Freitag, 6. April 2012

Hurtigruten Tag 6 - Brønnøysund - Svolvær

"Ladies and gentlemen. In approxi­mately eight minutes we will be crossing the arctic circle. You can see the globe on port side." Ich tusche mir gerade die Wimpern, als die Durchsage über den Laut­sprecher kommt, was bei See­gang gar nicht so einfach ist.

Wochenlang habe ich mich auf diesen Tag vorbereitet und ein passendes Outfit zusam­men­ge­stellt. Ein weißes, grobgestricktes Minikleid mit braunen Lederflecken auf den Ärmeln, eine dunkel­­graue Strumpfhose mit Zopfmuster und braune, handschuh­weiche Wild­leder­stiefel. Dazu trage ich ein weißes Krönchen und behänge mich reichlich mit Perlenschmuck. Ich nenne das Outfit "Die Eismeerprinzessin"

In Windeseile schwebe ich die steile Holztreppe zum Salondeck empor und hoffe nur, dass nicht alle anderen dieselbe Idee hatten und bereits ein Dutzend Eis­meer­prinzes­sinnen an der Reling stehen. Aber nein, diese Befürchtung ist unbegründet. Ich argwöhne sofort, dass viele sich das beste Outfit der Reise für das Captain's Dinner am Schluss aufheben.

Die Landschaft hat über Nacht komplett ihr Gesicht verändert. Es schneit und die rauhe See trägt weiße Mützen auf den Wellenkämmen. Die Landschaft ist mit Schnee bedeckt. Steile Berge ragen schneeweiß aus der tief dunklen See. Auf einem einsamen Felsen im Meer steht ein metallener Globus und markiert den nördlichen Polarkreis.

Ich öffne die schwere Tür zum Außendeck und trete an die Reling um ein Foto zu machen. Dichtes Schneetreiben peitscht mir ins Gesicht und jetzt ernte ich erst recht erstaunte Blicke der Mitreisenden, die so dick eingepackt sind, dass ich kaum ein Gesicht erkennen kann, während ich im Schneegestöber daneben stehe. Farblich passe ich eindeutig besser in die Landschaft.

 "Machen Sie das zuhause bitte nicht nach und informieren sie auch ihre Kinder und ausländischen Nachbarn. Ich bin die Eismeerprinzessin und...", will ich sagen, aber mir klappern so die Zähne, dass ich kein Wort herausbekomme. Die Arktis ist doch nicht so warm, wie ich gedacht habe.

Völlig durchgefroren verschwinde ich wieder im warmen Schiff. Sie wollte sowieso gerade frühstücken gehen, die Eismeerprinzessin.

Nach der dritten Tasse Kaffee erscheint Claudia. Sie trägt das gleiche Kleid wie ich, nur in braun. Wir sitzen noch über eine Stunde gemeinsam beim Frühstück und genießen die Gemütlichkeit des Speisesaals, während eine gewisse Maus den übrigen Gästen die Ohren vollquakt, sie würde lieber schlittenfahren. Pieps sitzt am Fenster und glotzt sehnsüchtig zu den weißen Bergen hinüber, die an uns vorüberziehen.

Mittags machen wir in Bodø fest, der Hauptstadt der Provinz Nordland. Der Bus für die Besichtigung des Saltstraumen, des mächtigsten Mahlstromes der Welt, steht schon am Kai bereit. Ich tue das, was ich bei Landausflügen am liebsten tue, ich bleibe an Bord. Claudia erkundet zu Fuß den Hafen, wo sie ein altes Schiff gesehen hat, das ihr bekannt vorkommt, aber es ist nicht die Erling Jarl und nach einer Weile kehrt Claudie ziemlich durchgefroren zurück und ich bin doppelt froh, im kuschelig warmen Eisbärensalon geblieben zu sein. 

In Bodø kommt eine Gruppe Studenten an Bord. Ich höre Amerikaner, Franzosen, Deutsche und Norweger. Sie studieren in Tromsø an der nördlichsten Universität der Welt und sind auf der Rückfahrt von einer Studienreise.

