Heute habe ich mich ziemlich sexy angezogen und stöckele spät abends durch den miesesten Stadtteil der ganzen Gegend. An der Bushaltestelle im Ostring hängt eine Gruppe von jungen Typen ab. Die meisten sind Schwarzafrikaner. Einer spielt mit seinem Butterfly Messer, während ein anderer mit einem ausgelutschten Edding 800 ein Marihuanablatt aufs Wartehäuschen malt. Für mich siehts aus wie ein verkümmertes Kastanienblatt. Die Jungs haben mich noch nicht bemerkt, sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ein großer, dünner Schwarzer kommt auf einem uralten Damenrad mit einer mächtigen Acht im Hinterrad angefahren. Als seine Leute ihn sehen, gröhlen sie schon von weitem: "Ey, was geht ab, Nigger?"
Mensch, denke ich, die sind ja gut drauf. Das versuchste jetzt auch mal und launig brülle ich von der anderen Straßenseite hinüber: "Ey, you! Was geht ab, ihr Nigger?"
Mensch, denke ich, die sind ja gut drauf. Das versuchste jetzt auch mal und launig brülle ich von der anderen Straßenseite hinüber: "Ey, you! Was geht ab, ihr Nigger?"
Der Rest dieser fiktiven Geschichte ist nicht überliefert, ihr dürft euch das Ende selbst ausdenken. Vielleicht hätten die Jungs sogar ein wenig verstimmt reagiert? Merkwürdig, dabei habe ich doch nichts anderes gesagt, als sie selbst auch?
Ja, schon, aber ich gehöre nicht dazu. Die Regel ist ganz einfach: Nur Nigger dürfen Nigger sagen und nur Transen dürfen Transe sagen. Dasselbe gilt analog für Schwule, Kanaken und Behinderte. Ich war einmal dabei, als ein Behinderter einen anderen mit "Na Spasti." begrüßt hat und dann haben beide gelacht. Das war vor der Reha-Klinik in Bad Segeberg und ich war zuerst ziemlich geschockt, bis ich gemerkt habe, dass es ein InsiderJoke war. Das ist nicht rassistisch, nicht herabwürdigend und kein bisschen beleidigend gemeint. Aber was, wenn ein Außenstehender das sagen würde: "Na Spasti?"
Angehörige einer Gruppe können mit solchen ExtremBezeichnungen untereinander ihre Zusammengehörigkeit ausdrücken, eine Gleichheit, ein Wohlwollen und einen grundsätzlichen Konsens, aber Außenseitern steht das nicht zu.
Meine Freundinnen und ich bezeichnen uns gegenseitig kaum jemals als Transen. Wenn wir das ausdrücken wollen, dann sagen wir jemand sei "auch trans" und wenn wir uns bei einer Frau nicht ganz sicher sind, fragen wir: "Ist die Bio oder trans?"
Richtig ätzend ist es, wenn ich auf der Straße so angesprochen werde: "Ey, guck mal, ne Transe!" Und ein paarmal haben mir Leute auf der Straße nachgerufen: "Scheiß Transe!" Wobei das bisher immer männliche Jugendliche waren. Jenseits der 20 scheint der Verstand bei Jungs dann doch noch einmal ein Stückchen weiter zu wachsen.
Deshalb ist auch ein gutes Passing so wichtig, denn es beendet das tägliche Spießrutenlaufen. Jetzt ist es mir schon über ein Jahr lang nicht passiert, dass ich unverhofft geoutet wurde. Das gibt mir Sicherheit und Gelassenheit, aber der Anfang war nicht immer witzig.
Fazit: Man hilft nicht nur den Betroffenen, sondern auch sich selbst ein ganzes Stück weiter, wenn es einem gelingt, Transsexuelle ganz einfach als Angehörige ihres neuen Geschlechts zu akzeptieren. Sowie ihr es schafft, uns als Frauen zu sehen, gibt es keine gedanklichen und sprachlichen Verwicklungen mehr und auch keine peinlichen ER-Versprecher, die ich immer sehr verletzend finde.
Wir sind vielleicht etwas ungewöhnliche Frauen, aber wir sind Frauen. Bitte macht es uns und euch selbst ein wenig einfacher und akzeptiert uns einfach als das, was wir sind: Als Frauen.
Disclaimer: Ich hoffe, dass niemand an meiner krassen Wortwahl Anstoß nimmt. Es ist bekannt, dass Gruppen untereinander diese Worte gebrauchen. Ich will in keiner Weise irgend jemanden beleidigen, oder herabwürdigen. Ich selbst benutze diese Worte nicht.
97 Kommentare:
Gerne.
Ich weiß, dass manche Bio-Frauen oder auch -Männer echte Probleme haben, das korrekte Pronomen zu finden, weil sie eben immer noch von dem "früheren Mann" oder der "ehemaligen Frau" sprechen, bzw. so denken. Erst hier hab ich verstanden, worum es eigentlich geht. Denn bei allem Bestreben nach präzisem Ausdruck: Man traut sich eigentlich nicht, zu fragen. Da ist es gut, wenns was zum Nachlesen gibt :-)
Sorry, total offtopic, aber: Wo hast du die coole Strumpfhose her??
@Lily: oh, das lese ich gerne. Du sprichst genau den Kern an: Keiner traut sich nachzufragen. Deshalb schreibe ich auch so gerne meine kleinen "Grundsätzlichkeiten" hier.
Übrigens frage ich fast immer nach. Wenn ich mit jemandem zu tun habe, dem z.B. ein Arm fehlt, dann frage ich natürlich bei der ersten Gelegenheit nach: "Hey Baby, was ist mit dir denn passiert? Wo ist dein Arm?" So zu tun, als bermerke man es nicht, finde ich richtig unhöflich.
@Mocca: Strumpfhosen sind niemals OffTopic :-)
Die habe ich von Ernstings Family. Dort gibt es oft flippige Strumpfhosen zu total günstigen Preisen. War aber schon letztes Jahr.
@Thrashella: Das finde ich nun wirklich cool. Ich könnte dir einen ganz süßen pinken Volantrock leihen. Der sieht wirklich total girly whirly aus!
sehr schön geschildert und absolut richtig.
@trashella
so gings mir früher auch ständig, jetzt wird mir das nicht mehr so oft offen mitgeteilt ;) älter werden hat echt viele vorteile
Hallo Svenja,
Hier ist wieder der (oder richtiger: die) Anonyme, die zuletzt 2 Kommentare von sich gegeben hat. Nenne mich einfach "Gerti", vielleicht mal mein künftiger Vorname.
Da hast Du mich ja ertappt. Ich selbst habe in meinem 2. Kommentar mich als "Mitbetroffener" bezeichnet, obwohl ich natürlich eine "Mitbetroffene" bin.
Da kann man mal sehen, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, sich selbst von alten Gewohnheiten zu trennen. Aber ich stehe ja auch im Verhältnis zu Dir noch relativ am Anfang meiner "öffentlichen" Identifizierung.
Wobei ich aber auch eine eher tolerante Meinung zu dem Thema "Bezeichnung" habe. Mir persönlich wäre es letztlich "Wurst", wie man mich anspricht, mit "sie" oder "er", da ich mit der Kategorisierung für Transsexuelle in rein weiblich oder rein männlich so meine Probleme habe. Wären da nicht aber die gesellschaftlichen Zwänge und Zuordnungen. Da wir bislang die Zweiteilung der Geschlechter in der Gesellschaft nicht überwunden haben, bedarf es offensichtlich immer noch dieser Zuordnung, wodurch "gegenteilige" Bezeichnungen dann als verletzend oder als "Spitze" oder Spott empfunden werden.
Da geht es mir nicht anders als Dir, denn auch ich möchte entsprechend gesellschaftlich als weiblich akzeptiert werden.
Vieles ist eben doch noch paradox, oder?
Übrigens stehen Dir nach meinem Empfinden die Strumpfhosen super!
Ich hätte auch erst beinahe nach der Strumpfhose gefragt. ;)
Aber noch etwas anderes geht mir durch den Kopf: wer hat Deiner Meinung nach mehr Probleme mit der Bezeichnung á la er/sie: Männer oder Frauen und in welchem Verhältnis nach Deiner Erfahrung?
Du glaubst nicht, was für fiese Blinden-Witze ich von einem blinden Kumpel gehört habe. Da setzte sogar bei mir der Atem für Momente aus.
Habt ihr auch sowas - sozusagen einen "internen" Humor, der mit eurer doch vorhandenen Andersartigkeit spielt?
Nur mal so: schicke Strumpfhose und super Figur!
So long,
Corinna
Danke für diese klaren Worte, liebe Svenja, ich reg mich regelmässig auf, wenn ich in meiner Blogstatistik so zeugs lese im Stil von "wo finde i ch Transen in Zürich", da kommt mir echt die Galle hoch. Irgendwo hab ich mal darauf hingewiesen und als Beispiel angeführt, dass es z.b. in Zürich eine Transgender Community gibt, die sich Transensyndikat nennt. Wenn wir dieses Schimpfwort sozusagen anektieren und umwerten, dann ist das Ausdruck unserer Renitenz gegenüber solchen Vorurteilen. Aber es steht niemandem zu, uns so zu nennen. Dein Vergleich mit dem "Nigger" zeigt das sehr gut auf, ich wüsste nicht, wie ich es besser sagen könnte.
Interessant womit die Leute sich so beschäftigen... soll doch jeder machen was er will, so lange er mir damit nicht auf die Nüsse geht.
Hallo Regenrot,
Du hast zwar niemanden direkt angesprochen, aber ich nehme mal an, dass die Frage an mich gerichtet war?
Mit den Problemen bei der Anrede mit sie/er habe ich natürlich meine ganz persönliche Meinung abgegeben. Vielleicht bin da eher ein Unikum, dass mir das egal wäre, wie man mich anspricht, wer weiß?
Natürlich unterscheide ich dabei auch, wer und wie sich der-/diejenige "verspricht", also ob es tatsächlich "neutral" passiert oder aus Unkenntnis oder ob es eben als Spott oder Provokation gesagt wird. Letzteres ist natürlich nicht angenehm und zeugt von der weit verbreiteten Intoleranz. Es gibt auch Leute, die bei mir eine Anrede schlicht "umgehen", teils, weil sie meine Veränderung nicht akzeptieren, teils (wohlgesonnene Personen), weil sie mich eben nicht verletzen wollen und nicht genau wissen, was innerlich wirklich mit mir los ist.
Zurück zur Frage: Bei den mir bekannten Transsexuellen legen die meisten eher Wert auf die Anrede, wobei die meisten auch in ihrer "Entwicklung" schon weiter sind als ich.
