnt zu werden.

Anonym hat gesagt…

was ich gut verstehe, ist die Gleichgültigkeit. Die ist ein guter Weg, um sich irgendwann doch mal wieder öffnen zu können. Solange man selbst noch Hassgefühle oder auch nur Wut hat, ist es schwieriger. Habe das selbst erlebt, vertrage mich jetzt (oberflächlich gesehen) wieder mit einer Person, die für mich einst das Feindbild verkörperte. So ists bei Dir nicht, ich weiß. - Naja, der Blick sollte nach vorne gehen, nicht nach hinten. Wenn einen das hinten nicht manchmal überholen würde....

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frau Kuni: Nein, Hass habe ich niemals gehabt, aber Wut wäre gut gewesen. Ich hab mich so klein gefühlt, dass ich alles mit mir habe machen lassen. Aber nicht mehr!
Ich führe ein völlig neues Leben und wenn die alte Crew nicht mehr mit mir segeln möchte, dann kann ich das verstehen. Und mein neues Schiff ist ganz wunderbar :-)

Tamila hat gesagt…

Hallo Svenja,
das mit dem impfen habe ich doch verstanden. War doch nur ein kleiner Spass als Anhängsel von mir. Bitte, bitte nicht krum nehmen. Weißt Du, neben meinem eigentlichen Problem der TS, bin ich ein sehr lustiger Mensch der ab und an sehr gerne mal lacht. Aber ich lache nie jemanden aus! Dafür bin ich vom Leben viel zu gezeichnet und mit einer gewissen Portion an Menschenkenntnis versehen, glaube ich zumindest von mir?! An Deiner Person und Bei Deinem so aufopfernd betriebenen Blog liegt mir so etwas auch total fern. Also entschuldige im Falle Du hast das etwas anders verstanden. Ich kann Dir auch versichern, dass was ich in diesem, Deinem Blog an Kommentaren mitteile, versuche ich mit größter Sensibilität und Achtung Dir gegenüber so wie anderen hier sich mitteilenden Menschen zu verfassen. Auch ich offenbare mich hier ehrlich und sehr gerne, mehr als alle Sicherheitssysteme des weltweiten Webs eigentlich zulassen solten. Aber es tut so gut sich hier mit anderen Betroffenen austauschen zu können. Ich werde mir den Film besorgen und wenn keiner zu Hause ist, ihn mir anschauen. Wie wohl meine Kinder mal auf mein Outing reagieren werden? Mein Großer ein herzensguter und schlauer Bursche mit dem ich bisher im Club aktiv Fußball gespielt habe. Fußball und Autos das sind bisher unsere Themen gewesen. Meine Tochter ob die mir wohl mal beim Makup helfen wird? Oder wird sie mich dann verstoßen? Auch weiß ich gar nicht ob ich mir von meiner Tochter dann helfen lassen könnte? Es ist doch mein Fleisch und Blut und nicht meine Frau oder Freundin, da spielen doch ganz andere Gefühlswelten wieder mit hinein? Verändern sich die Gefühlswelten durch die Hormonbehandlung eigentlich noch mehr hin zum weiblichen oder verändert sich der Blickwinkel noch mehr zur weiblich Sichtweise? Wenn diese Frage zu intim ist, musst Du darauf auch nicht antworten liebe Svenja. Trotzdem Danke und noch eine angenehme Woche.
herzliche Grüße Tamila

Anonym hat gesagt…

Stimmt, die Comics sind echt klasse. Und das mit den Ohrringen :)

Anonym hat gesagt…

das kann ich Dir sehr sehr sehr gut nachfühlen. Solche Verluste gibt es in meinem Leben auch, wahrscheinlich haben sie die meisten Leute erlebt. Was mich immer wieder schreckt ist, wie sensibel und verunsichert viele tolle und starke Menschen manchmal reagieren. Sich unnötigerweise klein machen und Selbstzweifel entwickeln, andere auf sich herumtrampeln lassen. Was man von außen betrachtet nicht einmal merkt, aber sie leiden vor sich hin. Wieviele Emotionen da ungehört verschütt gehen, und wie gut es täte, wenn man da mal drüber reden könnte. Und sei's nur um zu hören, dass der/die andere auch solche Selbstzweifel hat. - Ich habe was das angeht auch noch eine große Baustelle, die seit Jahren brach liegt. Da geht es mir wie Dir, ich sitze das aus, bis die betreffende Person (meine fast 30 Jahre lang beste Freundin, meine Schwester im Geiste und noch viel mehr) den Kontakt zu mir sucht. Nach außen erscheint es abgeschlossen, aber ich weiß, dass wir noch nicht miteinander fertig sind. Und die Verletzungen sitzen so tief, dass ich nicht weiß, wie alt ich noch werden muss, damit ich verzeihen kann. Das klingt jetzt aber arg theatralisch.... *gg*

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Tamila: Es ist nahezu unmöglich, abzuschätzen, wie jemand auf ein Outing reagiert. Ich lag regelmäßig daneben. Die meisten reagierten besser, als ich das gedacht hatte.