Sie schwatzen und lachen, essen Junk Food, trinken Cola und sind so ausgelassen fröhlich, wie man es in diesem Alter eben ist. 

Eine blonde Amerikanerin in grünen Gummi­stie­feln bekommt einen Anruf auf dem Handy. "Hi Mom", sagt sie und es klingt wie "Moahm". Die anderen Mädchen spielen Karten und unterhalten sich über einen Hollywoodstar, dessen Namen ich noch nie gehört habe.

Die jungen Leute können es heute noch nicht wissen, aber dieses wird die glücklichste Zeit ihres ganzen Lebens sein. Besser wird es nicht. Ab hier geht es bergab. Langsam, aber stetig und unaufhaltsam. Keine Angst, es wird auch noch einige Highlights geben, der erste gute Job, eine romantische Hochzeit, das eigene Haus, die Geburt des ersten Kindes, aber so unbeschwert glücklich wie an diesem Tag werdet ihr nie wieder sein. Es ist so. Findet euch damit ab.

Oh, natürlich werdet ihr euch verlieben. So sehr, dass es schmerzt, aber dennoch ganz wunderbar ist und ihr werdet unsagbar glücklich sein. Aber früher oder später wird dieser Mensch euch entäuschen. Vermutlich früher. Er wird euch verlassen und euer Herz brechen, vielleicht brennt er mit eurer besten Freundin durch, oder er stirbt einfach nur an irgend etwas, aber auf jeden Fall wird er euch entäuschen und dann werdet ihr leiden, ganz schrecklich leiden. Nur wenn ihr stark bleibt, immer auf euch selbst baut und niemanden an euch heranlasst,  werdet ihr niemals entäuscht werden. Aber das könnt ihr jetzt noch nicht wissen.

Für einen Moment erwäge ich, zu den Kids hinüberzugehen und sie über diesen grundlegenden Umstand des Lebens zu informieren, aber das brauche ich nicht, denn früher oder später werden sie es selbst herausfinden. Vermutlich früher...


Während ich diesen herrlich morbiden Gedanken nachhänge und mit tränenverschleiertem Blick in mein Moleskine schreibe, legen wir bei strahlendem Sonnenschein von Bodø ab. Erst das 3-Gänge Menü am Abend heitert mich wieder etwas auf.

Es gibt Blauschimmelkäse auf einem Bett gehackter Walnüsse und Ruccola in Honig. Anschließend geschmortes Rindfleisch mit Gemüselabskaus und zum Nachtisch ein Parfait aus Äpfeln mit karamellisiertem Rohrzucker und frischer Minze. Ich lasse mir nicht anmerken, dass ich bis vor wenigen Minuten nicht einmal wusste, was ein Parfait ist und löffele es mit Gleichmut in mich hinein.

Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang an Deck bin ich so durchgefroren, dass ich mich in meine Koje verkrieche und mit einer zusätzlichen Decke warm einkuschele. Claudia bleibt bis Mitternacht auf der Brücke, Hunting the Light, sinngemäß "Ausschau halten nach Nordlicht", dem Mottospruch der Hurtigruten, aber da schlafen Pieps und ich schon ganz fest. Das soll Claudia uns morgen erzählen...

44 Kommentare:

Blondisoph hat gesagt…

Das heutige Wetter passt zu dem nachdenklichen Teil deines Postings: es ist grau, duster, es schüttet und schreit danach, dass früher alles leichter war. War es das wirklich? Ich persönlich war früher impulsiver, aber eigentlich weniger mutig als heute. Ich hatte eine jüngere Haut und war dennoch mit meinem Körper weniger im Einklang. Es war aufregend, viele Leute kennen zu lernen, zu flirten, vieles zu entdecken - aber die Neugier und die Lust auf richtig Neues und die Reisen und vieles mehr kam erst Jahrzehnt(e) später. Es ist völlig egal, ob du Student bist oder geschieden - es ist nie zu spät oder der falsche Zeitpunkt für glückliche Momente. *Kopfwäsche Ende*
Und jetzt: mal wieder tolle Eindrücke, diese Reise will ich eines Tages auch machen, es klingt auf eine etwas unterkühlte Art sehr interessant, auch wenn die meisten Schiffe oder Staraufgebot (Eismeerprinzessin) auslaufen. Wie schön, wenn Feiertags zwar keine Zeitung kommt, ich mich aber durch Svenja-Reise-Posts schmökern kann :-)