Auf der Seite der "Ansprechenden", also der Gesprächspartner, sind es nach meiner Erfahrung eher Männer, die beim "er" bleiben und auf beiden Seiten (Männer/Frauen) umgehen die Anrede etwa gleich viel. Interessanterweise kommen aber "versteckte Spitzen" eher von Frauen als von Männern. Letztere verhalten sich teils neutral, teils aber auch ignorant.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Menschen, besonders näherer Bekannter, die sich sehr anständig verhalten und manchmal sogar fragen, welche Anrede mir angenehmer wäre. Da antworte ich dann meist: "Nehmt die Anrede, welchem Geschlecht ihr mich Eurer Meinung nach stärker zuordnet."
Noch ein Gedanke zu den Schimpfwörtern. Diese, egal ob nun der "Nigger" aus Kolonialzeiten oder die "Transe" oder, oder... basieren m.E. auf kategorisierten Einstufungen (Abgrenzungen) gegenüber Andersartigem (meist vermeintlich sozial "Schwächeren") und kann von den Betroffenen nur mit einer gewissen "Eigenelitisierung" (aus der Ausgrenzung etwas Besonderes, Stolzes machen) ertragen werden - deshalb das eigene "Lustigmachen" über die Schimpfwörter durch Benutzung derselben untereinander.
Jetzt mache ich aber Schluss mit meinem "Referat". Entschuldigung, ich will keine Rahmen sprengen. Aber manchmal tut es einfach nur gut, sich bestimmte Dinge oder Erlebnisse von der Seele zu schreiben.
Tschüss sagt Gerti.
Es ist nicht immer leicht Transsexuelle in ihrem neuen Geschlecht wahrzunehmen. Ich werde jm. mit breiten Schultern, Armen wie Baumstämme und einem Boxerkinn, trotz Brüsten und Frauenstimme nicht als Frau ansehen können... ;-)
Was die "Schimpfwörter" angeht, hast du natürlich recht. Unter sich können sich Bevölkerunsggruppen bezeichnen wie sie wollen, aber von außen wirkt solch ein "interner" BEgriff fast immer wie eine Beleidigung - auch wenn es nicht immer beabsichtigt sein muss...
Moin moin! Bin eher der stille Mitleser deines Blogs; manchmal packt es mich auch und ich möchte kommentieren, aber irgendwie mache ich es meistens dann doch nicht... Jetzt aber ;) Also, ich bin TM und kenne diese Spielchen auch! Ich nenn aber niemanden Transe, TM oder sonstwas, ich benutze aber schon die Wörter "Schwuchtel" oder "tuntig", was homosexuelle Männer (ob Bio oder trans) angeht. Darf ich auch, da ich selbst schwul bin. Da ist absolut nichts bei und in meinem Umfeld würde es mir niemals jemand übel nehmen, die wissen alle, wie das gemeint ist. Genauso fühle ich mich nicht angegriffen, wenn einer meiner Freunde zu nem Tisch voller Männer (mir inklusive) sagt: "Auf, auf, Ladies!" ....
@ Paramantus: Was sind denn dann Bodybuilderinnen für dich? Ich halte die für nicht sonderlich weiblich, aber es sind doch Frauen? Oder Frauen, die keine sichtbare Oberweite haben? Es gibt sowohl weibliche Männer, als auch männliche Frauen. Ist ein Mann ohne Stimmbruch für dich auch kein Mann, nur weil er sehr hoch fiebt? .... Manchmal bin ich wirklich dafür, dass Stereotype abgeschafft gehören...manchmal.
@Nicole-30: Danke schön und herzlich willkommen im Blog. Ich freu mich.
@Gerti: Herzlich willkommen im Blog. Ich freu mich, dass du deine Gedanken beisteuerst. Ich kenne recht viele Transgender und jede Entwicklung verläuft anders. Trotzdem ist da immer auch sehr viel Verbindendes. Ich finde es schön, wie gelassen du es lebst. Die doofen ER-Versprecher haben mich anfangs auch nichts so gestört, erst später, als ich stimmiger wurde und noch immer ER genannt wurde. Aber das ist Stoff für ein extra Posting.
b.t.w.: Die Strumpfhose ist wirklich schön. Und weil ich fast niemals Hosen trage, habe ich natürlich jede Menge von den Biestern.
@Regenrot: Das kann ich wirklich nicht beantworten. Es gibt einige Frauen, die es strikt ablehnen, mich als Ihresgleichen zu akzeptieren und ich kenne Männer, für die ich immer ein Mann in Frauenkleidern bin. Aber da spielt das Äußere eine große Rolle: Je weiblicher, je hübscher, je mini ich werde, umso mehr wächst die Akzeptanz bei Männern. Bei Frauen schrumpft sie hingegen dann eher. Schwer zu verstehen das Ganze.
@Leocat: Das ist ja ein Ding mit den BlindenWitzen. Ähnlich wie mein Erlebnis mit dem "Spasti". Richtige Jokes haben wir nicht, aber die Situationskomik ist schon mehr als genug. Du glaubst es manchmal nicht. Wer trans nicht mit Humor nimmt, hat nicht nur etwas verpasst, sondern macht es sich auch selbst unnötig schwer. Ich hab dazu ein paar Comicideen für die nahe Zukunft.
@Frau Mahlzahn: Oh, danke schön. Endlich ist wieder DickeStrumpfhosenStrickkleiderStiefel-Zeit.
@Diana: Ich hab auch dauernd diese ätzenden Suchbegriffe in meiner Statistik: "Wo kann ich heute noch Transen f...?" Das ist total abfällig und rein unterleibsgesteuert.
@M.i.M.: Ja, nicht?!
@Paramantus: Ja, das ist schwer, aber die meisten Transsexuellen entwickeln sich positiv weiter hin zu mehr Weiblichkeit. Und je eher du es schaffst, das einfach als gegeben hinzunehmen, desto leichter. Und glaub nicht, dass ich nicht auch ein paar echte Kerle im Rock kenne, an denen ich manchmal verzweifeln könnte. Leider sind gerade die oft völlig beratungsresistent. Aber Hauptsache, sie sind schon operiert...
@Matthew: Mein Heimatplanet ist das Birdcage und das ist eine queere Bar. Und natürlich machen wir T-Girls unsere Witze über, oder eher mit den Schwulen. Humor gehört in der Szene unbedingt dazu. Nur Außenstehende dürfen sich das nicht erlauben.
Also in Sachen Transgender, kann ich ja nun nicht mitreden. Aber ich komme sehr gerne hier lesen, sich auch weil ich etwas mehr erfahren möchte, weil man seinen "kleinen Horizont" ( bitte nicht falsch verstehen), erweitern möchte. Ich bin ja nun auch nicht das Idealbild von einem Mann, ich bin Schwul und das habe ich auch sehr schlimm und sehr stark zu spüren bekommen. Aber ich finde das es einen stark macht. Mein Outing, mein richtiges kam bei Freunden mit 15,der Rest meiner Umwelt mit 18. Und weisst du was mir aufgefallen ist? Als ich geoutet war, da hat man mich in Ruhe gelassen. Niemand hat mehr *Schwanzl.....* oder sonstiges in der Stadt hinter dir her gerufen. Es war dann alles sehr viel entspannter. Obwohl auch ein normales Outing, Coming out, sehr oft Spiessrutenlaufen bedeutet.
Ich denke das die Leute immer erst einmal ihnen unbekannte Sachen ablehnen. Und man wird ja nicht einfach so von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann, was ist eigentlich schwerer?? Von Frau zu Mann oder von Mann zu Frau??? Eigentlich ist man es doch von Anfang an oder?
> "Ist die Bio oder trans?"
Bio ist eigentlich auch problematisch, aber leider gängiger Sprachgebrauch. Eben auch und gerade unter Transsexuellen.
Ich möchte mal an dieser Stelle auf einen Link zu einem Artikel verweisen, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe:
Worte, die töten
http://badhairdaysandmore.blogspot.com/2009/06/worte-die-toten.html
Huhu Svenja,
ich habe einen Award für dich, der richtig gut zu diesem Post passt - schließlich hab ich ihn (als Zusatzbedingung) an sechs starke Frauen verliehen: Bitte mitnehmen und freuen. ;)
http://gsfuchsi.blogspot.com/2009/10/awardzeit.html
Liebe Grüße,
Fuchsi
Hey Svenja,
sehr schön geschildert was du meinst. Ich denke viele von uns haben in sehr vielen Situationen die richtigen Worte zu finden. Ich frage mich nur immer warum es den Menschen so schwer fällt jemandem bei dem sie nicht sicher sind wie sie in ansprechen sollen oder ähnliches denjenigen einfach mal zu fragen was ihm am liebsten wäre...
ps: Das Outfit auf dem Foto find ich supergut, wenn ich die passende Figur hätte würd ich's glatt kopieren ;-)
Liebe Grüße die kranke Schwester
Die Stiefel sind der Hammer *quietsch*
(Verzeih den inhaltsleeren Kommentar, ich bin gerade bei der Arbeit. Aber das musste ich einfach loswerden ;))
Hey Svenja,
ich muss jetzt einfach mal sagen: Du siehst super aus!!!! Und ich finde es toll wie du mit deinem neuen Leben und der Veränderung umgehst!!!
Ich hätte glaube ich auf der Straße sowieso nicht vermutet, dass du vor einiger Zeit noch nicht Svenja warst ( bzw. innerlich schon aber äußerlich nicht!)
Grüße und weiter so!
für manche mitmenschen ist transe wohl ein schimpfwort, mit dem sie ihre eigene unsicherheit überspielen wollen, damit die anderen nicht merken, das die so gar nicht mit der situation umzugehen wissen. klar, man könnte auch fragen wie wo und was und so allen beteiligten die chance geben, sich "normal" zu benehmen. aber stattdessen ziehen es leider einige vor, die anderen zu beleidigen, um sich selbst besser zu fühlen - bescheuert, oder?
herzliche grüße gen kiel
bini.
die jetzt den restlichen steckrübeneintopf einfrieren geht ;)
Das erinnert mich an eine Episode aus der Firma, in der ich derzeit arbeite.
Da hieß es "Frau Perle, können Sie bitte die neu eingetroffene Ware abgleichen, die der Kaffer eben gebracht hat?" - Das habe ich mir zweimal angehört (beim ersten Mal hatte ich nämlich noch den Verdacht, ich hätte mich verhört) und habe dann meinen Unmut darüber kund getan, wie man diesen netten Expressdienst-Fahrer nur derart verunglimpfen könne. Das wäre politisch aber sowas von unkorrekt und das wolle ich nicht mehr hören.
Und was soll ich sagen???? Der gute Mann ( ein Migrant afrikanischen Ursprungs ) heißt wirklich so. Steht dick und fett an seiner Fahrertür.