@Brunos: die sind echt aus dem Film. Hätte ich die montiert, hätten die nie so künstlich gewirkt.

@Frau Kuni: Wenn man große Dinge auf der Gefühlsebene ausspricht, dann klingen sie manchmal theatralisch, sind sie aber nicht, sondern ehrlich. Eine interessante Geschichte, die dich da verfolgt, was da wohl hinterstecken mag?
Ich mache es so, dass ich inzwischen jeden Kontakt zu meiner geschiedenen Frau vermeide. Jeden. Keine Anrufe, keine SMS, keine E-Mails, keine Treffen. Alles reißt nur alte Wunden auf und so ist das Vergessen für mich am leichtesten.

Lily hat gesagt…

Thumbs up, Svenja, super Post.

Anonym hat gesagt…

ja, die Geschichte ist nicht schlecht, aber viiiiiel zu lang für einen lausigen Kommentar. Sonst würd ich sie Dir glatt erzählen :) Aber verfolgen tut es mich nun auch nicht mehr. Ich betreibe auch konsequente Vermeidung, so wie Du. Vor 4 Jahren bin ich nicht zu einem Klassentreffen gegangen, weil ich dachte, wir prügeln uns sonst womöglich noch (nicht dass ich mich allgemein prügeln würde *lach*). So stark sind die Aggros aber inzwischen nicht mehr.. Ich glaube (ansonsten glaube ich an nicht viel) ganz fest daran, dass es Bilanzen im Leben gibt, die noch geschlossen werden müssen. Irgendwann ist die Zeit dafür reif. Vielleicht auch bei Euch..

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Lily: Danke schön. Seit du das neue Avatar hast, freu ich mich sogar noch mehr, wenn du bei mir kommentierst :-)

@Frau Kuni: In deinem Blog habe ich sie auch nicht gefunden, oder habe ich sie frech überlesen? Ich habe gegen die Meinen nie Aggressionen aufbauen können, obwohl das manchmal hilfreich gewesen wäre.
Und an das Thema Lebensbilanzen glaube ich seit einiger Zeit auch ganz fest. Irgendwie kommt vieles wohl doch auf den Urheber zurück, Gutes wie Schlechtes. Jedenfalls hoffe ich das...

Anonym hat gesagt…

nein, die gehört da auch nicht hin. Hab mal drüber nachgedacht, sie zu schreiben, aber schon im Kopf nicht die richtigen Worte gefunden. Die Überschrift wäre wohl: Eifersucht unter Freundinnen, und D-A-S ist ein weites Feld und ohnehin ein Widerspruch in sich... Lebensbilanz: das ist ein Geben und Nehmen, sowohl von Positivem als auch von Negativem. Ich habe schon Vieles von Personen geschenkt bekommen, denen ich wohl nie etwas oder vielleicht nur wenig zurück geben kann/konnte. Deshalb denke ich, sollte ich auch GEBEN, ohne immer automatisch Gegenleistungen zu erwarten. So unterm Strich sollte die Bilanz von Geben und Nehmen ausgeglichen sein, wobei die Empfänger/Absender eher sekundär sind. hm so in etwa ... DAS sollte ich mal verbloggen, gute Idee...

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frau Kuni: Das ist ein interessanter Ansatz, dass man sich für eine gute Tat auch an einem ganz anderen Menschen erkenntlich zeigen kann.
Hast du gesehen: "Das Glücksprinzip" mit Kevin Spacey? Der Film passt dazu.