dat Bea hat gesagt…

Hallo Svenja, deine Gedanken haben bestimmt etwas Wahres, ja. Andererseits nimmt man Dinge im "höheren" Alter viel bewußter und intensiver wahr, genießt sie mehr. Auch das geht den Jungen noch ab, und darum möchte ich auch nicht mit ihnen tauschen :-)
Und ohne die Schmerzen lernt man auch nicht schätzen, was man so an kleinem Glück hat...

Genieß Eure Fahrt, grüß mir Pieps und Claudi

Anonym hat gesagt…

hach ... "meine" polarlys -soifz- ... hach ...

Matilda hat gesagt…

Hallo Svenja.

Ein schöner, lustiger, nachdenklicher, beruhigender und einladender Reisebericht. Danke, das du mich (uns alle) an deinen Gedanken teilhaben lässt ...

Ich hoffe, du hast trotzdem deine Reise genossen.

Anne Nühm hat gesagt…

"Ich tusche mir gerade die Wimpern, als die Durchsage über den Laut­sprecher kommt, was bei See­gang gar nicht so einfach ist."

Was ist nicht so einfach? Tuschen oder lautsprechern?

Kichernde Grüße :)

Anonym hat gesagt…

Ich lese schon länger bei dir mit und ergreife jetzt, bei diesem wunderbaren Reisebericht einfach einmal die Gelegenheit dir zu sagen, wie sehr ich dich für das, was du tust bewundere. Wie du dein etwas "turbulentes" Leben meisterst und trotz der einen oder anderen Krise deinen Humor nicht verloren hast ... und nebenher noch die Welt rettest.

Oh, Kommibestätigung abgeschaltet. Danke schön :)

Fundurina hat gesagt…

Zugegebenermaßen habe ich eure Reise ausführlichst per Webcam verfolgt. Die gelieferten Bilder .... naja, Regen, Tristesse, graurauhe See, Regen, Schnee, Wellen, Regen, etc. So eine Fahrt, nein Danke! Never!

Und dann kommt Svenja und schafft es doch tatsächlich, auch hier "Farbe" reinzubringen und mit viel Herz und Humor zu erzählen, (was ich per Webcam schon gesehen habe) was sie erlebt hat und die Bilder der Webcam in Frage zu stellen!

Baby, du warst bestimmt auf einer anderen Kreuzfahrt *grins*

Pieps™ hat gesagt…

*krächz* ..... nur meinste, wenn ich Schlitt'n gedorft hätt', wär' ich jez nich' so krank ..... *schwer schluck* ..... autschi ....

Irina hat gesagt…

Ich liebe deine lebendigen Reiseberichte.

Übrigens lese ich gerade einen Reisebericht und bin ziemlich sicher, dass der Auto auch bei dir liest *grins*

Irina hat gesagt…

Äääch, der AUTOR natürlich! Weil AUTO fährt er nicht ^^

Anonym hat gesagt…

Ob nun trans oder nicht, ich glaube, du zeigst jeden, dass er/sie sein/ihr Leben in die Hand nehmen und leben muss!

Und du machst das ganz wunderbar! Alles ^^

Blondisoph hat gesagt…

Oh ja, die Schreibfehler... Ich wollte heute früh (vor dem zweiten Kaffee) natürlich meckern, dass die wenigsten Passagiere das Glück haben, an Bord auf eine Eismeerprinzessin zu stoßen. Also, dass die meisten Schiffe OHNE (nicht "oder") Eismeerprinzessin auslaufen. Oder laufen Eismeerprinzessinnen grundsätzlich aus??

