„Ob die hier auch Haggis haben?“, frage ich Claudia, als wir uns an einen freien Tisch im Koffiehuus setzen. Doch anstatt mir eine vernünftige Antwort zu geben, wirft sie mir nur ihren gefürchteten "Über den Brillenrand Blick" zu.
„Ok, das hätte ich auch nicht vermutet. Wäre aber eine prima Gelegenheit gewesen, um ein wenig für Schottland zu trainieren. Dann nehme ich stattdessen die Krabben mit Rührei, damit kann ich auch schon ein bisschen üben.“
Es ist der Tag vor Heiligabend und wie jedes Jahr habe ich mir heute frei genommen, um gemeinsam mit Claudia das Weihnachtsessen zu besorgen. Und ebenfalls wie jedes Jahr fahren wir zu PLAZA, weil es da einfach alles gibt und ein tolles Frühstück und ein Schuhgeschäft.
Über Nacht ist Kiel dick eingeschneit und als ich mein kleines Auto aus der trockenen Tiefgarage hinaus ins dichte Schneetreiben steuere, frage ich mich, ob ich es heute auch nur die 300 Meter bis zu Claudia schaffen werde. Es ist Punkt acht Uhr, als ich mich direkt vor ihrer Haustür trotz Winterreifen zum ersten Mal festfahre, aber mit viel Gefühl schaffen wir es schließlich doch bis zum Koffiehuus, wo es bekanntlich und nicht nur morgens kein Haggis gibt.
Über Nacht ist Kiel dick eingeschneit und als ich mein kleines Auto aus der trockenen Tiefgarage hinaus ins dichte Schneetreiben steuere, frage ich mich, ob ich es heute auch nur die 300 Meter bis zu Claudia schaffen werde. Es ist Punkt acht Uhr, als ich mich direkt vor ihrer Haustür trotz Winterreifen zum ersten Mal festfahre, aber mit viel Gefühl schaffen wir es schließlich doch bis zum Koffiehuus, wo es bekanntlich und nicht nur morgens kein Haggis gibt.
Das Frühstück ist köstlich und meine ohnehin schon fröhliche Weihnachtsstimmung steigert sich zu einer 1a Hochstimmung. Jetzt bloß nicht anfangen, fremde Menschen zu umarmen, denke ich. Die könnten das total falsch verstehen. Auch Claudia ist in allerbester Festtagslaune.
Erster Halt, Fleisch- und Wurstwaren. Ich stelle mir einen bunten Teller aus Bratwürsten, Torfstechern und Wiener Würstchen zusammen und garniere ihn mit Ofenkäse, Eiern etwas Feta und einem großen Paket Fischstäbchen. Die Enten liegen schon zuhause im Eisfach. Jetzt fehlt nur noch das Frischfleisch.
„Guten Morgen, die Damen.“, begrüßt uns schon aus der Ferne meine Lieblingsverkäuferin am Fleischtresen. Sie kennt uns und weiß genau, dass man uns nicht irgendein mageres Filetstück unterjubeln kann. Und tatsächlich sucht sie sechs besonders fette Koteletts für uns heraus. Wobei ich inzwischen gelernt habe, dass Fachleute niemals das böse Fettwort benutzen, sondern immer von "schön durchwachsen" sprechen. Ist aber zum Glück dasselbe.
Fröhlich verabschieden wir uns von dem netten Fleischergirl, wünschen uns gegenseitig frohe Weihnachten, und stöckeln langsam weiter in Richtung Blanchet, wo ich zwei Kartons Lieblingswein in den Einkaufswagen stelle und mich darüber freue, dass ich damit sicher bis zum Sommer auskommen werde.
Inzwischen hat es munter weitergeschneit und der kleine Seat ist weiß eingezuckert. Wie gut, dass ich extra mein spezial Winteroutfit angezogen habe mit dicken Stiefeln und warmen Ringelstulpen. Ein wenig tun mir die Leute leid, die in ihren steifen und kalten Jeanshosen rumlaufen müssen und ich denke, dass ich da in Zukunft wohl noch viel Aufklärungsarbeit leisten muss.
Fazit: Es ist der Tag vor Heiligabend und ich wünsche euch allen von ganzem Herzen fröhliche Weihnachten. Und wenn ihr eine Familie habt, dann nehmt sie einmal ganz fest in den Arm und haltet sie einen kleinen verzauberten Moment länger fest, als ihr das an anderen Tagen tut.