Unknown hat gesagt…

He Svenja, ich glaube nicht an das Wort "versäumt" und verpasste Chance. Du hast damals genau so gehandelt, wie du konntest. Es hat seinen Sinn gehabt, daß es so war, und dein Inneres wußte, daß du deinen Familie komplett überfordert hättest, wenn du diene Chance eingefordert hättest. Vielleicht hätten sie sich dann noch mehr zurückgezogen. Ich hab oft darüber nachgedacht, wie es sein muß, wenn man seinen Mann auf diese Weise verliert. So einen schönen Mann wie Sven dann auch noch...echt jetzt. Es gibt doch noch so einen Film, mit diesem Schauspieler mit den Segelohren, Dominik Horwitz oder so? Die Ehefrau ist Nina Hoger. Die kriegen das nachher ja hin mit gutem Verhältnis, aber ich kann auch verstehen, wenn man so krass reagiert wie deine Exfrau. Ich glaube, daß noch gar nicht viel Zeit verstrichen ist, was das betrifft. Falls deine Kinder beeinflußt sein sollten, kannst du Gift darauf nehmen, daß sie sich eines Tages mit deinem Prozeß beschäftigen werden, und sie werden dich ganz bestimmt aufsuchen, zumal du ihnen ja ein guter Vater warst, eine positive Figur. Eins deiner Kinder hat doch schon einen Schritt auf dich zugemacht Weihnachten. Die Zeiten ändern sich gerade. Das Thema Transgender blubbert plötzlich hoch wie verrückt. Guck dir deinen Blog an, wie alle auf deinen nächsten Post warten. So viele Transgender hier und in allen Blogs drumrum, manchmal muß ich lächeln, weil ich gar nicht mehr weiß, wer was ist und auf welchem Wege wohin....gestern bei Lidl stand ich plötzlich Aug in Aug mit einem T-Girl, einem großrahmigen mit viel Schminke, und das hat mich total gefreut, weil es das Leben bunt macht. Meine beste Freundin ist Genderforscherin an der FH (in früheren Zeiten hat ihrem Cousin mal das jetzige Birdcage gehört, hihi). Die Gesellschaft ist in einer Art Umbruch, und diese Öffnung wird auch an deinen Kindern nicht vorbei gehen. Sie brauchen Zeit. Wer weiß, vielleicht werden sie eines Tages stolz auf dich sein, denn was du durchgezogen hast, zeugt ja doch von einiger Charakterstärke, und wenn die Kinder erstmal in die Jahre kommen, in denen es darum geht, sich und ihren Weg zu entdecken und danach zu handeln, werden sie ganz gewiß an dich denken!
Du hast nichts böses getan, und du hast niemanden absichtlich verletzen wollen. Du bist deinem Herzen gefolgt, und das wissen die andern auch. Deshalb glaube ich nicht, daß da für alle Zeiten Schicht im Schacht ist.
Und deine Gleichgültigkeit ist natürlich reiner Selbstschutz. Damit du erstmal in deinem neuen Leben, das ja wie eine junge Pflanze gepflegt werden muß, auf deine schönen Beine kommst.

Anonym hat gesagt…

nee kenn ich nicht :) Aber wär auch das erstemal gewesen, dass ich eine gute Idee hab, und die ist dann tatsächlich von mir :)

Lily hat gesagt…

*knipst mit den Fingern* Muss Yael zustimmen... ich denke auch, dass die Gesellschaft im Umbruch ist. AUf jeden Fall ist sie unruhig. Und das ist doch schon mal was.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Yael: Wenn du mir so etwas Liebes schreibst, dann macht mich das erstmal sprachlos, ziemlich verlegen und noch mehr stolz. Von Herzen danke schön.
Andererseits sehe ich vollkommen ein, wie schwierig, wenn nicht sogar unmöglich die Beziehung mit einem Transgender für eine heterosexuelle Frau ist. Aber manchmal, ganz manchmal ist die Liebe eben doch stärker, als die Abscheu vor dem einst geliebten Menschen. Das muss wunderbar sein.
Was sich wegen der Kinder ergeben wird, das weiß ich nicht, aber du hast schon alles sehr gut empfunden zusammengefasst.

Es schmerzt glaube ich nicht nur mich, sondern auch viele andere TransMenschen, dass sie von den Menschen, von denen es ihnen am wichtigsten wäre, niemals die Anerkennung erhalten werden, die sie sich wünschen. So geht es mir ebenfalls und deshalb versuche ich nie wieder etwas in diese Richtung.
Und danke schön für das Schöne Beine Kompliment :-)

@Frau Kuni: Aber nein, so meinte ich das nicht. Aber dieser Film ist ein unglaublicher Heuler. Ich hab fast eine halbe Küchenrolle nass und schwer gelitten.