Groovinchen hat gesagt…

Deine Gedanken habe ich schmerzlich erfahren müssen und das enttäuscht werden ist nicht mal einen Monat her. Ich hoffe, dass es irgendwann besser wird und nicht mehr so sehr weh tut.

Anonym hat gesagt…

Wenn man niemanden an sich heranlässt verpasst man aber auch ziemlich viel. Ausserdem - wie schafft man das, sein Herz sozu verschliessen, dass keiner durchdringen kann? Wenn Du dafür ein Rezept hast solltest Du es für viel Geld patentieren lassen.
Schöne Osterfeiertage wünsche ich Dir, Maren

Pieps™ hat gesagt…

Nur der Tzwännja ihr Herz is' ja gaa' nich' verschloss'n in echt. Nääää, Bääääjbieh!? Ich bin ja au' reingeschlüpft ^^

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Blondisoph: Oh, wie schön, ein Kommentar von Blondisoph: Nein, früher war nicht alles einfacher, so meinte ich es auch gar nicht. Aber in dem jungen Alter liegen Schmerzen und Leid noch viele Jahre entfernt. Jedenfalls sollte es so sein. Und man lässt sich unbeschwert auf Sachen ein, zu denen fehlte mir heute der Mut, bzw. habe ich die Erfahrung, sie gar nicht erst zuzulassen. Ich merke das immer daran, wenn mir ein interessanter Mensch begegnet: Ich weiche ihr unbewusst aus und mache mich rar, so dass es gar nicht erst zu einem näheren Kontakt kommt. Ich vermute, dass der andere Mensch nie bemerkt hat, wie sehr ich mich für ihn interessieren könnte. Wie zwei Schiffe im Nebel: Sowie ich die Lichter eines anderen Schiffes sehe, fahre ich einen Ausweichkurs und mit etwas Glück hat der andere mich noch gar nicht wahrgenommen. Perfekt zur Kollisionsvermeidung auf See, aber auch im richtigen Leben :-)

@dat Bea: Ja, das stimmt, so gut wie heute ging es mir kaum jemals zuvor, weil ich Spaß an den vielen kleinen Dingen habe, die früher nur am Rande stattfanden. Und die kleinen Dinge kann ich mir mühelos leisten, so dass ich auch bei schmalem Gehalt prima leben kann.

@Bloggefluester: Sieht dramatisch aus, oder? Die Lofoten ist dagegen nur ein besseres Rettungsboot.

@Matilda: Diese nachdenklichen Gedanken haben mich ganz unvermittelt überfallen. Ich musste sie aufschreiben, aber ein bisschen traurig war ich dabei doch und hab ein wenig auf mein Moleskine getropft.

@Kichererbse: "Das Tuschen, nicht das Hören." Der Satz stand da erst und dann hab ich ihn doch wieder gestrichen :-)

@Esther: Danke, liebe Esther. Der Humor hat mich immer wieder gerettet, er ist meine beste Waffe gegen Bitterkeit. Eine andere hab ich ja nicht. "Es macht nichts, zu verlieren. Hauptsache, du siehst gut aus dabei, Baby." Du kennst ja meinen Standardspruch :-)
Ja, die Kommentarbestätigung hab ich ausgeschaltet. Die nervt ja total. Ich schaffe es oft bei anderen nicht im ersten Versuch, die richtigen Worte einzugeben.
Sonstige Meinungen dazu?

@Funny: Das ist echt klasse mit der Webcam. Du hast ein Bild snapgeshottet (Achtung: Neues Wort), das ich zur selben Zeit selbst an Bord fotografiert habe. Aber das kommt erst noch und können wir jetzt noch gar nicht wissen.