Tut mir echt Leid, aber ich kann diesen Mann nicht mit seinem Nachnamen ansprechen. Ich sage immer seinen Vornamen und sieze ihn trotzdem. Ich hatte da jedenfalls die Lacher mal wieder so richtig auf meiner Seite.
*pruuust*
Frau Perle, Sie werden mir immer sympathischer!
Wie immer toll geschrieben, sehr informativ und vor allem wahr. Du verstehst es wirklich, Dinge auf den Punkt und mir nahe zu bringen.
Außerdem, dein Schlafzimmer ist soo hübsch! Ein bisschen mehr Grün zum Weiß und es könnte meins sein. Die Schuhereihe unter dem Bett ist dermaßen süß... Die roten mit den weißen Punkten würde ich dir sofort klauen. Dürften nur leider zu groß sein. Ich und meine Mausefüße. ;)
Hallo Svenja,
Du hast den "Nagel auf den Kopf getroffen". In die ähnliche Richtung schlägt auch "Paramantus" mit seinem Kommentar ein (übrigens: ich bin nur 171 cm groß und wiege nur 70 kg, also kein "Boxertyp").
In der "Veränderungsphase" weiß man ja oft selbst nicht so richtig, wo man mittlerweile "objektiv" (von anderen, neutralen Beobachtern aus gesehen) steht.
Da es mir, wie allen MzF, ja nicht schnell genug mit der Verweiblichung geht, kann ich aber durchaus auch mal zur Selbstüberschätzung neigen, mich also schon weiter sehen als ich bin (zumal ja die Hormone auch entspr. seelisch, psychisch wirken).
Da ich aber nicht "albern" oder "unästhetisch" durch die Gegend laufen will, brauche ich geradezu unabhängige Ratgeber. Und da ist gerade das Feedback meiner Frau und nichttranssexueller Bekannter für mich sehr wichtig.
Deshalb kann ich Dir auch vollstens zustimmen, was Du immer zum Thema "Passing" schreibst, denn Integration als Trans bedeutet ja auch beiderseitigen Respekt und Anerkennung. Also, wenn ich von Mitmenschen Toleranz mir gegenüber erwarte, muss ich ja die gleiche auch denen gegenüber aufbringen, muss also auch deren "Empfinden" versuchen nachzufühlen.
Das ist so meine Einstellung, mit der zumindest versuche, locker zu bleiben. Immer klappt das aber auch nicht, besonders wenn...
Aber das ist dann wirklich ein gesondertes Thema.
In diesem Sinne sage ich Tschüss
Gerti.
@Brunos: Über die Bedeutung des Outing bei Transgendern im Vergleich zu Schwulen muß ich unbedingt einmal etwas schreiben. Was schwieriger ist? Ich vermute, Mann zu Frau, MzF ist äußerlich schwieriger darzustellen bis zum Passing. Medizinisch ist FzM schwieriger zu operieren. Man muß etwas hinzufügen, das nicht vorhanden ist, während es bei MzF umgekehrt ist.
@BadHairDays: Ich stimme nicht mit dir überein und werde auch weiterhin zugeben, dass ich einmal als Mann gelebt habe. Alles andere wäre gelogen.
Meine fünf Kinder haben mich länger als ein Jahrzehnt lang Papa genannt, und ich habe sie schließlich nicht als Frau zur Welt gebracht. Ich stehe zu meiner Vergangenheit. Der Rest ist Wortklauberei. Ob man nun sagt: "Ich war einmal ein Mann", oder "Ich habe einmal als Mann gelebt". Da gibt es sicher geschickte und weniger geschickte Formulierungen, aber Tatsache ist, ich wurde als Sven geboren und habe 43 Jahre lang so gelebt, auch wenn ich innerlich schon immer eine Svenja war. Und seit vier Jahren lebe ich nun durchgängig und in allen Lebensbereichen für mich unumkehrbar als Frau. Das ist die Formulierung, die ich für gewöhnlich benutze.
Ich finde, man sollte einfach keine große Oper aus der ganzen Sache machen.
@Fuchsi: Oh, den hab ich mir noch gar nicht angesehen. Wie süß von dir, danke schön.
@Krankeschwester: Du bist wieder da? Das ist aber eine schöne Überraschung. Dann muß ich gleich mal gucken, ob sich in deinem Blog wieder etwas getan hat. Ich hab das schon so vermisst.
@Wohnbox: Kommentare zu Stiefeln, Strumpfhosen und Outfit allgemein sind NIEMALS inhaltsleer. Sie sind sogar ausdrücklich erwünscht :-)
@Laura: Danke schön für die lieben Worte. Ich freu mich natürlich sehr darüber.
@Bini: Ich glaube manche Menschen sind einfach doof und jedes Nachdenken über deren Motivation ist schon zuviel nachgedacht. Einfach doof.
Steckrübeneintopf? Hah! Womöglich mit Kartoffeln und ohne ganz viel Fleisch.
@Perle: Das ist eine so geniale Story. Oh, der Arme ist mit dem Namen aber auch ein bisschen bestraft. An seiner Stelle würde ich jedem sofort das DU anbieten.
@Bea: Sag ich doch, oder?
@Nina: Danke schön. Ich versuche, diese trans Geschichten für Außenstehende verständlich zu machen, aber so, dass die Betroffenen sich trotzdem nicht langweilen.
Mein Schlafzimmer? Danke. Das ist zugleich meine Küche, mein Büro, mein Esszimmer, mein Alles eben :-)
Ballerinas mit Pünktchen drauf, oh die sind noch aus meiner Girly Whirly Teeny Phase. Hoffentlich wachse ich da nie raus aus dieser Phase.
@Gerti: Nur 1,71m? Oh, du beneidenswerter Mensch. Ja, ein gutes Feedback ist wichtig, deshalb fotografiere ich mich so oft. Dann habe ich die nötige Distanz, vor dem Spiegel fehlt die mir.
Hm irgendwie verstehe ich das nicht.
Hier schreibst du dir ist es schon seit einem Jahr nicht mehr passiert, dass du unabsichtlich geoutet wurdest. Also jemand erkennt das du ähm "trans" bist. Und das du das gut findest.
In einem anderen Artikel beschwerst du dich aber wenn jemand deinen Ausweis nicht richtig anschaut und garnicht merkt das du trans bist.
Das 1. klingt nachvollziehbar. Das 2. klingt als wäre es ein "Aufmerksamkeitsdefizit"
Irgendwie passt beides aber nicht zusammen.
Und warum beschwerst du dich das die Leute dich nicht als Frau anerkennen wollen? Du hast für dich entschieden fortan in einer weiblichen Rolle zu leben. Das ist ok für dich, und wird auch ok für die meisten anderen sein.
Jedoch kannst du nicht vorraussetzen das alle dich sofort als etwas sehen, was nicht ist. Frau ist nämlich mehr als nur Aussehen und Verhalten. Frau vereint genetische, physiologische und morphologische Merkmale.
Und für viele ist Frau eben nur wenn sie auch das alles ist. Und das ist doch nicht böse dir gegenüber gemeint oder soll herablassend sein. Aber nicht jeder sieht in dir eben eine Frau.
Soviel Toleranz musst auch du besitzen, wie du sie von den anderen verlangst.
Hallo Svenja,
ich kann meine Vorschreiber nur unterstützen, das Outfit ist sehr fein.
Und ja, diese Insidergags gibts meiner Meinung nach bei allen "Spezialgruppen". Beispiele gefällig? Formationstänzer sehen sich selbst als jederzeit Prosecco und Martini saufenden, bunt bemalten, absolut schamfreien Partyhaufen, der trotzdem als Gruppe sportliche Leistungen aufs Parkett bringt. Und wir Depris ziehen uns schon mal gegenseitig damit auf, ob wieder einer seine Pillen nicht genommen hat, weil er sich beim Gemüseschälen aus Versehen selbst geschnitten hat. Das ist so, das gehört dazu, wer sich selbst zu ernst nimmt, verpasst das echte Leben.
In diesem Sinne: immer schön weiter mit den rosa Stiefelchen ;-)
Gerti@Svenja,
Hallo Svenja,
Ich finde es gerade toll, dass Du zu Deiner korrekten Vergangenheit stehst. Und genauso hast Du das Recht, auf Grund Deiner nunmehr sehr tiefgehend erfolgten Verweiblichung (Glückwunsch von mir an dieser Stelle) auch als weibliches Wesen, als eine "Sie" (wie gesagt, ich vermeide den Begriff "Frau" bewusst) respektiert und anerkannt zu werden, denn das bist Du ja mittlerweile zweifellos!!!
Genauso gehe ich auch an meine Änderung heran. Ein Leben ohne Vergangenheit geht gar nicht, man ändert ja auch nicht alles mit der Verweiblichung. Charakter, Lebenseinstellungen, kulturelle, persönliche, politische u.a. Ansichten und Meinungen schmeißt man ja nicht einfach über Bord. Und die Kinder, auch wenn sie, wie bei mir, schon selbständig und außer Haus sind, bleiben die eigenen Kinder, ganz klar. Und die langjährige und meist sehr tiefe Beziehung zu meiner Frau bleibt ein wertvoller Teil meines Lebens, ob sie nun letztendlich bei mir bleiben wird oder nicht.
Ich kann nur unterstützen, was Du immer auch ausgedrückt hast: Jeder Transsexuelle ist und bleibt doch innerlich in den meisten Zügen, was er ist und immer war: ein M e n s c h. Der Wunsch, die immer schon vorhandene Diskrepanz zu seinem geschlechtlichen Dasein nunmehr weitestgehend zu überwinden, ist doch nur e i n e (wenn auch sehr wesentliche) Seite seines Lebens. Aus meinen Erfahrungen heraus sehe ich auch genau darin das "Drama" mit der Akzeptanz durch "Normalbürger". Man wird als Transsexueller plötzlich manchmal betrachtet, als käme man von einem "anderen Stern". Aber wir sind doch die Gleichen geblieben, die wir immer waren - wir bringen nur unsere Geschlechtsidentität mit unserem Inneren ins "Reine".
Ich versuche auch immer, mich deshalb von transsexuellen "Fetischisierungen" fern zu halten und abzugrenzen. Die geschlechtliche Ausrichtung darf man selbst und auch Andere doch nicht zum alleinigen "Heiligtum" erheben. Bitte "auf dem Teppich bleiben".
Liebe Svenja, entschuldige meine etwas lange Ausführung diesmal, aber hier fühle ich mich selbst von dem Thema so berührt, dass ich das einfach mal loswerden musste. Es geht ja dabei um Grundsätzliches.
Weiter alles Gut und Tschüss
Gerti.
Nachtrag,
Verdammt!!! Da ist es mir schon wieder passiert. Es muss natürlich "Transsexuelle" und nicht "Transsexueller" heißen. Sorry, once more!
