Montag, 9. April 2012

Hurtigruten Tag 7 - Tromsø und die letzte Fahrt der MS Nordstjernen

Der Eisbären­salon der MS Lofoten hat sich über Nacht in ein Feld­lager verwandelt. Die Kids haben Sessel und Bänke zusammen­ge­schoben und liegen darauf eingemummelt in ihren Schlafsäcken.

Auch das ist Hurtigruten. Die Passagiere, die nur eine Nacht an Bord bleiben, richten sich in den Lounges für die Nacht ein. Kabinen­zwang gibt es nicht und es wird toleriert, dass die Salons zumindest kurzfristig zu Schlafsälen umgestaltet werden. Für Passagiere wie uns, die die volle Reise gebucht haben, ist das mal mehr, mal weniger angenehm, aber die Studenten sind ok und hinter­lassen alles wieder sehr ordentlich.

Am Mittag erreichen wir Tromsø, das Tor zur Arktis. Wir haben vier Stunden Aufenthalt und alle Passagiere verlassen das Schiff, um sich die Stadt anzusehen.

Tromsø ist nicht nur berühmt für die nördlichste Universität der Welt, sondern auch für die Eismeerkathedrale, ebenfalls eine nördlichste der Welt, aber so weit oberhalb des Polarkreises ist irgendwann alles "Nördlichstes der Welt".



Es werden einige sagenhafte Landausflüge angeboten, darunter eine Husky Safari. Claudia, Pieps und ich machen uns auf eigene Faust zu Fuß auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Auch in Tromsø ist Claudia der perfekte Guide und führt uns auf direktem Weg zum Polarmuseum der Universität.



Es ist ein kleines Museum in einem hübschen, roten Holzhaus direkt am Hafen. Ich bin auf Anhieb begeistert von der dichten, authentischen Atmosphäre des Museums. Viele Exponate der berühmten Polarexpeditionen sind hier zu sehen und spannende Geschichten zu bestaunen. Sofort ist meine Abenteuerlust geweckt.


Gleich im ersten Saal findet sich der Nachbau einer Trapperhütte. Die Stimmung wirkt so echt, dass ich ganz fasziniert bin. Unter Glas ist das original Reisetagebuch des Trappers Wilhelm Nilsen ausgestellt, der 1910 in dieser Hütte überwintert hat. 

Er hat mit Bleistift in feiner Schreibschrift in ein Moleskine geschrieben. Ich halte mein eigenes Tagebuch daneben und sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. "Ja," erläutert Claudia, "Bleistift ist der einzige Schreibstift, der immer funktioniert und das sogar in der Arktis bei -40°." Das Polarmuseum in Tromsø begeistert mich und ist ganz sicher einen Besuch wert.

Vom Museum aus gehen wir über Nebenstraßen zur Storgata, der Einkaufsstraße. Auf den ersten Blick erscheint sie fremdartig und exotisch. Ganz anders und viel interessanter als die Holsten­straße in Kiel. Es sind überwiegend Holzhäuser mit kleinen Schaufenstern.

Überall liegen Schnee und Eis. Die Autos und sogar die Fahrräder haben Spikes in den Reifen und ich bin erstaunt, wie schnell eine Mutter auf dem vereisten Radweg mit Fahrrad und Kinder­anhänger unterwegs ist.

Dann im Zentrum die Ernüchterung. Dicht nebeneinander finden sich Vero Moda, H&M, Cubus, Intersport und ein Burger King. Ich bin richtig sauer und enttäuscht. Entkommt man diesen Ketten denn wirklich nirgends mehr auf der Welt, nicht einmal in der Arktis? Sehen alle Einkaufsstraßen dieses Planeten inzwischen gleich aus?


Vor dem Fenster eines Spielwarengeschäfts bleibt Pieps stehen und ist fasziniert von den wirklich wunderschönen Spielsachen. Sie ist kaum noch zu beruhigen und hätte so gerne eine Puppe, aber heute ist Sonntag und der Laden ist geschlossen. Ich kann sie ja verstehen und nur mit dem Versprechen auf einen Besuch bei Schönfelder in Kiel bekomme ich die Kleine ohne Geschrei vom Schaufenster weg.