@Lily: Warte bis du dran bist, Kind und schnipps nicht mit den Fingern. Sonst musst du noch länger warten. Schmimpf, böse guck....
Ehrlich gesagt, kommt mir das auch manchmal so vor, aber ich bin nicht sicher, ob ich die Antenne dafür verloren habe. Außerdem kann ich es nicht mehr so sicher beurteilen wie früher, weil die Intoleranten mich häufig nicht mehr als Beschimpfenswerte erkennen :-)

Unknown hat gesagt…

um nicht die anerkennung von den menschen zu bekommen, von denen es dir am wichtigsten wäre, brauchst du übrigens nicht transgender zu sein :-D ich spreche von zB vätern, die ihre töchter von anfang an nicht so akzeptiert haben, wie sie sind, und diese schleppen dann ein leben lang komplexe mit sich rum usw.und entwickeln nie ein gesundes selbstwertgefühl. du hast als erwachsener mensch hast deine schwerwiegende entscheidung bewußt getroffen. um die, die nicht mit dir mithalten konnten in deinem prozess, mußt du knallhart trauern und in den sauren apfel beißen, daß du nie die anerkennung erhalten wirst, nach der du dich sehnst. wobei das ja gar nicht gesagt ist. im moment jedenfalls nicht. und schon sind wir wieder bei der alten leier: wir müssen uns selbst bedingungslos akzeptieren lernen, dann wird es gut und nur dann. niemanden mehr was beweisen müssen. ganz leicht, lach, vor allem in kombination mit dem strikten loslassen der vergangenheit...*sigh*
manche dinge sind wohl auch einfach too much für unsere nächsten, und dann müssen die die schotten dicht machen, um an ihrem eigenen schmerz nicht zu ersticken. ich hoffe, dass sie deinen blog mitlesen und sich allmählich an deine neue idenität gewöhnen und sehen, daß du immer noch kein böser und gewissenloser mensch bist, sondern die svenja, die es schafft, durch ein kaltes elektronisches medium hindurch so viele menschen durch eine warmherzigkeit zu berühren, die sich ja durch die transformation nicht geändert haben wird.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Yael: So habe ich das noch nie gesehen. Aber natürlich: Du hast Recht. Wir wollen von den Menschen anerkannt und geliebt werden, die auch wir lieben. Dagegen hilft uns auch die Anerkennung anderer wenig.
Doch, ich akzeptiere mich selbst so bedingungslos, wie ich es mir nur vorstellen kann. Und das muss reichen.

Das Thema "Loslassen" ist ein ganz ganz schweres. Ich hab keine Ahnung, wie man das überhaupt schaffen kann. Wenn jemand einmal in mein Herz eingezogen ist und da alle Umzugskartons ausgepackt hat, dann behält er dort für immer ein eigenes Zimmer, selbst wenn sie schon lange wieder ausgezogen ist. Das ist meine große Schwäche und meine Lindenblattstelle. Loslassen? Nein, das kann ich nicht.

dicke, alte Frau hat gesagt…

Oh, liebe Svenja, ich werde mir den Film besorgen. Nun zu Dir und Deiner Familie: Mag sein, daß Du Deine Ex-Frau abhaken kannst. Irgendwie kann ich noch verstehen, daß man überfordert ist, wenn der Traummann irgendwann zur Traumfrau wird. Aber Deine Kinder werden älter und machen sich dann selbst ihre Gedanken. 5 Jahre sind da keine lange Zeit. Es kann ja auch sein, daß sie beim Älterwerden gemerkt haben, daß Du nichts von Dir hören läßt und deuten es als mangelndes Interesse. Ich habe es in der eigenen Familie erlebt, daß die Kinder nach mahr als 5 Jahren plötzlich wieder da waren und enger, als je zuvor. Deinen Kindern solltest Du diese Chance auch geben.
Daß gerade auf Transgender so intollerant reagiert wird, liegt zum Teil sicherlich auch an den Travestie-leuten. Das ist es doch, was den Leuten im Kopf rumspukt, wenn sie an Männer in Frauenkleidern denken. Otto Normalverbraucher wird da schwerlich unterscheiden können. Überlege mal, wie oft es bei Gesprächen ÜBER Schwule und Lesben heißt:"Und wer ist jetzt da der Mann und wer die Frau?" Ich denke, daß da noch Jahre ins Land gehen, bis sich da mal was bewegt. Ich mische da sehr gerne mit, wenn ich mitkriege, daß es ein Thema ist bei Leuten die ich kenne. Bei meinen Nichten und Neffen sehe ich, daß solche Dinge für die kein Problem sind, die gehen da sehr natürlich und offen mit um, mein Bruder auch, selbst meine (leider verstorbene, großartige) Mama, Jahrgang 1927 hatte da immer ein offenes Ohr. Ich finde, daß es an uns ALLEN liegt, ob "betroffen" oder nicht, für ein anderes Klima zu sorgen. Denn wer begriffen hat sollte das auch weitergeben.
So - ganz liebe Grüße, die Christiane