Pieps™ hat gesagt…

"Der Humor hat mich immer wieder gerettet, er ist meine beste Waffe gegen Bitterkeit. Eine andere hab ich ja nicht"

Tzääää, du has' mich! Abba ich bin ja einglich keine Waffe! ......... *schwach zurück in kissen sink* ......... un' Tante Claudie

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Pieps: Nein, mein Engel, wenn ich dich in der Arktis hätte Schlitten fahren lassen von den tausend Meter hohen steilen Bergen hinunter, dann wärest du jetzt sicher nicht krank und dafür kerngesund. Tut mir leid, Liebling.
hmpff...

@Irina: Es heißt "Das Auto" (vgl. DUDEN, 25.Auflage)

@Irina: Nun sag schon, wer und wo...?! :-)

@Madame Curie: Ja? Und das ausgerechnet ich, die ich sonst eher antriebsschwach bin. Danke, Madame Curie...

@Blondisoph: Also ich bin nicht ausgelaufen, jedenfalls nicht ohne Schüff. Ich weiß nicht mal, ob es da oben so etwas gibt, wie die Wahl zur Eismeerprinzessin. Sollte es aber geben, finde ich...!

@Groovinchen: Und das schon in deinem jungen Alter. Das tut mir leid. Allerdings erinnere ich mich auch an einen grausamen, unmenschlich weh tuenden Liebeskummer, da war ich gerade 22. Ich hoffe, du kommst ganz schnell darüber hinweg. Ich hab Jahre gebraucht. Brauch ich immer. Ich verliebe mich sehr, sehr langsam, aber dann ist meine Liebe zuverlässig wie ein Fels. Hält ewig. Kopf hoch, liebes Groovinchen.

@Frau M.: Stümmt: Liebeskummer, Herzschmerz, Streits um Mitternacht, gemeinsame Autofahrten in erbittertem Schweigen und sonstige Lieblosigkeiten aller Art. Nööö, auf Regelschmerzen und Beziehungsärger verzichte ich mit Anlauf. Das Rezept dazu ist ganz simpel: Einfach nicht verlieben. Wenn jemand interessant erscheint: Meiden, nicht anrufen, sachlich und nicht charmant antworten, Kontakt meiden. Krieg ich gut hin. Ich denke, die Menschen, die mich interessiert haben, haben das nicht einmal gemerkt. Während ich früher ja etwas offener gewesen bin, grins...

@Pieps: Das stimmt, mein kleiner Engel. So süße kleine Mäuse wie du kommen da immer rein und du hast einen ganz, ganz festen Platz darin. Wie eine kleine Eigentumswohnung. Sogar mit Balkon an der schönsten Stelle. Also, ähh, das ist bildlich gemeint.
Und stümmt: Dich hab ich auch noch gegen Bitterkeit. So manches befreiende "hmpff" geht auf deine Kosten :-)

Irina hat gesagt…

Egal, der ist eh Vegetarier *grins*

Pieps™ hat gesagt…

180 cm² in bester Wohnlage ^^

Anonym hat gesagt…

"Die jungen Leute können es heute noch nicht wissen, aber dieses wird die glücklichste Zeit ihres ganzen Lebens sein. Besser wird es nicht. Ab hier geht es bergab."

Wie wahr! Ich bereue es heute, dass ich diese Zeit in meinem Leben nicht besser genutzt habe, sondern zu lange im Liebeskummer oder anderem Leid versunken war. Wenn ich Abiturienten oder junge Studenten sehe, kommen mir jetzt ähnliche Gedanken.
Aber selbst wenn man den jungen Leuten das sagen würde, würden sie es nicht glauben und sie würden auch nicht den Rat beherzigen, ihre Zeit, in der sie noch jung sind, zu genießen.

Die stille Leserin

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Irina: Der ist Vegetarier? Die ess ja nicht mal ich... Respekt.

@Pieps: Ist eben auch ein großes Herz, Mäuschen.