Unterwegs posiere ich noch kurz vor dem Appleshop in Tromsø und informiere mich über neue Hardware. Eigentlich totaler Jungskram, aber vielleicht kann ich meinem Chef dafür zwei Überstunden aus dem Kreuz leiern. Immerhin gehört es zu meinem Job zu wissen, was in der Applewelt vorgeht. Lustig, wie die hier Apple schreiben...


Wir kehren zurück zum Schiff ohne etwas gekauft zu haben. Es ist durchgängig unter 0°, aber es ist windstill und eine trockene Kälte, in der man nicht so leicht friert. Mit den dicken Strickstulpen über der Strumpfhose, dem Minikleid und meinen fake UGG-Boots bin ich warm genug angezogen.


An diesem Abend wird im Speisesaal ein großes Meeresfrüchtebuffet statt des üblichen 3-Gänge Menüs serviert. Ich liebe Fisch und sämtliche Meeresfrüchte und dieses Buffet übertrifft alles, was ich bisher zuvor an Meeresfrüchten gegessen habe

Trotzdem wird es ein richtig doofer Abend. Mehr als zwei Seiten habe ich darüber mit wütender Hand in mein Reisetagebuch geschrieben, aber ich will den Ärger nicht noch einmal durchleben und gebe nur die Kurzfassung:

Der Speisesaal ist überfüllt, so dass wir uns zu einem älteren englischen Ehepaar an den Tisch setzen. Wie immer beginne ich einen netten Small Talk, erzähle, scherze, lobe, frage und merke erst viel zu spät, dass ihr Husband sich vor Abscheu über unsere Anwesenheit fast übergeben muss.

Mein erster Gang zum Buffet bleibt auch mein letzter. Ich bin so gekränkt, dass mir der Appetit vergangen ist und Claudia empfielt ebenfalls, die Beiden zu erlösen und zu verschwinden. Heute abend habe ich mich zum ersten Mal dafür geschämt, Transgender zu sein.

Später am Abend steht uns ein ganz besonderes Ereignis bevor. Wir werden der MS Nordstjernen begegnen, dem einzigen aktiven Schiff der Hurtigruten, das noch älter ist als unsere MS Lofoten.

Die Nordstjernen befindet sich heute auf ihrer letzten Fahrt. Nach ihrer Rückkehr wird sie in Bergen außer Dienst gestellt. 1.552 mal ist das in die Jahre gekommene Schiff von Bergen nach Kirkenes und zurück gefahren und hat dabei 7,4 Millionen Kilometer zurückgelegt.

Die Mannschaft der Lofoten hat für diesen kurzen Moment, in dem die beiden alten Schiffe sich in der völligen Dunkelheit des nördlichen Polarmeers begegnen, eine kleine Party vorbereitet. Gammle Damer er best, Alte Damen sind die Besten, steht auf einem großen weißen Bettlaken, das an der Reling hängt. Die Offiziere stehen mit roten Nebelkerzen bereit und die Küchenmannschaft hat Topfdeckel und Kochlöffel zum Lärmen an Deck geschleppt. 


Gespannt stehe ich an Deck und schaue voraus in die schwarze Nacht. Dann ganz allmählich erscheinen aus völliger Dunkelheit die Positionslichter der MS Nordstjernen. Nebelkerzen werden gezündet und mit großen Suchscheinwerfern tasten die beiden Schiffe sich im Dunkel der Nacht gegenseitig ab. Die Typhoons dröhnen dazu dumpf und ohrenbetäubend laut. Für einen Moment sind wir uns ganz nahe in der Einsamkeit des Polarmeers und ich empfinde zum ersten Mal, auf welcher winzigen Nussschale wir unterwegs sind.



Genau vier Minuten nach dem ersten Auftauchen der Positionslichter ist die Nordstjernen wieder in der Dunkelheit verschwunden. Die Party ist vorbei. Diese beiden Schiffe werden sich nie wieder auf hoher See begegnen, wie sie es soviele Jahre alle paar Tage getan haben.

Jetzt ist die MS Lofoten das dienstälteste Postschiff der Hurtigruten und auch sie soll in wenigen Jahren außer Dienst gestellt werden. Dann bleiben nur die großen, modernen Casinodampfer mit Showprogramm und Black Jack Tischen. Wer noch einmal auf einem der alten Postschiffe fahren möchte, sollte das nicht mehr auf die lange Bank schieben. 

