Mittwoch, 30. Juni 2010

Meine blonden Momente - Wo ist das Auto?

Svenja bei PLAZA in Kiel"Weiiiiiber!", lache ich höhnisch. Manchmal sind die sogar zu dämlich, um vorm Supermarkt ihr eigenes Auto wiederzufinden. Wie blöd kann man eigentlich sein?!

Allerdings erinnere ich mich in diesem Moment selbst nicht mehr so ganz genau daran, wo ich vorhin mein Auto abgestellt habe.

Sicher hat mein Hochleistungshirn beim Einparken wieder Nichtlineare Gleichungen berechnet und war dadurch abgelenkt. Manchmal tut es das nämlich
, um sich nebenbei ein wenig zu beschäftigen. Deshalb kann man in meinem Fall auch nicht von Dämlichkeit reden. Außerdem ist dieser PLAZA Parkplatz wirklich ganz schön groß...

Glücklicherweise verfüge ich als Hochbegabte automatisch auch über die kognitiven Fähigkeiten, um jeden Gegenstand alleine durch die Kraft meiner Gedanken wiederfinden zu können. Das ist natürlich das Gute an so einem HighSpeed hirn. Also, ganz systematisch: Als ich hier raufgefahren bin, hat Britney Spears im Radio gerade gesungen: "I'm not a Woman." Das ist doch schon mal eine prima Spur.

Und genau vor mir hat diese dicke Frau in rosa Crocs ihren Einkaufswagen vorbeigeschoben. Sie hatte eine Kiste Cola und Kartoffelchips im Wagen. Ich weiß noch ganz genau, dass das Chio Chips waren. Und das ich sie angehupt habe, weil sie so langsam geschoben hat. Sie hat dann noch gewunken. Das ist eine weitere erstklassige Spur.

Svenja sucht ihr Auto

Beim Aussteigen habe ich mich dann total über die weißen Striche gewundert und warum die schräg unter meinem Auto vorkommen. Vermutlich alle schief aufgemalt. Manche Leute sind einfach sowas von unfähig. Und da steht mein Auto auch schon. Man muss einfach nur ein bisschen nachdenken.

Fazit: Manchmal ist es schon total super, wenn man hochbegabt ist und alles schnell wiederfinden kann. Und manchmal ist es auch super, bequeme Schuhe anzuhaben, um diesen verdammten PLAZA Parkplatz zweimal komplett hoch und runter zu stöckeln auf der Suche nach dem eigenen Auto :-(
Passieren eigentlich nur mir solche Dinge?

Samstag, 12. Juni 2010

Die Notlüge

Claudia sitzt auf der Kawasaki KLX125"Gestern habe ich ein Motorrad gesehen, das sieht fast genau so aus wie deines, nur kleiner. Das war so eine 125er. Die hat sogar dieselbe Lack­ierung wie deine KLX250.", berichtet Claudia.

Was will die Frau nur von mir? Seit wann interessiert die sich für Motor­räder?

"
Ja? Und?", gebe ich langsam zurück und ziehe die Worte dabei mißtrauisch in die Länge.

"Weißt du, welchen Führerschein man für so eine 125er braucht?", fragt Claudia neugierig.

Mir schwant Schreck­­liches, aber mein Hoch­leistungs­gehirn hat innerhalb von Nano­­sekunden einen erstklassigen Notfall- und Rettungs­plan parat: „Da braucht man diesen neuen EU Führer­schein X3. Der soll aber irre schwer sein. Bei den Ausbildungs­fahrten gab es schon mehrere Schwer­verletzte und bei dem einen wissen sie nicht einmal, ob er überhaupt durchkommen wird.", behaupte ich wichtigtuerisch.

"Oh, das klingt ja schrecklich.", erwidert Claudia mit Bestürzung in der Stimme. „Ja, total schrecklich. Und stell dir vor: die Prüfung muss man sogar direkt in Brüssel machen vor der EU und immer bei Regenwetter. Ist das nicht eine Frechheit?“, lege ich sicher­heits­halber noch einen drauf.

"Eine Frechheit ist nur, dass du mich so unverschämt anlügst.", entrüstet sich Claudia. "Ich habe mich nämlich genau erkundigt: Ich darf die 125er mit meinem ganz normalen Führerschein Klasse 3 fahren."