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Christiane: Wow, Christiane, das hätte ich mir ja fast denken können, dass du mit deinem Background noch eine bessere Sicht der Dinge hast. Du hast natürlich Recht.
Und dass Transsexuelle in einen Topf mit Transvestiten gesteckt werden, ist leider traurige Wahrheit. Das bringt für Außenstehende alles ziemlich durcheinander.
Es ist wunderbar, dass du in deinem Umkreis für ein offenes und tolerantes Umfeld sorgen konntest.
Wenn ich einmal in Köln bin, werde ich dich auf jeden Fall besuchen müssen :-)

ednong hat gesagt…

Hi,
ich habe mich mal einfach nicht mehr durch die Vielzahl an Kommentaren gelesen und hoffe, nicht allzuviel zu schreiben, das ggf vorher schon gepostet wurde.

Ich weiß nicht, wieviel Arbeit du investiert hast, aber das wird einiges an Zeit gewesen sein. Ich denke, daran erkennt man schon, wie wichtig dir das Thema ist. Und die Akzeptanz auf der "anderen" Seite.

Ich nehme an, deine Kinder werden sicher irgendwann auf die zukommen (wobei ja -- wenn ich mich recht entsinne -- die Tochter es schon getan hat?) und dich fragen. Und sicher auch akzeptieren. Es ist natürlich nicth einfach, wenn der Vater nun nicht mehr der Vater ist. Ich denke, so etwas ist immer schwierig für beide Seiten.

Ich kann dir echt nur Lob aussprechen -- und mich bedanken für die tollen Beiträge, die dadurch immer wieder rauskommen. Ein großes Danke an dich.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Ednong: Es macht einfach Spaß, sich mit der Software und den Fotos zu beschäftigen und daraus eine Fotostory zusammenzustellen.

Simone hat gesagt…

Hi Svenja, Da kann Ich mich ja glücklich schätzen,daß meine Frau nach langem hickhack und einer verständlichen Auszeit zu mir steht.selbst meine Mutter akzeptiert jetzt das sie eine Tochter hat und meine Brüder,daß ich ihre Schwester bin.Das hat sehr,sehr lange gedauert,5Jahre sind da ein klacks und ich bin glücklich wie es jetzt ist und hoffentlich bleibt.Ich wünsche Dir das es mit deiner Ex und den Kindern auch einmal so wird.Das kann sehr lange dauern,ich spreche da aus Erfahrung.Das alleingelassen sein tut sehr,sehr weh.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Simone: Das ist ja wunderbar, wie deine Leute reagiert haben. Wielange hat es denn gedauert?
Nein, ich wünsche mir kein Zurück zu meiner geschiedenen Frau. Sie hat sich nämlich überhaupt nicht verändert. Schade.

Simone hat gesagt…

Svenja, nicht Entmutigen lassen,daß braucht viel Zeit bei mir hat es fast 12Jahre gedauert,aber ich hatte ja Zeit und bin froh das ich diese Zeit überstanden habe und alle wieder zu mir stehen. Simone

Unknown hat gesagt…

Seid nicht so hart zu den Menschen.
Es ist nur Unsicherheit. Versucht euch zu erinnern an die Zeit als euer eigenes Leben noch, ich will nicht NORMAL sagen, also sage ich anders war.
Wie hättet ihr reagiert?

Ich kann mich erinnern, als der neue Kollege nach der Schicht zu uns sprach:" Ehe ihr es von anderen hört, Ich bin schwul"
Klaro man hatte viele Fragen: Wie ist denn das passiert? lol usw.
Andererseits war diese Geschichte damit aus der Welt, keine monatelanges Getuschel oder so. es war erledigt. Irgendwie war er auch wieder akzeptiert damit. Hätte fortan irgendwer was über Schwule gesagt, wir hätten den gemeinsam niedergemacht.

Ich will damit sagen, dass ich persönlich das Outing enorm wichtig finde. Die meisten Menschen kommen wohl damit klar. Manche andere leider nicht. Dass muss man einfach akzeptieren, auch wenn es im Einzelfall weh tun mag.

