Sie: weißt du was süße?
Ich: ?
Sie: ich glaube, es wird allmählich zeit, dass dein NORMALES leben anfängt
Ich: Toll gesagt. Du musst mir unbedingt mehr davon erzählen, wie du das meinst. Ich würde gerne darüber bloggen und diesen Satz zitieren
Sie: ja das machen wir
Ich: ?
Sie: ich glaube, es wird allmählich zeit, dass dein NORMALES leben anfängt
Ich: Toll gesagt. Du musst mir unbedingt mehr davon erzählen, wie du das meinst. Ich würde gerne darüber bloggen und diesen Satz zitieren
Sie: ja das machen wir
Mein normales Leben? Ich kann daran verzweifeln. Einerlei wie gut mein Passing* ist, egal wie weiblich ich mich kleide, lebe, denke und handele, 43 Jahre lang habe ich als Mann gelebt. Ich bin Transgender, transsexuell, einfach eine Transe, wie einige sagen.
Gibt es überhaupt ein normales Leben für so jemanden wie mich? Kann Svenjas Leben jemals so sein, wie das einer ganz beliebigen BioFrau*?
Am Anfang scheint alles so einfach. Das Transleben dreht sich darum, möglichst schnell ein gutes Passing zu erreichen. Gehe ich schon als Frau durch? Hat jemand was gemerkt? Ein Lacher, ein Tuscheln, ein merkwürdiger Blick?
Drei Jahre dauert die Lehrzeit bis ich das Problem gelöst und meinen Gesellenbrief als Frau in der Handtasche habe. Ich habe geschminkt und gelasert, epiliert, gestylt, getuscht und gepudert, solange bis der alte Sven unter einer Schicht von MakeUp und Hormonen verschwunden war. Doch jetzt geht es um mein Meisterstück: Ein normales Leben als Frau.
Worin unterscheidet sich mein Leben überhaupt von dem einer durchschnittlichen BioFrau? Nun, zum Einen gibt es eine Lücke von 43 Jahren in meinem Lebenslauf. Jede Frage zu meiner Vergangenheit führt entweder geradewegs zu einer Lüge, oder zu einem ungewollten Outing als Transgender.
„Haben Sie Kinder?“
„Ja, fünf.“
„Oh, fünf Kinder und trotzdem noch so eine Figur.“
„Danke, das ist nett. Aber ich habe die Kinder nicht geboren, sondern... Nun, ich habe sie gezeugt.“
„...?“
Dann der ganze Komplex Partnerschaft, Liebe und Sexualität. Der macht es noch komplizierter. Trans bin ich zwar schon mein ganzes Leben lang, aber seit fünf Jahren soll ich nun auch noch lesbisch sein. Wie das, fragt ihr? Als gynophile Transsexuelle stehe ich auf Frauen. Die Mehrzahl der MzF* Transgender tut das. Dann bin ich also nicht nur trans, sondern lesbisch obendrein? Meine Güte, welch ein Durcheinander.
Ich will jetzt endlich mein normales Leben zurück. Ich will kein Paradiesvogel sein, keine Transe, sondern endlich eine Frau, wie jede andere auch. Äußerlich habe ich das fast geschafft, aber innerlich ist noch alles in ziemlicher Unordnung, das reinste Chaos.
Bis jetzt kann ich nur sagen: „Mein Name ist Svenja. Ich lebe heute als Frau und zurzeit bin ich Single. Von Beruf bin ich Kriminalbeamtin. Ob ich glücklich bin? Fragen Sie mich das an einem anderen Tag. Ich will endlich mein normales Leben zurück!“
Diesmal bin ich besonders neugierig auf eure Kommentare. Habt ihr vielleicht einen Denkanstoß für mich? Welchen Rat kann eine BioFrau mir geben? Ist euer Leben ganz normal, oder doch nicht so einfach und geradlinig, wie ich mir das vorstelle?
Und die Männer: Könnt ihr euch in so eine Problematik überhaupt hineindenken? Mir vielleicht sogar einen Tipp geben? Soll ich versuchen, die Legende um jeden Preis aufrecht zu erhalten? Eher Lüge als Outing, oder doch lieber umgekehrt?