Gerti
Hi Svenja,
du hast irgendwo oben geschrieben, dass die Akzeptanz bei Frauen sinkt und bei Männern steigt, je mehr du "Mini" wirst.
Dazu kann ich vielleicht was sagen - weil es mir ein bisschen auch so geht: es irritiert mich, dass du dir eine so klischeehafte Frauenrolle raussuchst. Du bist damit letztlich eine Art Frau, mit der ich nichts anfangen kann (Tussi-haft: Stöckelschuh, Girlie-Auto, kleines Schwarzes, die Fixierung auf Äußerlichkeiten *grusel*) und gleichzeitig ziehst du in manchen Posts über die Art Frau her, die ich bin (quadratisch, praktisch, gut: flaches Schuhwerk, Touren-Rad, ungeschminkt und mit Oma-Knoten *gg*). In deinem Bemühen "weiblicher als eine echte Frau" zu sein, zementierst du eine Frauenrolle, die viele Frauen so nicht mehr wollen - ohne, dass du die damit verbundenen Repressalien tatsächlich erlebt hättest, weil deine Sozialisierung die eines Mannes war (was letztlich auch dein Selbstbewusstsein und dein Auftreten beeinflusst - ob du willst oder nicht).
Um das Geschwafel auf den Punkt zu bringen: deine betonte Weiblichkeit setzt Bio-Frauen unter Zugzwang (klingt das für dich nachvollziehbar?) oder noch knackiger formuliert: du bist eine Frau, also bist du auch Konkurrenz.
Ich beobachte diese Reaktion in mir schon seit ein paar Posts mit Erstaunen - aber: ich steh da drüber ;) Ich bin ich, und ich kann dich genauso akzeptieren wie jede andere Frau, die andere Prioritäten hat als ich :)
(Interessantes und sehr informatives Blog übrigens. *daumen hoch*)
Hier mal etwas zum Schmunzeln:
Zitat von David Bowie (für Jüngere: Bekannter Pop-Sänger und Schauspieler aus den 70er´n - "Ziggy Stardust", "Just a Gigolo"):
"Männer sind die hübscheren Frauen und verstehen sich auch besser zu schminken..."
One must take this with humor!
Gerti.
> @BadHairDays: Ich stimme nicht mit dir überein und werde auch weiterhin zugeben, dass ich einmal als Mann gelebt habe. Alles andere wäre gelogen.
Du wiedersprichst dur selbst. Als Mann gelebt = in der erwarteten Männerrolle gelebt. Das bedeutet nicht das du ein Mann warst. Und das betonst du schliesslich selbst.
Jetzt lebst du als "Frau" und wie Anonym zwei Posts vorher sagst übertreibst du es nicht nur bei der Rolle, du übertreibst es so sehr dass sich andere Frauen verwundert umgucken.
Wenn du schreibst, dass du mit der übertriebenen Rolle wenigstens von Männern als Frau behandelt wirst, wundert mich das zunehmend gar nicht mehr.
Besinne dich endlich und finde das Ich das du schon immer warst, du bist ja auf dem richtigen Weg, aber hör einfach auf Rolle und Sein durcheinander zu bringen und anderen damit zu Schaden.
Pardon,
ich wollte eigentlich zu den letzten Kommentaren nichts mehr sagen, aber ich stelle mal einige Fragen in den Raum (und ich bitte diese nicht als Provokation oder "Bio-frauenfeindlich" oder "antifeministisch" oder als "was weiß ich - Verletzung" anzusehen), sondern als das, was sie sind, als Fragen, die sich geradezu aus der Logik des Gesagtem mir aufdrängen:
Warum betrachten (Bio)Frauen die Transsexuellen und gerade die (nach meiner Erfahrung als MzF-Transsexuelle eben nicht auch die anderem "normalen" Frauen) als Konkurrenz?
Kann es vielleicht sein, dass sich ein bedeutender Teil der (Bio)Frauen von ihrer Weiblichkeit entfernt hat und warum? Sind sie nunmehr mit dieser "Entweiblichung" selbst unzufrieden und werden durch stark verweiblichte Transsexuelle genau auf diesen "wunden Punkt" gestoßen?
Warum haben umgekehrt "normale" (Bio)Männer weniger Probleme mit vermännlichten Transmännern?
Ist das gleichberechtigtes Denken? Frauen(Bio) wollen gleiche Rechte wie die Männer, wollen zunehmend in der Gesellschaft deren Platz einnehmen, was ja auch okay ist.
Müssen die Frauen dann aber nicht umgekehrt ertragen und akzeptieren, wenn Männer oder Transsexuelle in deren "Welt" eindringen? Ist das nicht nur gerecht? Und warum ist es ein Problem, wenn auch mal Transsexuelle besser, weiblicher aussehen als (Bio)Frauen? Es gibt doch auch Frauen, die bessere Managerinnen, bessere Handwerksmeisterinnen, bessere Chemikerinnen und, und, und... als Männer sind.
Es gibt für mich da schon wieder ein großes gesellschaftliches Pradoxon, was nicht nur auf diesem Gebiet zu beobachten ist: Oft sind es gerade die Gruppen oder Bevölkerungsteile, die selbst Toleranz einfordern, die ihrerseits nicht oder nur schwer bereit sind, diese Toleranz ebenfalls zu geben. Das ist bei Jugendgruppen zu beobachten, bei bestimmten Clubs, bei einigen Religionen und Sekten usw. genauso wie zwischen den Geschlechtern.
Damit wird man wohl auch künftig leider leben müssen, oder?
Nochmal bitte Nachsicht, wenn ich mit meinen Fragen hier "Tabus" berühre und Unangenehmes so unverblümt ausspreche. Aber nur durch Offenheit und ehrlichen, respektvollen Dialog können bestehende "verhärtete Fronten" durchbrochen werden.
P.S.: Toleranz ist eben auch innerhalb der Gruppe von Transsexuellen wichtig. Gerade da darf es nicht schon wieder vorgegebene Denk- und Verhaltensmuster oder Stereotype geben, die die gerade erst so mühsam errungene Freiheit der transsexuellen Identität schon wieder einengen! Und da kann auch Svenja leben, wie es ihr gefällt und zu ihrer Erfüllung beiträgt.
In diesem Sinne
Tschüss sagt Gerti.
Gerti, das sind gute Fragen.
Ich möchte mich nicht auf eine Rolle beschränken lassen - egal auf welche. Als Frau muss man sich aber eigentlich immer dagegen wehren, in irgendeine Rolle gepresst zu werden - Heimchen am Herd, Karrierefrau, Luder, was es alles gibt. Spannenderweise sind Männer-Rollen zwar in der Handlungsfähigkeit weniger eingeschränkt, deshalb aber nicht weniger starr (weshalb wohl "trauen" sich so wenige Männer an ein "weibliches" Hobby wie Stricken?).
Mich beschäftigt seit gestern die Frage, was MICH eigentlich zur Frau macht - bisher hätte ich nämlich einfach gesagt "genetisch: XX und biologisch: die Fähigkeit, ein Kind zu empfangen und zu säugen". Alles andere ist in meinen Augen Sozialisation und gesellschaftlich etabliertes Rollen-Verhalten und damit grundsätzlich änderbar. MzF-Transgender haben aber offenbar noch einen anderen Zugang zum Frau-Sein, der über Genetik und Biologie hinausgeht - und das finde ich spannend.
Übrigens: ich fühle mich mit meiner Weiblichkeit sehr wohl, allerdings kenne ich durchaus Frauen bei denen ich dein Argument für zutreffend halte - mich persönlich verwirrt aber auch weniger die "Konkurrenz" (damit kann ich leben - muss ich bei anderen Frauen ja auch :)) als das freiwillige Einschränken auf eine so enge Rolle. Es klingt für mich, als würde ein(e) Transgender den einen Käfig für einen anderen eintauschen, wo doch eigentlich Freiheit das Ideal wäre.
Gerti@Anonym
Hallo Frau Anonym,
Danke für Deine Antwort. Ich denke, gerade für mich als MzF ist es wichtig, den Kontakt zur "biologischen, von mir aus auch gebährfähigen" Frauenwelt zu halten und mich nicht nur unter "Meinesgleichen" zu bewegen, denn das schränkt irgendwann den Horizont zu sehr ein. So halte ich es auch privat und ich habe z.B. in meiner "biologischen" Frau und anderen Bekannten da doch recht aufgeschlossene und offene Gesprächspartner. Deshalb sind mir auch die "Klischees" der "Frauenwelt" nicht ganz fremd. Schließlich will ich ja mich in dieser Welt mit allem Für und Wider zurecht finden und dort integriert werden. Was nicht heißt, dass ich mich in "Zwangsjacken" pressen lasse.
Das mit den "Rollen" bei Männern wie bei Frauen ist vielleicht auch ein Grund für die Distanz dieser zu Transsexuellen. Ich meine das etwa so: "Da kommen plötzlich so "komische" Gestalten daher, oftmals androgyn aussehend, die brauchen sich wohl an keine "Rollen" zu halten? Die haben wohl einen "Freibrief"? So geht das aber nicht!! Die muss man auch in ihre Schranken weisen..." Weißt Du, was ich damit meine? Frauen oder Männer: Alle sind mit ihrer Rolle ja einem "gesellschaftlichen Zwang" unterworfen. Da hält man es einfach nicht aus, wenn Transsexuelle das nicht tun müssen.
Was macht eine "Frau" zur "Frau"? Tja, genau das ist eine Hauptfrage, die mich beschäftigt. Meine stärkere Zugehörigkeit zum "Frauendasein" habe ich schon sehr früh, noch vor der Pubertät gespürt, konnte es aber nicht definieren. Zu dieser Zeit hat auch noch niemand von "Trans..." u.ä. Begriffen gesprochen. Ich habe z.B. immer schon gerne über meine "Gefühlswelt" gesprochen und auch oft Emotionen gezeigt. Da fand ich fast immer nur passende Partnerinnen und Verständnis in der Mädchen- und später Frauenwelt. Ich bin auch seelisch schon immer eher "weich verpackt", was nicht heißt, dass ich kein Selbsbewusstsein habe.. Es ließen sich noch tausend Dinge anführen wie äußeres Auftreten, Kommunikationsverhalten, Interessen und auch äußerliche Aspekte, wie sie ja auch Svenja schon hinreichend beschrieben hat.