Noreen hat gesagt…

Liebe Svenja,

wenn ich deine Trauer höre, dreht sich mir jedes mal wieder der Magen um...
Ich finde es ziemlich zum brechen an welchen Dingen sich unsere Familien festmachen. An Äußerlichkeiten. Und ich weiß wovon ich rede...
Viel, viel schlimmer ist das, was dahinter steckt. Das (Rollen) Bild in der Gesellschaft! Wovor haben die Menschen eigentlich Angst, wenn sie einen Mann in Frauensachen sehen, oder einen Mann, der für sich festgestellt hat, dass er lieber als Frau leben will (mit und ohne OP)?

Auch wenn die Chance, dass deine Familie sich dir annähert nur eine kleine ist, so kann ich dir nur immer wieder sagen: Durch das, was du hier machst, bist DU groß!!

Ich denke, ich spreche wirklich im Namen vieler TransGender, wenn ich sage, dass du uns Mut machst, weiter zu gehen, weiter zu leben...

Wir sind viele. Und wir sollten und brauchen uns nicht verstecken!

Danke für diesen wundervollen Blog!
Dir alles, alles Liebe - fühl dich ganz herzlich gedrückt! Noreen

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Simone: Aber ich bin doch gar nicht entmutigt? Das sind inzwischen fremde Menschen für mich.

CPB: Ich und hart zu den Menschen? Das bin ich ganz sicher nicht. Nein, ich habe nur kein Interesse mehr. Es ist mir nicht mehr wichtig, ob sie mich jemals so akzeptieren, wie ich bin. Wir leben getrennte Leben und das ist gut so.
Nur dass ich deren Leben noch im vierstelligen Bereich monatlich fett finanziere. Aber auch das geht irgendwann vorbei.

@Noreen: Die Trauer rührt aus vergangenen Tagen her. Heute ist mir das doch völlig egal. Die wollen mich nicht, ich will die nicht. Erledigt.
Für viele Menschen ist es unerträglich, wenn ein Mann seine Männlichkeit aufgibt und sich Frauensachen anzieht und auch so lebt, denkt und empfindet.
Aber weißt du was? Das ist deren Problem und nicht mehr meines. Ich bin nicht mehr auf eine Annäherung aus. Die Gefühle haben sich in fünf Jahren einfach abgeschliffen, sind versandt, verblasst, verschwunden. Das ist nicht schlimm, sondern ganz normal.
Ich finde es sehr lieb, das du mir diese sehr, sehr freundlichen Worte schreibst. Aber das wirst du sicher auch noch empfinden: Irgendwann ist Schluss mit schwach sein, sich entschuldigen, sich schämen. Jetzt bin ich wieder ganz da, nur eben als Frau. Und wenn meine Leute nicht mehr mit mir reisen wollen, dann ist das völlig in Ordnung. Andere möchten das gerne und DAS ist jetzt meine Familie und sind meine Freunde.

riese hat gesagt…

bissel depremierend so die letzten texte, dabei is es doch fast ganz normal, das mann nach der scheidung (fast immer) den alten gemeinsamen freundeskreis nicht mehr hat. sich neue freunde sucht, findet und eben neue hat.
der grund der scheidung is dabei total egal.
das leben geht weiter und für manche(svenja) so wie sie schon länger leben wollten und nun können.

yippihhhh

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Riese: Danke, mein Riese, das hast du genau richtig erkannt. So habe ich es gemeint. Ich habe neue Freunde, ein neues Leben und sogar neue Schuhe :-)
Fünf Jahre sind eine sehr lange Zeit. Solange hält kein Gefühl

riese hat gesagt…

ja man outet sich als schwuler oder eben als trans, aber das macht man schon aus einem gefühl heraus, weil man frei sein will. sich selbst verwirklichen, eben nur "ICH" sein, so akzeptiert zu werden wie man ist, wie man sich fühlt. das macht man nicht aus einer laune heraus.
ich könnte mir auch eine strumpfhose und ein kleid überrödeln und jeder bauer würde mich sofort anstellen. als vogelscheuche, aber das bin dann nicht ich.
nee der schritt will reichlich überlebt sein.
und wenn man wie du dann in der realität angekommen ist, ein neues leben aufgebaut hat mit allen drum herum dann finde ich das voll okay.

ich ziehe den hut vor dir, das du das so hart durchgezogen hast, allerdings sollte ich auch dazu sagen das mutter natur dir dabei sehr geholfen hat. auf der svendura seite musste man bei manchen bildern zweimal hinsehen um einen mann (bist du ein indianer?) zu sehen. mit den langen haaren war es noch schwerer.
aber du hasst es geschafft, bist in der neuen, deiner realen welt die du nur für dich selber gewählt hast angekommen,
hochachtung.

daniela hat gesagt…

Wow, da steckt aber eine Menge Arbeit und Liebe drin, Respekt!