@Stille Leserin: Ich überlege gerade, ob es bei mir auch so war... Mich hat ab 20 die Arbeit so in Beschlag genommen, dass Privatleben nur sehr am Rande stattfand, aber sonst habe ich schon viele schöne Sachen erlebt. Auch damals schon hing das mit meinen Motorradreise mit Zelt zusammen. Nur dass ich damals immer zwei Schlafsäcke an Bord und eine süße Freundin hinten drauf hatte. Das war echt klasse.
Die Jungen sollten nicht nur die Zeit genießen, das sowieso, sondern auch klüger handeln und nicht nur ihrem Herzen, oder was sie dafür halten, folgen. Das Herz ist ein schlechter Ratgeber, auch wenn Disney und Matthias Reim uns etwas anderes erzählen weismachen wollen.

Anonym hat gesagt…

Ich habe viel über dein Posting und deine Kommentare nachgedacht. Und auch wenn ich wirklich schon ganz großen Mist erlebt habe und das Gefühl hatte, mir würde das Herz aus der Brust gerissen, ich mich ohnmächtig und verzweifelt vor Schmerz gefühlt habe, so möchte ich mein Herz doch nicht für immer und alle Zeiten verschliessen. Sicher, man wird älter, klüger und vorsichtiger, passt besser auf sich auf und schützt sich vor Situationen und Menschen, die nicht gut für einen sind. Aber manchmal gibt es doch die oder den eine(n), die oder der es wert ist, dass man sich ein bisschen öffnet. Sie sind schwer zu finden, aber es gibt sie!

Anonym hat gesagt…

Liebe Svenja,

was Disney und Matthias Reim erzählen ist selbstverständlich Quatsch.
Ich denke aber trotzdem, dass man seinem Herz folgen kann. Ich glaube, dass dies nicht der Punkt ist, sondern der Punkt ist, zu lernen, die Enttäuschung/Trauer/den Verlust besser zu händeln.

Die stille Leserin (schon der 3. Beitrag, also überhaupt nicht mehr still ;-)

to be ... hat gesagt…

Liebe Svenja!

Die Jugend macht es uns vor - sie lebt im Jetzt und im Heute, ein wenig im Morgen, aber nicht allzusehr im Gestern. Das macht diese fast beneidenswerte Unbeschwingtheit aus!

Allerdings haben auch wir im fortgeschrittenen Alter immer noch die Möglichkeit, zu dieser Erkenntnis zu gelangen!

In diesem Sinn: Schau nach vorn, nicht nach hinten. ENJOY YOUR LIFE!

Frohe Ostern

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frau M.: Was du beschreibst, das habe ich auch erlebt: "das Gefühl hatte, mir würde das Herz aus der Brust gerissen, ich mich ohnmächtig und verzweifelt vor Schmerz gefühlt habe". Es ist ein Gefühl, das ich mir nie wieder antun darf. Ein weiteres Mal überstehe ich das nicht und mein Herz schrumpelt jedes Mal etwas weiter zusammen. Auf die Liebe bin ich deshalb bereit in alle Zukunft zu verzichten. Und weil ich niemanden suche, finde ich sicher auch niemanden. Aber ich hab ja Claudie und Pieps. Und die beiden lieben mich von Herzen und ich sie.

@Die gar nicht mehr so stille Leserin: Ich bin über mich selbst erstaunt, wie schwer ich Liebeskummer verarbeite. Es dauert ewige Zeiten. Ich habe wirklich viel zu diesem Thema gelesen, in mein Tagebuch geschrieben und nachgedacht, aber ich kriegs einfach nicht hin. Deshalb gehe ich auf Nummer sicher. Ich könnte auch nie wieder jemandem so sehr vertrauen. Wenn man einmal jemandem im Gerichtssaal gegenübergesessen hat, der einen dort so demontiert und so klein und schlecht gemacht hat, nachdem man Jahre gemeinsam verbracht hat, Kinder hatte, sich in allem vertraut hat, dann ist das etwas unfassbares für mich. Das kann mein Verstand nicht fassen. Ich könnte das niemals tun. Niemals.