Und am wichtigsten die Meinung anderer Transgender. Habt ihr schon über Röcke und Kleider, Passing, Hormone und OP hinausgedacht und euch die eine Frage gestellt: Was kommt danach?
Helft mir mal, ich will endlich mein normales Leben zurück.
*Passing: So weiblich auszusehen, dass andere den ExMann in uns nicht bemerken.
*BioFrau: Nicht trans, sondern als Frau geboren (Echte Doppel-X Chromosomen, echte Cellulite :-)
*MzF: Mann zu Frau Transgender.
Gibt es überhaupt ein normales Leben für so jemanden wie mich? Kann Svenjas Leben jemals so sein, wie das einer ganz beliebigen BioFrau*?
Am Anfang scheint alles so einfach. Das Transleben dreht sich darum, möglichst schnell ein gutes Passing zu erreichen. Gehe ich schon als Frau durch? Hat jemand was gemerkt? Ein Lacher, ein Tuscheln, ein merkwürdiger Blick?
Drei Jahre dauert die Lehrzeit bis ich das Problem gelöst und meinen Gesellenbrief als Frau in der Handtasche habe. Ich habe geschminkt und gelasert, epiliert, gestylt, getuscht und gepudert, solange bis der alte Sven unter einer Schicht von MakeUp und Hormonen verschwunden war. Doch jetzt geht es um mein Meisterstück: Ein normales Leben als Frau.
Worin unterscheidet sich mein Leben überhaupt von dem einer durchschnittlichen BioFrau? Nun, zum Einen gibt es eine Lücke von 43 Jahren in meinem Lebenslauf. Jede Frage zu meiner Vergangenheit führt entweder geradewegs zu einer Lüge, oder zu einem ungewollten Outing als Transgender.
„Haben Sie Kinder?“
„Ja, fünf.“
„Oh, fünf Kinder und trotzdem noch so eine Figur.“
„Danke, das ist nett. Aber ich habe die Kinder nicht geboren, sondern... Nun, ich habe sie gezeugt.“
„...?“
Dann der ganze Komplex Partnerschaft, Liebe und Sexualität. Der macht es noch komplizierter. Trans bin ich zwar schon mein ganzes Leben lang, aber seit fünf Jahren soll ich nun auch noch lesbisch sein. Wie das, fragt ihr? Als gynophile Transsexuelle stehe ich auf Frauen. Die Mehrzahl der MzF* Transgender tut das. Dann bin ich also nicht nur trans, sondern lesbisch obendrein? Meine Güte, welch ein Durcheinander.
Ich will jetzt endlich mein normales Leben zurück. Ich will kein Paradiesvogel sein, keine Transe, sondern endlich eine Frau, wie jede andere auch. Äußerlich habe ich das fast geschafft, aber innerlich ist noch alles in ziemlicher Unordnung, das reinste Chaos.
Bis jetzt kann ich nur sagen: „Mein Name ist Svenja. Ich lebe heute als Frau und zurzeit bin ich Single. Von Beruf bin ich Kriminalbeamtin. Ob ich glücklich bin? Fragen Sie mich das an einem anderen Tag. Ich will endlich mein normales Leben zurück!“
Diesmal bin ich besonders neugierig auf eure Kommentare. Habt ihr vielleicht einen Denkanstoß für mich? Welchen Rat kann eine BioFrau mir geben? Ist euer Leben ganz normal, oder doch nicht so einfach und geradlinig, wie ich mir das vorstelle?
Und die Männer: Könnt ihr euch in so eine Problematik überhaupt hineindenken? Mir vielleicht sogar einen Tipp geben? Soll ich versuchen, die Legende um jeden Preis aufrecht zu erhalten? Eher Lüge als Outing, oder doch lieber umgekehrt?
Und am wichtigsten die Meinung anderer Transgender. Habt ihr schon über Röcke und Kleider, Passing, Hormone und OP hinausgedacht und euch die eine Frage gestellt: Was kommt danach?
Helft mir mal, ich will endlich mein normales Leben zurück.
*Passing: So weiblich auszusehen, dass andere den ExMann in uns nicht bemerken.
*BioFrau: Nicht trans, sondern als Frau geboren (Echte Doppel-X Chromosomen, echte Cellulite :-)
*MzF: Mann zu Frau Transgender.