50 Kommentare:

Fundurina hat gesagt…

Sry, bin grad sprachlos

Anonym hat gesagt…

Und das schlimmste in den immer gleichen Läden der Einkaufstraßen dieser Welt ist,das die alle den gleichen penetranten Geruch nach irgendeiner Chemie haben.
Ich Versuch immer draußen zu warten!
Manchmal klappt's .

LG
FranceR

Anonym hat gesagt…

Ach Svenja ,es gibt (Menschen) wer weis ob es welche sind!

Keiner hat das Recht sich für was Besseres zu halten auch ein Husbands nicht!
kicher...

Und glaub mir ,es gibt Frauen ,die denken über mich so ähnlich.
Aber die können auch nichts dafür.

Laß die Idioten dieser Welt einfach links liegen.


FranceR

Anonym hat gesagt…

Hi, Svenja,
ich bin etwas platt über die englischen Dussel. Meinst Du wirklich, es kann an Deiner falschen Vergangenheit gelegen haben? Dein Passing ist so toll - Neid, purer Neid bei mir. Waren die nicht einfach nur schlechterzogene Kotzbrocken? Egal, lass dich nicht unterkriegen und Dir schon gar nicht den Trip versauen, Du weißt ja: Ignoranz richtet sich selbst.

Frohe Ostern

steffi

Pieps™ hat gesagt…

Der Mann fand bestümmt nur kleine Mäuse an Tisch so abscheußlich. Ich bleib' eimpfach bein nächst'n Ma' in die Kabiehne, okeeeeh!? ........ *traurig guck*

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Funny: Das war ich danach auch erst einmal. Erst am nächsten Tag war ich wieder gut drauf. Hab mich dann beim Buffet gerne neben den Mann gestellt, er ging mir nur bis zum Ausschnitt. Ein wenig hat er mich an Ekel Alfred aus der Fernsehserie erinnert. Da war nicht nur optisch eine Ähnlichkeit.

@FranceR: Das ist mir noch nie so aufgefallen. Ich bin immer zu sehr mit Anprobieren beschäftigt :-)
Diese beiden Engländer waren einfach annoyed durch unsere Anwesenheit. Aber alle anderen Engländer waren total nett an Bord und haben sich ganz normal mit uns unterhalten.

@Steffi: Nee, der war tatsächlich wegen Claudia und mir so abgestoßen. Das war schon sehr deutlich. Er sah aus wie Ekel Alfred. Mein Trost ist: Dem haben wir mindestens ebenso den Abend verdorben, wie er uns :-)
Nur schade um das schöne Essen.

@Pieps: Aber nein, mein kleiner Engel. Du warst doch der heimliche Star an Bord. Beim Frühstück hat doch sogar einer der anderen Engländer einmal bemerkt, dass du ein neues Kleid anhast und war ganz begeistert. Nein, nein, Liebling. Mit dir ist alles in Ordnung. Außer das eine Mal vielleicht, als du die Abkürzung zum Kuchenbuffet genommen hast und barfuß über den Räucherlachs marschiert bist...

Fundurina hat gesagt…

Höhö, und bei dem sexy Anblick hat bestimmt DER einen steifen Hals bekommen :)

Mariha hat gesagt…

Boah, Wahnsinn! Du solltest dir nicht vom Chef Überstunden anrechnen lassen, sondern dich von Tromsö (kriege das Durchschnittszeichen einfach nicht hin)für die Werbung bezahlen lassen. Einer meiner Urlaube führt mich da bestimmt mal hin, ich fang schon an zu sparen.

Denk an den schönen Urlaub, nicht an Leute mit einem IQ Wert von 70 ;)

Blondisoph hat gesagt…

Die alte Frage: wie geht man mit Idioten auf dieser Welt um? Ähnlich intolerant wie sie selbst reagieren ist keine Lösung (s. Intoleranz), aber nur überlegen lächeln hilft auch nicht immer... Ich glaube: manchmal stellt einem das Leben ein Bein, aus heiterem Himmel. Ja, schade um das Buffet. Vielleicht beim nächsten Mal das Verhalten junger, ungestümer Studenten übernehmen: die Miesmacher-Ekelpakete ignorieren und einfach lächelnd so lange sitzen bleiben, bis Ekel Alfred aufgibt und den Tisch räumt. Hilft es, dass ihr zu zweit, pardon: zu dritt wart? Oder machte es die Situation nur noch kniffliger (Aufschaukeln statt De-eskalieren)? Ich kann es drehen und wenden, wie ich will: manchmal fühlt man sich trotz allem nicht wohl in seiner Haut. Zum Glück geht das vorbei und bleibt als Kontrast zu den vielen schönen Stunden bestehen. Vielleicht tröstet dich der Gedanke daran, dass ihm nicht nur der eine Abend vergällt war, sondern er "systemimmanent" durch seine starren Charakterzüge sehr häufig unzufrieden, unglücklich und unerträglich ist im Leben. Will sagen: da geht es dir im Vergleich viel, viel besser!