„Ich lüge niemals!“ gebe ich aufgebracht zurück. „Es kann in diesem Fall höchstens sein, dass ich da mal was verwechselt habe mit so einer ganz neuen Gesetzesvorlage, die erst noch kommen soll.“, lüge ich frech weiter. Ich hasse es, wenn Claudia mich beim Überarbeiten der Wahrheit erwischt und dann stundenlang darauf herumreiten muss. Ist sowas nicht total ätzend?

„Ich brauche lediglich ein paar Fahrstunden zur Auffrischung zu nehmen.“, freut Claudia sich.

"Wofür zum Geier brauchst du denn Auffrischungsstunden?", gebe ich muffelig zurück.

Gehirnrechnung vergessen zu bezahlen„Sag mal, Tinky Winky, hast du diesen Monat vergessen, deine Gehirn­rechnung zu bezahlen? Du bist ja heute so schwer von Begriff.

Während du nämlich in der Werkstatt deine großen Reden an das Volk der Mechaniker geschwungen hast, habe ich im Verkaufsraum eine nagelneue Kawasaki KLX125 bestellt und die will ich nächste Woche abholen. Fährst du mich bitte nach Neumünster?“

Fazit: Hochleistungshirn hin, oder her... Diesmal bin ich sprachlos. Die Abenteuer zweier junger Frauen im besten Alter, zusammen gerade einmal 116 Jahre alt, die auf zwei Motorrädern mit immerhin 375 ccm auf Reisen gehen. Was sagt man dazu?

Montag, 7. Juni 2010

Germany's Next Kawasaki Girl

Svenja Svendura auf Kawasaki KLX250„Fährst du mich nachher kurz mal nach Neumünster?“, frage ich Claudia am Telefon.

„Erstens heißt das 'BITTE' und zweitens hast du doch selbst ein Auto? Und sag bitte nicht, dass du schon wieder zu Kawasaki willst und jetzt eine Dumme suchst, um die Fotos zu machen, während du wieder deine große Show abziehst.“

„Ich ziehe überhaupt keine Show ab. Das tue ich niemals.“ zicke ich beleidigt zurück. „Ich will nur Verbindung aufnehmen.“

„Verbindung aufzunehmen? Mit wem nimmst du denn Verbindung auf?
„Ich nehme Verbindung auf mit der kleinen grünen Kawasaki, die da steht.“


„Oh nein, nicht schon wieder. Das heißt, falls die da überhaupt noch steht. Wahrscheinlich haben sie die längst im Schuppen versteckt, weil sie die Nase voll haben von deinen Auftritten und dir erzählen sie, dass sie verkauft ist. Das ist zwar ein Showroom, aber für MOTORRÄDER und nicht für irgendwelche durchgeknallten Mofa-Girls.“

„Das mit dem verkauft kann schon sein.“ erwidere ich süffisant und mache total auf geheimnisvoll. „Und zwar an M-I-C-H.“ „Du hast WAS? Ein Motorrad gekauft? Wovon denn? Du hast doch nie einen Pfennig auf der Naht und bist dauernd pleite. Wovon solltest DU dir ein Motorrad kaufen können?“

Meine Güte, hat diese Frau eine lange Leitung. Vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor, weil ich hochbegabt bin und sie nicht. Für mich spielt sich so eine Diskussion quasi in Zeitlupe ab, weil mein Gehirn die Informationen ja viel schneller verarbeiten kann.

„Gespart.“, gebe ich einsilbig zurück. „Vom Munde abgespart.“ „Ach! DESHALB muss ich also schon seit Wochen Sonntags das Frühstück bei Tackmann alleine bezahlen. Von wegen dein Portmonee vergessen. Du hast dir das Motorrad von m-e-i-n-e-m Munde abgespart.“
„Meine Güte, wie kann man wegen einer Tasse Kaffee so einen Film drehen. Davon kriegt man noch lange kein Motorrad.“, gebe ich beleidigt zurück.