Mich nervt es z.B. total, dass uns MzF immer so eine Art "Musterfrauenbild" versucht wird zu vermitteln. Dabei ist die Frauenwelt total inhomogen, wie Du das an Beispielen ja deutlich machst. Auch hat sich die Frauenwelt ja im Laufe der Zeit völlig verändert. Heute tragen Frauen vorwiegend männlich orientierte Kleidung im Alltag (Jeans, Hosenanzüge...). Ich finde es Schade, dass man so wenig "Röcke" z.B. mit ästhetisch schönen Beinen sieht. Frau sein heißt nun mal auch "Körperlichkeit", aber eben nicht nur. Frauen üben heute mehr klassische "Männerberufe" aus, übernehmen mehr gesellschaftliche Verantwortung u.a.m.. Aus der Sicht heraus müsste es folglich leichter sein, als Trans in der Frauenwelt anzukommen. Aber dem scheint eben nicht so, vielleicht ist es wirklich die "Angst" der Frauen, ehemalige "Männer" könnten "bessere" Frauen sein und dort einiges "durcheinanderwirbeln"?
Ich bin ja mit 47 Lenzen auch nicht mehr taufrisch und kann für mich nur sagen, dass ich mich immer in der Frauenwelt trotz aller Probleme und Merkwürdigkeiten auch dort (z.B. die sehr ausgeprägte "Sprachaktivität" der Frauen...) sehr wohl und mehr "zu Hause" als in der "Männerwelt" gefühlt und erlebt habe.
Und ich habe meine "Körperlichkeit", also die männliche, immer als für mich "unnormal", mit meinem Inneren in totalem Widerspruch stehend empfunden. Ich habe also auch schon sehr früh "Weiblichkeit" in mir gespürt und die werde ich leben, auch wenn es in der Frauenwelt bzgl. der Weiblichkeit unterschiedliche Ausprägungen gibt.
Ich hoffe, ich konnte Dir meine Gefühls- und Sichtwelt etwas näher bringen. Ich kann aber nicht generell für Transsexuelle sprechen, dazu ist das Spektrum sicher zu vielschichtig.
Tschüss sagt Gerti.
@Badhairdays: Ich weiß, dass ich von dir noch viel lernen kann, aber ich bin ja auch noch ganz am Anfang meiner Entwicklung.
Ich bin in jener frühen Phase, in der man die Transsexualität noch mit Humor nimmt, weil man gar nicht ahnt, wie schlimm sie in Wahrheit ist. Später werde ich mich sicher einmal schämen für meine oberflächliche Fröhlichkeit. Für zu kurze Röcke, für mein unreifes Girly Whirly Gehabe und überhaupt für meine ganze peinliche Möchte-Gern-Teeny-Art.
Ich konnte doch nicht wissen, dass das alles so ernste Hintergründe hat. Rolle und Sein, Frauenbild und Emanzipation, Feminismus und männlicher Chauvinismus. Ich ahnte ja nicht einmal, wie sehr ich anderen damit schaden würde.
Ich habe meinen Blog vor vier Jahren als persönliches Tagebuch begonnen. Er war nicht öffentlich lesbar. Später kam ich auf den Gedanken, dass es vielleicht auch anderen Transgendern Mut machen könnte, wenn ich es schaffe mein Leben als Frau in den Griff zu kriegen.
Es tut mir leid, dass ich damit anderen geschadet habe, die das jetzt vielleicht ausbaden müssen. Ich werde meine Postings zukünftig besser recherchieren und ernsthaft versuchen, keinen oberflächlichen Mist mehr zu verzapfen.
Ich bin gespannt, ob mein neuer Schreibstil besser ankommen wird, bitte gebt mir ein paar Tage Zeit, ein neues Thema vorzubereiten.
@Svenja: Oops. Ich hoffe, dass das nicht durch meine Kommentare ausgelöst wurde - dann hätte ich mich sehr missverständlich ausgedrückt.
Ich mag deinen Schreibstil gerne, und dass es mich anregt meine eigenen Rollenmodelle zu hinterfragen ist doch nicht schlecht, oder?
(Ansonsten: kennst du den Spruch "everybody's darling is everybody's depp"? Man kann es nie jedem Recht machen - im besten Fall tauscht man unterschiedliche Meinungen aus und einigt sich darauf, unterschiedliche Meinung zu haben (agree to disagree). Bleib dir selbst treu, das ist das wichtigste!)
@Gerti: Körperlichkeit - ja, da hast du recht. (Immer diese Sachen, die für einen selbst so selbstverständlich sind dass man sie nicht mehr wahrnimmt - gut, daran erinnert zu werden!)
Gerti@Svenja
Liebe Svenja,
Was ist los? Deine letzte Reaktion macht mich mit betroffen.
Ganz klar hast Du Recht: Es ist "D E I N E" Website, Dein Blog, Dein Tagebuch, was Du freiwillig öffentlich präsentierst.
Und aus meiner Sicht musst Du Dich für überhaupt nichts rechtfertigen!!! Und auch nichts ändern!!!
Entschuldigung auch von meiner Seite, wenn ich oft auch über das Thema hinaus geschrieben habe. Das ist nur so: Ich selbst bin ja noch auf dem "Entwicklungsweg" ganz am Anfang, im Vergleich zu Dir noch ein "Trans-Baby". Und da "dürste" ich regelrecht nach Kommunikation, nach Austausch und bin dabei auch sehr "emotional geladen". Dabei habe ich aber manchmal vielleicht auch vergessen, dass das hier ja kein Allroundforum zum Thema Transsexualität ist, sondern es in erster um Dich, Deine Entwicklung und Probleme geht.
Liebe Svenja, ich bitte Dich nur um eins. Bitte schreib weiter so und lass es öffentlich einsehbar, denn alleine das Lesen Deiner Berichte tut mir sehr gut!!!
Wenn Dich die Kommentare und deren oft sehr kontroversen Inhalte emotional so "mitnehmen", dann kannst Du die Kommentarfunktion doch zumindest für einige Zeit sperren. Aber bitte, mach weiter.
Tschüss und alles Gute
Gerti.
Ich geb jetzt auch noch mal meinen Senf dazu:
Bitte, bitte liebe anonyme Kommentatoren... schreibt euren Namen wenigstens unter diese laaaangen Kommentare. Damit man in der Lage ist, die verschiedenen Bemerkungen auseinanderzuhalten.
Und bitte, liebe Svenja, lass dich von nichts abhalten, genau diesen Stil weiter zu schreiben. Feinheiten der Begrifflichkeit auszuarbeiten ist etwas, dessen Relevanz ich ausgesprochen gut nachvollziehen kann, liebe BadHairDays, aber das kann vermutlich besser in einer anderen Art Blog Platz finden.
Sorry für diesen langen Post und für das Einmischen, ich weiß, das tut man nicht in fremden Blogs- aber als Entschädigung wünsch ich allen einen besonders schönen Samstag :-)
Lily
[quote]...die diesen Kommentar anonym verfasst hat...[/unquote]
das hab ich verdient... Asche auf mein Haupt.
Hallo Svenja,
hast du das schon gesehen?
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,654631,00.html
Geht um eine transsexuelle Triathletin.
LG CCTh
Hallo, ihr Lieben,
mein Blog verursacht mir derzeit eher Bauchschmerzen, als dass er mir noch Freude bereitet. Und weil aus einem verkniffenen Herzen niemals ein fröhliches Posting kommt, tauche ich für ein paar Tage ab.
Die Kommentarfunktion schalte ich bis zu meiner Rückkehr ab.
Danach geht es vielleicht mit etwas völlig Neuem weiter. Es wird Zeit, meinen City Guide www.transgender-kiel.de und meine Enduroseite www.svendura.de zu aktualisieren.
Doch heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage :-)
Bis gleich, liebe Grüße,
- Svenja -
Danke das Du wieder da bist.
"Ich war einmal dabei, als ein Behinderter einen anderen mit "Na Spasti." begrüßt hat und dann haben beide gelacht. "
ich habe ja nun situationsbedingt auch eine behinderte im bekanntenkreis. solcherlei frotzeleien sind da tatsächlich normal! es ist eben wie es ist und wenn uns der humor flöten geht, können wir uns doch gleich allesamt aufbummeln!
schön, dass du den blog wieder auf gemacht hast! lasse reden...
eine = einige.... herr im himmel, schenke mir gewalt über meine finger ;)
yay, du bist wieder da... oder zumindest kann man wieder kommentare schreiben.
bin nur stiller mitleser.
aber les deinen blog so gern... und fand es so schade, als du von ner pause schriebst :/
... und du hattest die kommentar-funktion ausgeschaltet... da war mir was eingefallen, was ich gern geschrieben hätte *hmpf*
n gedanke zu der diskussion über klischeehafte frauenbilder... etc etc.
du kannst so tussig sein wie du willst und rumstöckeln soviel du willst... soweit ich es rauslesen kann, bist du lesbisch?
allein das schon... läßt dich auf mich dann nicht wie ne frau wirken, die eine "alte, klischeehafte frauenrolle" lebt.
find ich.
bis dann (:
j.
JAAAAAAAAAAAAAAAA, Svenja ist wieder da. Ein Glück, ich wollte schon Unterschriften sammeln!
Hi, ich freue mich, dass Du wieder da bist.
Klar, es ist ungewöhnlich, dass auch mal Kritik kommt- aber Du solltest nur Dir selber nicht schaden- wenn Du Dich in Deiner Art Frau zu sein wohlfühlst- ok. Du guckst kein Fernsehen, aber schreibst wie eine schlecht übersetzte Soap "nicht wahr, Baby?"- wenn das gewolltes Stilmittel ist, prima, wenn es Unfähigkeit ist, anders mit Worten umzugehen- auch ok, weil nicht änderbar. Das einzige was mich wirklich sehr irritiert, war die komische Idee mit dem "Moralschwarzen" in Deinem Blog. Wenn der Blick über den Tellerrand nicht ausreicht und man sich über eine künstliche Person das echte Leid nur instrumentalisierend gerade so nah kommen läßt, dass es die eigenen Sorgen kleiner macht- das ist eine ziemlich ausgeprägte Selbstbezogenheit. Da das in der Pubertät auch normal ist, hoffe ich, das geht vorbei ;). Ansonsten würde ich mich freuen, wenn Du anfangen würdest zu leben und aufhören würdest, diese ganzen Unwichtigkeiten zum Mittelpunkt zu machen. "Transgender sein ist eigentlich keine große Sache"- so oder so ähnlich steht es mehrfach in Deinem Blog. Doch, es ist eine große Sache und es gibt eine Menge zu tun, dass das Leben für Menschen, die auf diese Weise anders sind, einfach zu machen. Und dazu zählen vielleicht nicht so sehr Makeup Ratschläge und Selbstpräsentation der Totalassimilation in eine weibliche Dumpfbacke.