@to be: Nein, das ist mir zu leicht. Mit derselben Unbeschwertheit bringt man sich in schreckliche Schwierigkeiten. Und glaube mir, ich bin nicht gerade der schwermütige, pessimistische Gedankengrübler. Eigentlich war ich immer Bruder, nein jetzt Schwester Leichtfuß. Aber heute bin ich klüger und lasse mich auf Abenteuer nur noch auf meinen Motorrad-Abenteuerreisen ein.

Frierefritz hat gesagt…

Solch eine Reise steht auch noch auf meiner Wunschliste! Deine ehrlichen Worte u. Gedanken gefallen mir. Sind es nicht die Aufs und Abs, die uns zu dem machen was wir sind? Immer ein wenig mehr wir selbst, nicht so sehr auf "was denken die Anderen" bedacht? Wäre es nicht anders langweilig? Auch wenn sicher nicht nur ich auf so manch eine Erfahrung verzichten könnte...
LG Ute
die es übrigens mag, wenn sie nicht komische Buchstaben zur Bestätigung eintippen muß!

Tengai-Marcus hat gesagt…

Meine Huldigung an die Eismeerprinzessin...man sieht, daß es kalt ist...;-))
Jetzt ist mir auch klar, warum die Pole schmelzen...Dein Licht überstrahlt alles. Lass Dich aber bloß nicht erwischen, wie Du am Bug stehst und schreist: " Ich bin die Königin der Welt"....:-D
Laß Deinen Schwermut nicht siegen und genieß die Reise
Gruß
Marcus

Pieps™ hat gesagt…

Soll ich ma' was freches sag'n? ....... *kicher* ...... Sanierter Altbau ........ *lachend die flucht ergreif* ........

grit hat gesagt…

svenja, ist die lofoten nun doch untergegangen???wo bist du???

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja, ich lese deinen Blog schon seit ein paar Jahren und freue mich, wie sehr sich die Themen verändert haben. Ich habe im Herbst 2010 die südgehende Reise mit der MS Nordnorge gemacht und war ebenso begeistert. An einem Hafen haben wir die MS Lofoten getroffen und besichtigt, das Schiff hat Stil! Viele Grüße aus dem Badischen, Guido

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja,
ich sehe Dich auf der Brückenebene, auf der Nock....HUHUHU
schreib bitte weiter diesen schönen Bericht...wie schon so viele
LG...Kristine

Anonym hat gesagt…

ach ja...schau mal auf die Radarantennen...wenn da SAM steht kannst Du weiter mit dem Dampfer fahren...bei dem Laden bin ich...hab vertrauen, das ist dann wie mit TomTom im Auto...Lach
Kristine

Anonym hat gesagt…

Hallo Eisprinzessin,
Hast Du eigentlich keine Bedenken, Deine Figur halten zu können, bei dem großen Buffetangebot jeden Tag? Ich habe mal auf einem Schiff gearbeitet und ruckzuck hatte ich meine Kleidergröße erweitert .
Ich wünsche Dir sehr, dass Du eines Tages doch noch die Frau fürs Leben findest und Deine Verletzungen nur noch Erinnerungen sind.
Ich bin inzwischen wieder in unserer wunderbar verregneten Landeshauptstadt und Wünsche auch Euch eine gute Heimreise.
Claudia aus Kiel-City

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frierefritz: Danke dir, Ute. Für mich ist es wichtig, meine Gedanken so ehrlich möglich aufzuschreiben. Nur so hab ich eine persönliche Erinnerung an die Reise und andere Leser wissen, wie es sich angefühlt hat, auf dieser Reise unterwegs zu sein.

@Tengai-Marcus: Ups, jetzt weiß ich was du meinst. BHs werden eindeutig überschätzt :-)
Auf jeden Fall hab ich ein wenig gute Laune verbreitet auf dieser Reise. Viele andere Reisende waren doch sehr muffelig und uncharmant. Egal, Hauptsache wir hatten Spaß.

