Samstag, 14. März 2009

Happy Birthday, little Darling

Heute wird meine Tochter Vanessa 18 Jahre alt und ich kann nicht dabei sein. Ich rufe sie zuhause an und habe Glück: Nessi geht selbst ans Telefon. Ich gratuliere ihr von Herzen und wir sprechen so nett und vertraut miteinander, wie das schon immer war. Mir geht das Herz auf und ich empfinde die tiefe elterliche Liebe und Zuneigung zu meiner Tochter. Natürlich bin ich auch weiterhin für sie der Papa, selbst wenn ich nicht mehr so aussehe. Es macht mich total glücklich, wenn sie mich Papa nennt und ich dabei die Wärme in ihrer Stimme hören kann. Wir sprechen kurz darüber, weshalb es besser ist, wenn ich nicht zu ihrer Geburtstagsfeier komme. Die Familie meiner geschiedenen Frau reagiert schon ziemlich aggressiv ablehnend auf mich und das könnte diesen wunderbaren, wichtigen Tag vergiften.

Irgendwann ist unser Gespräch zu Ende und natürlich breche ich mal wieder in Tränen aus. Langsam nervt mich diese übertriebene, weibliche Emotionalität. Ich kriege mich kaum wieder ein und bin jedesmal aufs Neue erstaunt darüber, wie heiß sich meine Tränen anfühlen.

Jetzt habe ich mich gerade genug im Griff, um mir den Kummer von der Seele zu schreiben. Merkwürdig, aber das hilft ein bisschen. Hoffentlich schreibe ich nicht so emotional, dass ich es morgen bereue und alles wieder lösche, wie ich es schon so oft getan habe. Andererseits möchte ich mich aber auch immer an diesen 14. März 2009 erinnern können.

An manchen Tagen raubt mir die Traurigkeit um den Verlust meiner Familie jede Freude und jeden Lebensmut. Immer wieder muß ich daran denken, was ich verloren habe. Fünf Kinder, eine Ehefrau und absolut alle gemeinsamen Freunde. Dabei hat meine Transsexualität an der Trennung keine Schuld gehabt, darüber sind Tina und ich uns einig geworden. Meinen Weg von Sven zu Svenja habe ich schließlich erst begonnen, nachdem ich schon alleine in Kiel gewohnt habe.

Jedenfalls feiert meine Familie heute ohne mich und es bricht mir fast das Herz. Doch selbst wenn ich dabei sein könnte: ich gehöre nicht mehr dazu und dieses Gefühl tut am meisten weh.

Welch ein sch... Tag!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hey,
Ich haße Blog Kommentare aber mach trotzdem einen =)

Bin wie du ts, bin aber auch wie deine Tochter 18 und ich hab so ein bischen jetzt in deinem Blog gelesen und erfahren das dein Verhältniss zu deinen Kindern nicht ganz so gut war, also freu dich doch das sie mit dir kurz telefoniert hat.

Ich bin echt ganz schön beeindruckt von dir, du siehst wirklich dafür das du "erst" so spät dich deiner ts gestellt hast, super aus. Da können sich die anderen echt ne Scheibe abschneiden.
Hätte teilweise echt nichtmal gedacht das du ts bist.

Du machst das echt super mit deinem Blog, ich hab ihn gleich jemand weiterempfohlen , die jenige schafft das leider noch nicht so ganz und ich möchte ihr grade Beispiele zeigen das ,dass alles sehr wohl gut klappen kann wenn man nur will.

So jetzt will ich dich nicht weiter zutexten und wünsch dir noch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
Djamila

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