Sonntag, 12. Februar 2017

Jahresrückblick 2016




Anfang des Jahres lässt es sich nicht länger verleugnen: Svenja geht aus dem Leim. Um ein wenig mehr Bewegung zu bekommen, kaufe ich mir ein hübsches Fahrrad und radele bei schönem Wetter damit zum Dienst. 

Im Februar besucht mich meine Freundin Dian aus Amerika und wir verbringen zu viert mit ihrem Freund Pat und meiner Freundin Claudia einen wunderbaren Abend im Ratskeller.

Den Juni verbringe ich in Litauen, Lettland und Estland auf meiner großen Rundreise durchs Baltikum. Ich lerne drei mir völlig unbekannte neue Länder kennen, bringe viele neue Eindrücke mit nach Hause und schreibe monatelang an meinem Reisebericht.

Für den September habe ich eine Tour mit dem Motorrad über die Route des Grand Alpes bis ans Mittelmeer geplant, doch zwei Tage vorher stirbt völlig unerwartet mein lieber Papa. Er war ein alter Panzeroffizier, buchstäblich ein Offizier und Gentleman und in vielem mein großes Vorbild. Als ich noch ein Kind war, sagte er: "Ein Deutscher stiehlt nicht." 

Damit war meine ethisch moralische Erziehung weitgehend abgeschlossen. So hatte vorher schon sein Papa ihn erzogen. Inzwischen bin ich seit fast 35 Jahren Polizistin und habe einen eigenen Blick auf die Dinge, doch dieser Satz ist mir immer in Erinnerung geblieben.

Nach Papas Beerdigung bin ich völlig durcheinander und ein wenig aus der Bahn geworfen. Weil ich aber noch fast drei Wochen Urlaub habe und mein Motorrad ohnehin bereits gepackt ist, breche ich kurz entschlossen auf nach Dänemark. Ich will mir Skagen ansehen. Nirgendwo sonst lässt sich so ungestört denken und bei Bedarf in den Helm heulen, wie auf langen Strecken auf dem Motorrad.

Fazit: 2016 war ein schweres Jahr, zugleich aber auch ein schönes. Der September war eine düstere Zeit, in der ich mich selbst wie von außen wahrgenommen habe, aber die Herbstreise mit Motorrad, Zelt und Schlafsack war gut für die Seele und ich habe mich wieder gefangen. Vielleicht habt ihr Lust, mir auf der Tour durch Dänemark Gesellschaft zu leisten. Manchmal ist es gut, nicht allein zu sein...