Wollte cheaten und bei Wikipedia linsen, und dann gibts da gar keine Seite. Wie wärs, willst Du nicht? :)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Riese: Danke schön, mein lieber Riese. Du hast immer versucht, mich zu verstehen, soweit es dir möglich ist und du hast ganz instinktiv viele Dinge genau richtig erkannt. Danke für dein Einfühlungsvermögen.
Ich hab damals innerlich so lachen müssen, als die Zimmerwirtin mich ganz höflich fragte: "Entschuldigen Sie. Sind Sie ein Indianer?" Falls ja, dann aber ganz sicher eine Sqaw :-)

@Daniela: Danke schön. Es macht einfach ungeheuer viel Spaß, sich mit dem Comic zu beschäftigen. Eine Seite bei Wikipedia? Das ist eine tolle Idee. Einen Autorenaccount habe ich dort bereits und einmal hätte ich auch FAST was geschrieben ;-)
Ich cheate immer bei Amazon, die Leserkritiken dort finde ich sehr aufschlussreich.

Jeanette hat gesagt…

Hi Svenja, du hast mit diesen beiden Beiträgen zu "Ein Zeichen der Liebe" mich sehr neugierig auf den Film gemacht den ich mir direkt gekauft habe und gerade angesehen habe. Roy stellt sich bei vielen sehr unbeholfen an und das passt so gut. Ich bin nur froh, dass ich für mich schon jetzt entschieden habe und mich nicht durch 25 Ehejahre gequält habe. Ich bin 28.
Mach weiter so, deine Comics sind toll.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Jeanete: Dann hat dir der Film also gefallen? Ja, Roy ist natürlich furchtbar ungeschickt, so wie ich anfangs auch. Aber er hat eine ungeheure Zielstrebigkeit. Er ist keiner von diesen Typen, die heimlich Strumpfhosen unter ihrer Jeans tragen, sondern ER wagt die entscheidenden Schritte konsequent und mutig. Ein toller Typ.

Jeanette hat gesagt…

Ja, mir hat der Film gefallen. Gerade auch, weil er nicht so Klischee-behaftet ist, wie die meisten dieser Art. Hab den Film auch gerade einer Betroffenen die sich gerade geoutet hat empfohlen. Die hat auch schon Hausstand und Familie...

Direkt davor habe ich "Mein Leben in RosaRot" gesehen. Kann ich auch nur empfehlen. Die ersten 10 Minuten sind total furchtbar (französische Kleinstadt und alles Friede-Freude-Eierkuchen bis zum Erbrechen) aber danach ist er sehr schön.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Jeanette: Mein Leben in rosarot ist ein toller Film. Über den würde ich auch gerne mal einen Filmcomic machen.

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja, wie lange schau ich Dir hier schon zu! Ein Jahr, oder sinds schon 2? Nun hast Du also auch diesen Film entdeckt, den ich in meinem Profil (tg.at Anjanette), schon angeboten habe. Nur Du machst Dir all diese Mühe uns ihn nahezubringen. Dein Herz schlägt wohl sehr für uns, denen es so geht wie Dir.
Ja es ist schon viel wert, wenn eine Ehefrau mitgehen kann, denn ich erlebe es selbst und bin sehr dankbar darüber. Was verstehen die Menschen denn unter dem Treueschwur, "in guten wie in schlechten Tagen"? Muß ich erst, müßen wir erst im Rollstuhl sitzen, oder Krebs haben? Ich glaube damit haben viele Menschen weniger ein Problem, als mit einem Menschen wie uns, der seine ganz eigene Art entdeckt, um sich nach langen, schweren Krämpfen dazu durchzuringen, sich um seiner Weiblichkeit willen, zu lieben.
Klar, wir nehmen unseren Frauen ihre Männer weg, zumindest mehr oder weniger. Ich kann verstehen, daß ich meiner Frau zumindest ein kleines Teilchen meines Körpers nicht wegnehmen kann, ohne die Ehe zu gefährden. Dennoch, wer weiß wohin die Reise noch geht.
Ich möchte Dich ermuntern weiterhin so echt zu bleiben, wie Du bist. Es gibt Wenige von uns die ich gerne persönlich kennenlernen würde. Du bist Eine davon. Wenngleich ich niemand mehr brauche, der mir Mut machen muß, nach einem 45 jahre andauernden TS Leben, so schaue ich doch voller Achtung und Respekt zu Dir hin und wünsche Dir alles Gute, ja und von Herzen Gottes Segen. Alleine ist das alles nicht einfach.
Und da ich ein Filmensch bin, und dies sowohl als auch, vielleicht können wir uns einmal austauschen was es sonst noch so gibt.
Es grüßt Dich herzlich, wenn auch unbekannterweise, Anjanette
PS: ich hätte gerne persönlicher geschrieben, und nicht unter anonym, jedoch habe ich die Technik nicht verstanden und anonym hat dann funktioniert.
:-)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Anjanette: Oh, welch ein ungewöhnlicher Name, den habe ich noch nie zuvor gehört, aber er klingt schön.
Die DVD des Films besitze ich schon viele Jahre, aber ich habe es nie geschafft, eine gute Rezension darüber zu schreiben. Bis ich auf die Idee mit dem Comic kam. Jetzt gefällt es mir.
Wie wunderbar für dich, dass deine Frau dich so akzeptiert, wie du bist, das freut mich für euch beide. Und du lebst schon 45 Jahre lang trans. Wow, dagegen bin ich mit meinen fünf ja ein Küken.
Liebe Grüße zurück, Svenja
PS: Mein Leben in Rosarot ist ein anderer sehr guter Transfilm, den ich irgendwann auch einmal besprechen werde.