Tinky Winkys Tuningtipps sind nicht willkommen„Eine Tasse? Literweise hast du das Zeug getrunken und dich dazu mit Eiern, Mett und Schinken vollgestopft. Die Leute haben schon rübergeguckt, was das für eine verfressene Else ist.“, regt Claudia sich immer weiter auf. „Ich bin keine verfressene Else.“, verteidige ich mich. „Hast du überhaupt die geringste Ahnung davon, wieviele Kalorien so ein Hochleistungsgehirn beim Denken verbraucht? Also fährst du mich jetzt, oder nicht?“

„Na gut, ich fahre dich. Schon damit du dort keinen Blödsinn machst.“, seufzt Claudia resigniert. „Aber unter einer Bedingung: Du gibst den Männern in der Werkstatt keine guten Tipps mehr, Tinky Winky. Als du letztes Mal in deinem Minikleid mit Peeptoes nach hinten in die Werkstatt gestöckelt bist und da deinen Vortrag über Die Grundlagen der Motorentechnik gehalten hast...“

„Wieso, was war denn damit?“ „Nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so gut angekommen ist, wie du glaubst. Einige von den Gesellen haben ziemlich bissig geguckt und der Meister sah nicht amüsiert aus. Und deine tollen Tricks, mit denen du 1976 deine Kreidler frisiert hast, die wollte auch niemand hören. Vielleicht funktionieren die ja bei der neuen 200PS Ninja gar nicht?"

„Natürlich würden die funktionieren. Ist doch dasselbe Prinzip. Die waren doch nur beleidigt, weil ein Mädchen viel mehr Ahnung von Motorrädern hat, als die selber.“

„Ja, das wird es wohl gewesen sein. Die waren nur beleidigt, weil du so "total viel Ahnung" von Motorrädern hast, Tinky Winky. Und von Kochen natürlich. Ich hol den Twingo und dann können wir los.“

Bedienungsanleitung Kawasaki KLX250 Enduro“ border=

Mittwoch, 2. Juni 2010

Der 7. Sinn mit Svenja

Svenja putzt ihre Motorradstiefel„Du machst W-A-S?“, fragt Claudia ungläubig, als ich ihr von meinem neuesten Projekt berichte.

„Ich geb denen in meinem Blog jetzt immer ganz tolle Tipps, weil die sich ja nicht so gut auskennen wie ich.“, erwidere ich und klinge dabei so be­scheiden, wie nur möglich.

„Womit kennst DU dich denn gut aus?“, fragt Claudia und denkt wahrscheinlich, dass ich den spöttischen Unterton nicht bemerke. Ich bemerke ihn aber sehr wohl.

„Na mit fast allem. Mit Motorrad­fahren und mit Auto­fahren und mit Computern und so. Und mit Kochen natürlich auch.“, schiebe ich eilig hinterher.


Und als Hochbegabte darf ich ja nicht auf die Leute runtergucken, sondern soll denen lieber was von meinem Wissen abgeben. Die können ja nichts dafür, dass sie...“
„...doof sind?“
, beendet Claudia meinen Satz.
„Nein, nicht doof. Jedenfalls nicht richtig. Die kennen sich eben nur nicht so gut aus mit allem."

„So gut wie DU, meinst du? Aber nein, natürlich nicht. Wie sollten sie auch?“, fragt Claudia und ich merke, dass sie jetzt erst verstanden hat worum es mir geht. Manchmal hat sie wirklich eine ziemlich lange Leitung.

„Das ist aber wirklich sehr großzügig von dir, Tinky Winky, die Menschheit dermaßen selbstlos an deinem ungeheuren Wissensschatz teilhaben zu lassen. Wo du dich doch mit allem so gut auskennst. Und mit Kochen natürlich.“

„Ach das ist doch selbstverständlich.“, winke ich ab. "Man hat ja auch eine Verantwortung.", füge ich hinzu und bemühe mich, meiner Stimme einen feierlichen Klang zu geben. Dennoch merke ich, wie ich ein wenig rot werde vor Stolz über dieses ehrliche Kompliment.

Fazit: In meinem ersten Beitrag zum Thema Sicherheit auf dem Motorrad, ermahne ich euch eindringlich, nur in geeigneter Schutzbekleidung aufs Motorrad zu steigen. Ich appelliere an alle Biker, nicht länger in PeepToes zu fahren. Nicht einmal dann, wenn sie aus echtem Leder sind. Die PeepToes, nicht die Biker.

Svenja tauscht die PeepToes gegen Motocross Stiefel