Aber wenn der Blog nur unterhalten will- das macht er prima. Und wenn Du Dir durch Deine Selbstdarstellung nicht schadest- mach weiter. Heimlich wünsche ich mir doch, Du wendest den Blick mal nach draussen, kaufst Du wieder ein Motorrad und fängst wieder ein Leben ausserhalb der Shoppingmeile an. Salmi
Yeah, du bist wieder da! Mein Herz war mir schon in die Hose gerutscht, als ich den letzten Beitrag gesehen habe. Mach bloß so weiter wie bisher, büüüdde!! ;)
LG,
Nina
Ich freue mich auch, das Du bleibst und weiter schreibst ^^.
@Georg: Neu: Mit der Kraft der zwei Herzen!
@Frau Neunmalklug: Ich wußte, dass auch jemand den Beitrag RICHTIG deuten würde. Danke, du NeunmalKluge :-)
@Anonym: Ich hab mich immer gefragt, ob niemand merkt, dass ich ganz bewußt mit verschiedenen Rollenbildern spiele. Aber trotzdem: Das bin doch immer ich, Svenja. Merkt das denn niemand?
@Feronia: Danke für den Zuspruch. Die Sammelaktion wäre schon eine ungewöhnliche Idee gewesen.
@Salmi: Wer nicht merkt, dass aus mir die pure Lebensfreude spricht, der liest diesen Blog offensichtlich nicht aufmerksam genug. Oder du bist mir übel gesonnen, was ich eher vermute, Sarah.
Und meine tussihaften Ausdrücke? Das ist einfach mein sprachliches Unvermögen. Sorry, Baby! Wären dir weinerliche Selbstbemitleidungen "Wir armen Transgender" in bestem Beamtendeutsch lieber?
Und wenn dir meine MakeUp Ratschläge und mein Tagebuch nicht gefallen: Nur ein Klick X und schon du bist erlöst! (und ich auch!)
@Nina: Oh, danke, Nina. Bald geht es wieder los. Schon bald.
Hey Svenja, ich hab Deinen Blog immer gerne gelesen und fand irgendwie alles interessant und berührend. Bitte mach einfach weiter so und lass Dich nicht unterkriegen... Liebe Grüße
Gerti@Svenja
Hallo Svenja,
Schön, dass Du zu Dir "zurück gefunden" hast! Denn raus aus seiner natürlichen Haut kann niemand. Du warst immer authentisch und ich hoffe sehr, dass Du das auch weiter bleibst und nicht von anderen gewollte Rollen imitierst. Das machst Du aber bestimmt sowieso nicht.
Also, ich freue mich riesig über Deine Wiederkehr.
P.S.: Ganz ohne Rollen geht ein Leben sowieso nicht (z.B. auf Arbeit). Solange diese "Rollen" Spaß machen und mit der eigenen Identität nicht völlig kollidieren, ist das doch okay.
Gerti
Schön, dass du wieder da bist!
Ich bin übrigens die Anonyme aus der Diskussion mit Gerti - schande über mein Haupt, ab jetzt poste ich mit Name :)
Und: mir ist durchaus klar, dass es reichlich unfair ist, die Verbesserung der Welt allein den Transgendern aufzubürden - andersrum wird eher ein Schuh draus: wir "Bios" müssen in unserem Denken offen genug werden, dass Transgender sich nicht mehr verbiegen müssen.
Hurra
Du hast den Weg zurück gefunden. Ganz gleich was alle anderen sagen, einfach nicht hinhören. Ich bin sehr gerne hier und es ein wirklich schönes Blog.
Hey,
ich freu mich auch dass Du wieder da bist ;) Ich hab die letzten drei Monate in einer psychiatrischen Klinik verbracht und war nur am Wochenende zu Hause, und dieser Blog war immer mit das erste was ich voller Vorfreude angesurft habe. Hat mich öfter abgelenkt und aufgebaut ;)
Mit Gegenwind musst Du im Internet zurechtkommen.... da kommt dieser Blog doch noch sehr viel harmloser weg als viele andere!
Grüße
Kata
Schön, dass du zurück bist, Svenja! :)
Lass dich einfach nicht unterkriegen - ich find deinen Blog sehr schön, vergnüglich und lesenswert. Und da ich mir auch immer mal wieder gern vorwerfen lassen darf, "Frauen wie ich würden die Emanzipationsbewegung um 20 jahre zurückwerfen" (*augenroll*), find ich's doch schön, wenn jemand diese Bürde mit mir zusammen trägt! ;)
Liebe Grüße,
Fuchsi
@Salmi: Weibliche Dumpfbacke?
Svenja besitzt seit drei Jahren keinen Fernseher mehr und hier ging es schon mehrfach um Theater- und Museumsbesuche. Ich wage zu behaupten, dass das mehr aktive Freizeitgestaltung ist, als bei einem großen Teil der übrigen weiblichen Bevölkerung..
Hi Svenja! Gut dass Du wieder da bist. Ich meine, ein bißchen Kritik usw muß doch sein und hier geht es immerhin ziemlich sachlich und fundiert zu,im Gegensatz zu manche andere Websites.Alle Achtung.
Wie lautet das Spruch von Simone de Beauvoir,"Man wird nicht als Frau geboren,man wird zu Frau gemacht"...so oder ähnlich?
@Wohnbox-wieso nur die weiblichen Bevölkerung? Bei z.B. Museumsbesuche siehe ich meistens wesentlich mehr weiblich als männlich Besucher....
Grüße
Lynn
@Svenja- wieso Sarah, wer ist denn das? Du musst mich da irgendwie verwechselt haben. Und seit wann ist Klamotten kaufen, Blanchet saufen und auf Äusserlichkeiten fixiert sein Lebensfreude? Ich fand ehrlich gesagt in dem Enduro Blog viel mehr Freude am Leben (asserhalb der eigenen Person) - aber das sagt natürlich genauso was über meine Einstellung und ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluß. Und wieso kannst du keine Kritik ab?
Ich habe doch auch geschrieben, dass der Blog sehr unterhaltsam ist- jeder der hier schreibt, liest Dich doch und das willst Du doch, oder nicht?
Also bleib mal ganz locker und freu Dich über die ganzen positive Rückmeldungen.
Salmi
Na also, geht doch! Ich hatte schon Angst, daß Du Dich wirklich zurück ziehst!!! Wenn Du noch einmal vor hast, meinen Lieblings-Blog lahm zu legen, hau ich Dir auf die Finger und entführe Deine Lieblingsschuhe!!! ;-)
In einer Art "seelischer Anwandlung" ist mir heute plötzlich eine Passage aus der tollen Rock-Oper "Rocky-Horror-Picture-Show" eingefallen:
"Träume nicht Dein Leben -lebe Deinen Traum."
aus dem Lied am Ende: "Don`t dream it - be it."
Bitte jetzt nicht gleich alle losheulen. Aber es ist doch wunderbar formuliert, oder?
moin svenja,
ich les deinen blog schon seit längerer zeit und find ihn ziemlich interessant und gut.
aber ich finds krass, was für nen latenten rassismus du im ersten teil raushängen lässt. das geht gar nicht, ich verstehe vor allem nicht, wie man als teil einer marginalisierten gruppe aktiv dazu beitragen kann, andre ohnehin schon marginalisierte gruppen weiterhin in ihre schublade zu pressen. was natürlich nicht heißt, dass trans*menschen weniger recht auf freie meinungsäußerung haben! nur hätte ich mir gerade in einem beitrag, in dem es um begriffliche selbst- und fremdzuschreibungen geht, seitens einer person, die in diesem punkt offensichtlich schon oft an gesellschaftliche grenzen gestoßen ist, mehr sensibilität gewünscht.
meine two cents. und tipp für alle sowieso und immer: deutschland schwarz-weiß von noah sow lesen!
beste grüße
Entschuldigung, aber den letzten Kommentar von "deanikum" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Für mich ist in Svenjas Beitrag ganz klar ersichtlich gewesen, dass es sich hierbei um einen (wenn auch fiktiven) V e r g l e i c h handelt. Es geht doch dabei um die Ausgrenzung von "Minderheiten", und dazu gehören nun mal wir "Transis" genauso wie auch teilweise heute noch "Andersfarbige".
Interessant wäre doch vielmehr eine Diskussion über die Möglichkeiten, wie Transsexuelle ("sex" = "Geschlecht") durch bestimmte Verhaltensweisen und Reaktionen im Alltag "lästernden" und "spottenden" Leuten einen "Spiegel" vorhalten können, so dass die merken, wie absurd deren Verhalten ist.
Und wie Du richtig schreibst, will heute niemand mehr als "rassistisch" gelten, weil das inzwischen in der öffentlichen Meinung als unanständig angesehen wird. Genauso unanständig sind aber auch Pöbeleien gegenüber Transsexuellen. Aber wir haben derzeit keine internationalen Organisationen bzw. "Lobby", die von der Öffentlichkeit diese Toleranz einfordert und genauso hart gesetzlich wie politisch gegen Verhetzungen uns Transsexuellen gegenüber vorgeht wie das gegenüber Andersfarbigen der Fall ist.
Insofern ist gerade dieser Passus im Beitrag von Svenja ein guter Anstoß, genau darüber einmal nachzudenken und Verhaltens- und Denkweisen zu überprüfen. Aber solch eine Diskussion sollte konstruktiv geführt werden. Und da sind sicher alle Transsexuellen für konkrete Hinweise, Tipps und Beispiele sehr dankbar.
@Janina: Oh, danke schön. Das ist lieb von dir.
@Gerti: Dank dir. Mal schauen, was als nächstes kommt.
@Bededicta: Da hast du recht, als „neue Frau“ muß ich zuerst mein eigenes Leben regeln und mache mir keinerlei Gedanken um die allgemeine Emanzipation der Frau. Aber da entschuldige ich mich mit dem Hinweis, dass das ja auch nicht alle BioFrauen tun, nicht einmal 95% :-)
@Brunos: Danke, Brunos. Du kennst doch sicher diese Sinn- und Themenkrisen, den Blog betreffend, selber. Es soll eben auch Spaß machen, den Blog zu schreiben.
@Katarina: Das freut mich nun wirklich sehr, dass das Lesen im Blog dich abgelenkt und aufgebaut hat. Ich finde, wenn man seine eigene Situation nicht auch mit Humor nehmen kann, dann macht man sich das Leben unnötig schwer. Danke schön.
@Fuchsi: Du bist auch so ein Typ, der die Emazipationsbewegung um Jahre zurückwirft? „Endlich normale Menschen!“, sag ich nur.
@Wohnbox: Dabei ist das Erstaunliche, dass ich das Theater und die Oper erst nach meiner Verwandlung für mich entdeckt habe. In meinem Leben als Mann hat mich das nicht interessiert. Außer vielleicht, wenn ich damals schon im Abendkleid hätte gehen dürfen ... hmm
@Lynn: Es ist tatsächlich so, dass bei vielen Veranstaltungen, ja sogar beim Frühstücksbrunch, mehr Frauen als Männer sind. Viele Jungs sitzen wohl lieber zu hause.