Jeanette hat gesagt…

Hi Svenja,
wenn du schon dabei bist: Transamerica find ich zu köstlich. Und auch hier wird man nicht so mit Klischees beworfen sondern bleibt realistisch. Auch wenn wiedermal eine Frau eine TS spielt. Muss das eigentlich sein?

Kennst du eine Liste im Web zu Trans-thematischen-Filmen?

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Jeanette: Transamerica war auch ganz gut, aber eben kein ausgesprochener Transfilm, sondern eher ein Familiendrama. Nein, so eine Liste kenne ich nicht, aber die gibt es ganz sicher im Netz.

Tamila hat gesagt…

@Anonym,
ich kann Dir nur recht geben. Bin im Netz auf immer mehr Homepages TS Betroffener gestoßen, auch im fortgeschrittenen Alter. Alle haben mit einem fast identischem Schicksal und Leidensweg zu kämpfen. Krebs oder anderweitige schwerwiegenden Krankheiten werden sofort und fast völlig unbürokratisch behandelt und bezahlt. Mich schaudert es jedesmal welchen aufwendigen und langwierigen Bürokratenweg alle TS Betroffenen gehen müssen. Wenn von psyschologischer Seite die Diagnose TS feststeht und ich denke, dass kann man bei den meisten Betroffenen schon nach der ersten Sitzung festmachen, warum dann noch zusätzlich dieser ewige Gutachtenweg??? Ich bin Frau und nicht Mann! Also warum darf ich dann nicht ganz einfach zum Arzt gehen und eine sofortige Behandlung zu meiner wahren Identität bekommen. Die Hülle die vor dem Arzt steht ist doch die eigentliche Krankheit, nicht das was darin ist. Ob Meine Frau nach meinem Outing das Gelöbnis "in Guten wie in schlechten Zeiten" bewahrt und lebt weiß ich leider nicht? Ich habe Angst vor diesem Tag, ja große Angst aber ich weiß irgendwann kommt dieser Tag. Du kannst Dich glücklich schätzen, Deine Partnerin weiterhin an Deiner Seite zu haben.
herzliche Grüße Tamila

Christin hat gesagt…

Nachdem ich dank Svenja's Beitrag den Film gesehen habe kann ich nur bestätigen das der Film gut zu schauen ist und in keiner Filmsammlung für "gleichgesinnte" fehlen darf :)

Ich hätte nie Gedacht das der Roy in die Rolle einer Transfrau passt, aber da habe ich mich wirklich getäuscht, ich könnte mir den Film mit anderer Besetzung nicht vorstellen.

VG, Christin

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Christin: Das ist wirklich einer der wenigen Filme, die ich kenne, wo das trans-Thema halbwegs ernsthaft und glaubwürdig behandelt wird. Mich hat er schrecklich angerührt, aber ich bin ja auch ein Blümchen :-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja,
Schade, wenn es mit Deiner Familie so gelaufen ist. Ich habe vor einigen Tagen www.transfrau.eu entdeckt. Dort sind manche, denen es ähnlich geht. Vielleicht treffen wir uns dort mal?
LG
Jessi

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Jessi: Ja, das ist wirklich bitter, wenn man von der eigenen Familie nicht akzeptiert wird. Aber so ist es eben und inzwischen im siebten Weihnachten ohne Family, bin ich darüber hinweg. Oder so gut wie.
LG, Svenja

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