@Pieps: Wenn die Kuchen reden, halten die Krümel den Mund! Hmpff...

@Grit: HIER. Ich bin hier. Kuckuck... :-)

@Guido: Ja, ehrlich? Findest du es gut, wie sich die Themen verändern? Das freut mich. Ich mag nicht mehr nur über t-Themen schreiben. Die kommen ja automatisch vor, weil ICH das alles erlebe.
Die Nordnorge hab ich auch gesehen, aber nicht besichtigt leider. Eine tolle Reise, oder...?!

@Kristine: Hah, DU hast mich entdeckt. Stümmt. Man muss erstmal wissen, dass das eine Nock ist. Hab ich erst zuhause nachgelesen. Danke, du Liebe.
SAM Radar? Ich dachte wir haben nur einen Kompass. Hab ich gar nicht geguckt. Ich hab ja nicht mal ein Navi.

@Claudia aus Kiel City: Oh ja, hab ich. Laut eines Hurtigruten Kochs gewinnen die Gäste pro Reise zwischen drei und fünf Kilo. Uff...
Zum Glück hab ich die weiten Strickkleider mit. Mal sehe, wie die Bilanz am Ende aussieht.
Nein, die Frau finde ich sicher nicht, außer natürlich, sie findet mich und ich komm nicht schnell genug weg :-)

Pieps™ hat gesagt…

Wenn die Kuchen reden, halten die Krümel den Mund! Hmpff...

Nur du bis' ja kein Kuch'n, sondern ein Tzaaahneschnittchen ....... äääääääh Törtch'n meint' ich natörlich, Tzaaahnetörtch'n ^^

Jessica.Doreen hat gesagt…

"Hauptsache, du siehst gut aus dabei, Baby." Du kennst ja meinen Standardspruch :-)"

Hahaha, und das sagst du ausgerechnet zu unserer lieben Esther! KLICK

ostnomade hat gesagt…

Ich liebe diesen Blog, aber:
Muss man als Transgender eigentlich immer das eine Bein so anwinkeln? Oder soll das Hilfsbedürftigkeit signalisieren?
Irgendwie nervt das auf den Fotos.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Pieps: Das wollte ich schon immer sein, ein Törtchen :-)

@Jessica: Esther sieht ein bisschen aus wie Rizzoli, find ich...

@Ostnomade: Wichtig ist nur, dass es mich nicht nervt.

Jessica-Doreen hat gesagt…

Jessica-Doreen, bitte! Soviel Zeit sollte schon sein. Und Esther sieht aus, wie aus dem Kleidersack gezogen!

Perle hat gesagt…

Svenja, wenn ich Dich da immer so in kurzen Kleidern in der Kälte posieren sehe, muss ich direkt zur Toilette rennen - Pulleralarm.
Ich komme gerade mit dicker, fetter Blasenentzündung aus dem -8°-kalten Dänemark.
So, und nun lese ich mich erst einmal genüßlich durch Deine Reiseberichte.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Perle: Deshalb schreib ich ja immer, "Machen Sie das zuhause bitte nicht nacht und sagen Sie das auch ihren Kindern und ausländischen Nachbarn".
Als professionelle Eismeerprinzessin kann man das aber ruhig machen.
Dänemark? Noch immer eines meiner liebsten Urlaubsländer. Komm erstmal zuhause an und erhol dich.
Gute Besserung wünsch ich dir.

Perle hat gesagt…

Danke schön. Dank Verzicht auf leckeren Wein und Antibiotika schon fast abgeheilt. Nur noch etwas nervös, die gute Blase. ;-)
Immerhin habe ich mich am Wochenende schon todesmutig in ein Kleid geworfen.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Perle: Na prima, dann bist du ja schon fast wieder fit. Und sich todesmutig in ein Kleid zu werfen ist immer eine gute Medizin. Man ist zwar immer noch krank, aber man sieht wenigstens besser aus dabei :-)

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