@Salmi: In meinem Profiltext oben rechts erfährt man, worum es in diesem Blog geht. Ich rette nicht die Welt und bin auch auf keinem Kreuzzug für Transsexuelle, sondern ich berichte aus meinem täglichen Leben hier in Kiel.
@Lavendelina: Aber nicht neuen beigen Keilpumps mit den 10cm Wedges, bitte, nein?!
@Gerti: Ja, dieser Satz gilt für jeden Mensch. Vermutlich auch deshalb steht er unter jedem zweiten Profil in den Transgender Foren. Wenn jemals ein Mensch seinen Traum gelebt hab, dann vermutlich ich. Ich möchte mein Leben genauso gestalten, wie es mir gefällt. Und dabei werden keine Gefangenen gemacht.
@Cleanikum: Es tut mir leid, wenn du meinen Beitrag als latent rassistisch verstehst. Dann hast du ihn anders aufgefasst, als ich das beim Schreiben beabsichtig habe. Deshalb habe ich am Ende einen Disclaimer angefügt. ich wollte den Bogen spannen zu dem Wort „Transe“, das ich als sehr abfällig empfinde.
Falls das nicht deutlich geworden ist, muß ich den Beitrag noch einmal überarbeiten.
@Gerti: Ich war mir der Gefahr durchaus bewußt, als ich die krassen Begriffe in meinen Beitrag geschrieben habe. Vermutlich habe ich mich damit schon zu weit vorgewagt.
Acj schön, daß du zurück bist, laß dich bloß nicht ärgern, das bring nichts. Auch wenn es manchmal schwerfällt.
Und ja, obwohl ich doch ziemlich energisch etc bin bekomme auch ich hin und wieder das mit der Emanzipation vorgeworfen. Ich sag nur: Wenn Alice Schwarzer nur wüßte. ;)
Aber was soll der Quatsch!? Ich bin gerne ne Frau, und lebe das ach gerne aus. Punkt.
@Svenja
Etwas weiter "vorwagen" ist manchmal notwendig, um "Prozesse" in Gang zu bringen.
Ohne die anfänglich doch oft recht krasse Polemik von Alice Schwarzer und Co. wäre es mit der Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft vielleicht auch nicht so schnell und weit gegangen.
Insofern, ruhig auch etwas "mutig" sein.
Übrigens: Manchmal empfinde ich es so, als ob wir in den 70er Jahren schon mal weiter mit der "Toleranz" Andersartiger waren, besonders kulturell. Vielleicht ist das aber auch meiner damals "jugendlich-naiven" Wahrnehmung geschuldet. Dann sorry.
@Svenja: Mal noch ein "zeitloser" Kulturtipp von mir, den Du vielleicht auch noch kennst:
Heute habe ich mir mal wieder den Fassbinder-Film: "In einem Jahr mit 13 Monden" von 1979 angesehen.
Das ist nun keine "leichte Kost" und, Fassbinder eben, abseits aller Klischees. Übrigens habe ich darüber noch nie etwas in einem "Trans-Forum" gelesen - aber ich lese ja auch nicht alle.
In diesem Film geht die Transsexuelle Elvira (Volker Spengler) an ihrer Umwelt zu Grunde. Der Film erzählt die letzten fünf Tage in ihrem Leben.
Vielleicht ist der Film unter "Transies" (ich finde den Ausdruck netter) deshalb nicht ganz so populär, weil die Thematik auch das tragische und unerfüllbare Streben nach "unbedingtem Geliebtwerden" beinhaltet - ein Problem vieler Menschen auch heutzutage.
Aber das Angenehme - der Film geht wirklich in die seelische "Tiefe".
Wo findet man derzeit noch solche Qualität?
Leichtverdauliches und Lebenslustiges ist auch für die Seele gut, aber, was ist, wenn dann mal eine "persönliche Katastrophe" hereinbricht? Kann man dann damit noch psychisch umgehen?
Aus meinem transsexuellen Bekanntinnenkreis kenne ich auch persönlich harte Problemfälle.
Und nun wird es endlich mal wieder Zeit, dass Du Dich wirklich "richtig" zurückmeldest (mit einem neuen Posting).
Schön das du weiter machst.
Ich lese deinen Blog nun schon eine ganze Weile und er gestaltet meinen Tag als Bio-Frau immer etwas schöner.^^
Bitte lass dich nicht verbiegen durch die Werte und Normen anderer. Tritt ruhig neben die Etikette und du wirst sehen, das du auch dort gut stehen kannst.^^ Aber was schreib ich da, ich denke du kennst das zu genüge.
Lass dich nur bitte nicht verunsichern durch radikalen Äußerungen anderer.
LG Jaquy
Ich finde diese Diskussion grundlegend gar nicht falsch. Das sind Diskussionen selten ;)
Aber ich finde es etwas vermessen, eine fremde Person für ihren Lebensstil zu kritisieren. Würde sowas bei einer Biofrau auch passieren?
Das sich jemand zu einem Kommentar mit dem Tenor
"Also das ist aber ganz schön oberflächlich, hier über Schuhe zu schreiben. Sei doch bitte mal emanzipiert und nicht so tussig"? hinreißen lässt?
Gibt es ein Handbuch für das "Richtige Frausein" und ich habe irgendwas nicht mitbekommen? :D
Ich finde es interessant und bereichernd, wenn mich jemand an seinem Leben teilhaben lässt - aber ich würde nicht auf die Idee kommen, mich da wegen solcher Lapalien einmischen zu wollen.. *schulterzuck*
" ... Aber ich finde es etwas vermessen, eine fremde Person für ihren Lebensstil zu kritisieren. Würde sowas bei einer Biofrau auch passieren? ..."
Eindeutig: ja.
Beides.
Es ist vermessen und es passiert auch Bio-Frauen.
@Chiefjudy: Dank dir. Aber die gute Schreiblaune ist weg. Ich kriegs einfach noch nicht wieder hin. Vermutlich dauert es noch ein paar Tage, bis mir etwas Gutes einfällt.
@Gerti: In den 70er bin ich in der Oberstufe schon manchmal in den Sachen meiner Freundin zur Schule gegangen. Lederjacke, Röhrenjeans und HighHeel Stiefel. Es hat nie Ärger gegeben.
@Jaquy: Danke für den aufmunternden Kommentar. Ich fand meine Beiträge auch gar nicht alle so oberflächlich. Hat denn niemand die Passing Serie gelesen?
@Wohnbox: Ich lese täglich sehr viele Blogs. Wenn mir einer nicht so gut gefällt, dann klicke ich einfach weg und lösche ihn aus meinen Favoriten. Ich hätte überhaupt keine Lust dazu, jemandes Schreibstil zu beeinflussen. Ich stimme mit der linken Maustaste ab.
@Bea: Du hast Recht. Vermutlich passiert das Männer, Frauen, Schwulen, Ägyptern und Delphinen gleichermaßen. Irgend jemandem passt immer nicht, was man selbst tut.
Oh man. Was bin ich froh, dass Svenja die Kommentarfunktion wieder freigegeben hat. Ich hatte die folgenden Sätze schon für meinen Blog vorbereitet, wusste aber nicht recht, ob und wie ich sie unters Volk mischen sollte. (Und ob mir das überhaupt zusteht.)
Jedenfalls denke ich gerade etwas intensiver über ihr Transgender-Dasein nach, seitdem Svenja ihre Bloggerei eingestellt hat, wobei mir erst jetzt bewusst wurde, dass es mir als Leser/LeserIN(wie schon vorher) völlig egal war (und immer noch ist), ob Svenja den ersten Teil ihres Lebens als Frau im Körper eines Mannes verbracht hat oder als geborene Frau (so á la Frau Müller, geb. Weber).
Ich bin ihr über ihre Svendura-Seite einfach "nachgelaufen", weil ich ihre Schreibe unheimlich toll finde und ihr Berichte ausnahmslos unterhaltsam sind.
Wer "Transgender" sind, wird im Internet mittlerweile vielfach erklärt.
Ich für mich (!) erkläre es mir so, dass Transgender Seelen sind, die im falschen Körper geboren wurden.
Das widerum stelle ich mir so ähnlich vor, als ob wir vor unserer Zeugung alle im großen Teich geschwommen sind und irgendein Paddel bei der Verschmelzung von Seele und Körper dämlicherweise den jeweils falschen Körper verwendet hat.
So wächst da also ein Mädchen im Männerkörper oder ein Junge gefangen im Frauenkörper heran.
Nun kommt es zum schwierigen Teil.
Natürlich erkennt die gesamte Umwelt diese im falschen Körper gefangene Seele nicht; schließlich rennt ja niemand mit einem Schriftzug á la "Ey, ich bin eine Frau, Du Arsch" oder "Hilfe, ich bin eine Frau - holt mich hier raus"-Schriftzug auf der Stirn herum.
(Wäre manches Mal wünschenswert, dass es generell diese Schriftzüge gebe. Wobei.... will ich wirklich immer wissen, was mein Gegenüber denkt? Hmmm.... Ich glaube nicht.)
Für die Mitmenschen öffnet sich beim Anblick seines Gegenübers automatisch die Schublade "Männchen" oder "Weibchen"; schließlich sind wir genetisch auf Arterhaltung programmiert und müssen schon von daher evtl. Fortpflanzungpartner erkennen können.
Deshalb gibt es geschlechtsspezifische Merkmale, die (erst einmal) für alle gelten.
So hat der Mann in der Regel breite Schultern, schmale Hüften, lange kräftige Beine, ein markantes Kinn, einen ausgeprägten Bartwuchs und eine tiefe Stimme. (Tiefe Stimme, viel Bartwuchs = *Klischeemodus an* ausgesprochen potentes Männchen *Klischeemodus aus*)
Die Frau dagegen hat schmalere Schultern, Brüste zum Säugen, ein gebärfreudiges breites Becken, Beine wie die Schenkel eines Huhns (wenn ich mal von meinen eigenen ausgehe ;-)), höhere Wangenknochen und eine deutlich höhere Stimme. ( Große Brüste, breites Becken = *Klischeemodus an* potentes Weibchen *Klischeemodus aus*)
Von daher stellt sich die Frage nach "Ist das ein Mann oder eine Frau" erst einmal gar nicht. Für die Schubladen ist in der Regel beim ersten Anblick alles klar.
Zurück zum schwierigen Teil, dem Erkennen der Person IN der Gestalt unseres Gegenübers.
Ich finde, hierbei macht es Svenja ihren Mitmenschen ausgesprochen einfach, indem sie sich ausgesprochen weiblich kleidet (noch dazu mittlerweile richtig geschmackvoll - Minirock hin oder her *SCHERZ*) und durch geschicktes Make-Up ihre weiblichen Seiten betont, so dass man eigentlich (soweit man ihren eingestellten Bildern Glauben schenken darf - ich kenne sie schließlich nicht persönlich) nur FRAU Svenja wahrnehmen KANN. Und das ist damit ist doch allen geholfen. Oder nicht?
Ich für meinen Teil hoffe jedenfalls, dass Svenja bald wieder neue Geschichten von sich lesen lässt, die dann genauso spannend, lustig, traurig und einfach nur lesenswert sind wie die bisherigen.
Also Svenja, lass uns bitte weiter an Deinem Leben teilhaben. Ich freu mich drauf. DANKE!
@Perle: 100 % Übereinstimmung mit deinen letzten drei Absätzen:-)
Und @Wohnbox: Das gibt es. Ständig. Ich hab mich da schon so oft drüber geärgert, dass ich auch drüber gebloggt habe, weil es mich rasend macht, dass jede Nase sich erlaubt, gerade über Frauen ständig zu urteilen.
Grr. Mein Lieblings-Zornerreger :-)
Lily
@Svenja:
Du schreibst, das du dich später sicher mal für "Für zu kurze Röcke, für mein unreifes Girly Whirly Gehabe und überhaupt für meine ganze peinliche Möchte-Gern-Teeny-Art" schämen wirst.
Das hoffe ich nicht! Jeder hat seine Teeny-Zeit und soll, darf und muss die genießen. Dazu gehört auch später darauf zurück blicken zu können, ohne sich zu schämen.
Eigentlich beneide ich dich da sogar ein wenig.
Du konntest sogar zweimal (nagut, eineinhalb mal, als Mädchen hattest du schon das "Problem" von deutlich mehr Verantwortung für andere zu tragen) Teeny sein. Das ist nur den wenigsten vergönnt.
@Perle: Wahre Worte!
@Lily: Gut, glaube ich dann mal :D
Mir schien es auf den ersten Blick nur, als ginge die Kritik in die Richtung "Wenn du dir schon ein Frauenbild aussuchst, dann bitte ein anständiges" und das fand ich mehr als fragwürdig.
@Perle: Das ist die genialste Erklärung zu Transgender, die ich je gelesen habe. Du bist wirklich eine Perle. „Hilfe, ich bin eine Frau - Holt mich hier raus!“ Den klau ich dir, das ist sicher. Danke dafür.
Ich glaube, nie zuvor hat sich eine Kommentatorin, die selbst gar nicht vom Thema Trans betroffen ist, so tief und so allgemeinverständlich in die Thematik hereingewagt.
Perle, du bist ab jetzt mein Verbindungsoffizier BioTrans. Wegtreten!
@Lily: Oh, ich liebe deine zornigen Postings. Das hast du drauf, wie keine andere Bloggerin, die ich kenne. Sehr deutlich, perfekt auf den Punkt gebracht und mit doppeltem Wortwitz (das sind die lila Felder, die zählen doppelt)
@ToWi: Inzwischen bin ich mir selbst nicht mehr sicher, ob ich ich überhaupt für irgendwas schämen werde. Dazu hat es einfach zuviel Spaß gemacht. Anders wäre das auch schwer zu ertragen gewesen.
@Wohnbox: Ich werde nie eine wirklich „anständige Frau“ werden. Versprochen! :-)
Huch... Da werde ich ja ganz schamviolett.
Ich freu mich aber wirklich gerade richtig dolle, dass Du das Schreiben doch nicht an den Nagel gehängt hast. Darauf ein "Stößchen".
@Svenja: Ausgezeichnet, denn davon gibt es schon viel zu viele auf der Welt :)
Das hast du sehr schön geschrieben! Ich konnte mir das bisher auch nicht so wirklich erklären, wieso solche Worte in manchen Fällen normal sind und in anderen Beleidigungen. Du bringst es auf den Punkt!
Ja, Perle beschreibt's ziemlch gut, so muß man sich das wohl vorstellen...
Cheers Frau Verbindungsoffizier ;)
"Schwarzafrikaner" ist ein mehr als rassistischer Begriff, das wird nur von weißen Menschen bisher nicht so wahrgenommen. Darauf wollte ich u.a. verweisen. Außerdem fänd ich ein Beispiel aus der gesellschaftlichen Mitte wesentlich angenehmer, denn ist obige Situation konstruiert oder real? Und komm mir nicht mit "das könnte sich so immer ereignen". Drehen wir den Spieß mal um: Setze für jede Begrifflichkeit aus der Einleitung deines Postings, die die angehören Individuen der Gruppe,die du beschreibst, benennst, adäquate Transgender-Begrifflichkeiten ein. Dann müsste dir doch eigentlich das kalte Kotzen kommen, oder? Kann ja auch sein, dass ich dein Posting einfach nicht ganz versteh. Find es trotzdem ziemlich schwer verdaulich, wie man sich trotz täglichem Kampf gegen alle Arten von Schubladensystemen in einem Posting, das gegen diese argumentieren soll,so explizit an einer anderen Schublade bedienen kann...
@Perle: Die Schamröte hast du dir aber auch ehrlich verdient :-)
@Wohnbox: stimmt
@Schaps: Danke. Genau das wollte ich versuchen und dann ist es mir ja auch geglückt.
@Cleanikum: Ich wußte nicht, dass Schwarzafrikaner ein rassistischer Begriff ist. Die Begrifflichkeit in Bezug auf die, die ich nicht benennen darf, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu oft geändert. Wie heißen die denn jetzt politisch korrekt? Weiß das einer hier?
ganz einfach: Schwarze(r). Das ist die eigene Zuschreibung (deswegen z.B. auch Black Panther Party etc.)
@cleanikum:
Und wenn da mal ein Weißer im Genpool mit rumgemischt hat? Heißen die (nicht mehr ganz) Schwarzen dann Farbige?
Eine bayrische Bekannte mit ausgesprochen dunkler Hautfarbe hat sich bei einem Gespräch im letzten Jahr übrigens als "Maximalpigmentierte" beschrieben. Fand ich auch lustig.
Zumal sich meine eigenen Pigmente im Laufe der Jahre langsam verflüchtigen.
@perle:
allgemein kann sowas auch als "coloured" zusammengefasst werden (in den usa impliziert das z.B. so ziemlich alle nicht-weißen,also auch natives,hispanics etc). ich find das ab dem punkt dann aber auch korinthenkackerei ;).
jedoch find ich, dass durch wörter wie schwarzafrikaner deutlich wird, dass man angst davor hat, schwarzer zu sagen (-> wieso afrikaner, wenn die in deutschland leben?).
deswegen hinkt eben auch der blogeintrag, den ich abgesehen von dieser einzelheit gut finde.
es wird eine rassistisches,gesellschaftliches bezeichnung nicht reflektiert und zudem reproduziert, um dann im weiteren solche bezeichnungen zu diskutieren. und das hinkt. für mich hat das nichts mit pc zu tun, sondern mit antirassismus und critical whiteness.
Hallo Svenja es ist schon eine weil her das ich dir mal eine Mail geschrieben hatte ich finde deinen Block gut und ich ziehe den Hut vor dir
glg
Akzeptanz ist gut, Respekt ist aber besser :-)
Hallo liebe Svenja,
ich habe ja deinen Blog rückwärts gelesen, also muss ich jetzt auch von hinten kommentieren ;-)
Dass der Beitrag schon fast zwei Jahre auf dem Buckel hat, stört mein Mitteilungsbedürfnis kaum *g*
Weißt du, was mir beim Lesen der Überschrift spontan in den Sinn gekommen ist, also noch bevor ich mir den Text zu Gemüte geführt habe?
Das kommt ganz drauf an, aus wessen Mund es kommt...
Meinen Dachschaden darf auch nur ich so nennen. Bestenfalls noch jemand, der selber auch einen hat. Und ein kleiner, erlauchter Kreis von Eingeweihten. Von einem Außenstehenden würde ich mir das nicht ohne weiteres anhören, da kann ich richtig giftig werden.
Ich denke mal, dass viele Menschen mit Schimpfwörtern ihre Berührungsängste und Unsicherheiten kompensieren wollen. Ich habe nach Dachschaden #1 als Putzteufel in einem Sauna-Club gearbeitet. Die Mädels dort nannten es beim Namen, nämlich Puff ;-) Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, denn diejenigen, die gerne "Nutten" genannt werden, waren überwiegend sehr nette und intelligente Mädels. Ich werde heute noch ungläubig angestarrt, wenn ich erzähle, dass ich eine waschechte Domina a.D. kenne, die im Privatleben eine eher konservative Hausfrau ist...
Ich gestehe, ich hatte sie früher - ganz früher - auch mal, die Vorurteile mitsamt den dazugehörigen, wenig schmeichelhaften Bezeichnungen für alle, die nicht dem kleinkariert-spießgen Weltbild meiner Erzeuger entsprachen. War wohl anerzogen, stolz bin ich allerdings nicht drauf. Die Menschen so zu nehmen und zu respektieren, wie sie sind, das war ein Lernprozess, der durch zwei Dachschäden den letzten Schliff bekam ;-)
Fakt ist aber, dass ich die nettesten Leute meistens unter denen gefunden habe, die nicht der spießbürgerlichen Norm entsprechen (ein passenderer Begriff fällt mir gerade nicht ein).
In diesem Sinne - ganz liebe Grüße von der Biene
@Biene: Oh, danke für den Kommentar. Auch alte Beiträge sind jederzeit diskussionswürdig und ich freue mich, wenn zu einem alten Thema ein neuer Kommentar eingeht.
Ich habe den Begriff "Transe" immer sehr als Schimpfwort empfunden, weil man in abfälliger Weise auf einen einzigen Aspekt reduziert wird. So als würde man einen Rollstuhlfahrer immer nur als "Der Behinderte" ansprechen. Es ist respektlos.
Aber deine Erfahrungen finde ich hochinteressant, bestätigen sie doch meinen Eindruck, dass es viel wichtiger ist, das Herz am rechten Fleck zu haben, als nur nach außen zu protzen. Ist dir mal aufgefallen, dass Leute, die in jeder Beziehung als "völlig normal" gelten, oft grottenlangweilig sind?!
Liebe Grüße, Svenja
Und ob mir das aufgefallen ist...! Allerdings können die "Normalen" mit mir meistens genauso wenig anfangen, wie ich mit ihnen - womit das Gleichgewicht wieder hergestellt wäre ;-)
(Etwas spät, aber ich wollte dich zwischen Schottland, Schweden und Shoppingwahn nicht überfordern *grins*)
Liebe Grüße - Biene
@Biene: lach... Ja, das geht mir ebenso. Mit mir können die oft auch nichts anfangen, also beruht es auf Gegenseitigkeit und wir sind wieder quit, die Normalen und ich :-)
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