Pieps™ hat gesagt…

Nur wenn ich mit mein' Muhnbuhts über den Lachs gelatscht wär', dann wär' der schneematschig gewes'n

Un' wenn der englische Oppa no' ma' kommt, dann schrei ich ganz laut: "Dich wörd niemand na' Kiel hol'n! Nich' ma' in's schümmligste Verlies, was wir da ham wo au' die Miss Piggy schon wohnt!" Näää!? ...... *wieder strahl*

Anne Nühm hat gesagt…

Du hast das bestimmt falsch interpretiert. Der hat erkannt, dass es auch echt heiße Bräute auf dieser Welt gibt (und nicht nur die english wife) und er nun die schlimmsten Strafen seitens Wifey befürchten muss :)

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Frau M: Na hören Sie mal, Frau M. :-)
Nein, im Ernst, bin ich ganz bei dir, aber hier lesen schließlich auch Kinder mit...
lach

Anonym hat gesagt…

Hallo Svenja,

wegen so etwas sollst Du Dich weder schämen noch ärgern, noch traurig sein.
Wenn es den Husband so sehr mitgenommen hat, dann hat er wohl seine eigene Geschichtem wie immer, von der wir nichts erfahrten werden.
Wir hier in diesem Blog hätten uns jedenfalls gefreut, wenn Du Dich an den Tisch gesetzt, erzählt, gescherzt, gelobt und nebenbei Unmengen Fisch und Meeresfrüchte verschlungen hättest...
;-) Thymi

Anonym hat gesagt…

...seine eigene Geschichte, wie immer,...
Vor lauter "Profil auswählen", was ich nicht kann, mache ich Schreibfehler
Thymi

Öre hat gesagt…

Hej,

danke für den tollen Reisebericht, das Osterfest war gerettet beim Lesen. Und mit Pieps habt ihr ja auch viel Spaß und ich kann verstehen, dass sie eine Puppe haben wollte. Der Puppenwagen ist aber auch sehr niedlich.

Frohes Restosterfest

wünscht Birgit

Anonym hat gesagt…

Hallo du Rumtreiberin…
Die letzte Fahrt der MS Nordstjernen. Schnief….
Bei solchen Meldungen wird mir immer ganz melancholisch zu Mute.

Von Dipsy soll ich dir übrigens ausrichten das sie die Fotos mit den Eisbergen und dem vielem Schnee riiiichtig doll findet.
Lg Tally…

Abalone hat gesagt…

Also ehrlich.... wieso Du Dich geschämt hast, geht mir gerade absolut nicht in den Kopf... dass er sich hätte schämen müssen - okay. dass sie sich für ihren Mann hätte fremdschämen müssen - auch gut.

Aber Du???

(ist es eigentlich sicher, dass er nicht eher ein Problem mit dem auf Schiffen typischen Wellengang hatte? Und dann gab's ja noch Fisch.... da kriege ich ja nur bei dem Gedanken daran das tiefe inner Bedürfnis zu speien... Er war vielleicht auch eher ein Salatesser?)

Bi(e)ne hat gesagt…

Ach Svenja, das tut mir leid, dass dir der Abend so vermeiert wurde. Aber geschämt hat sich in der Situation ganz sicher die Falsche...
Für solche hirn- und niveaulosen Idioten möchte man sich als Unbeteiligter doch am liebsten fremdschämen. Also, zumindest meinereiner...
Nimm's dir nicht zu Herzen, solche Typen sind nicht nur doof, sondern auch verdammt arm!

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Thymi: Mein Versand sagt mir, dass du recht hast, aber es war dennoch unangenehm und peinlich. An diesem Abend hat die Küche bestimmt lange gegrübelt, warum soviel vom Buffet übergeblieben ist, lach...
Oh ja, eine Leserreise :-)

@Birgit: Das Spielzeuggeschäft war total süß eingerichtet. Schade, dass die zu hatten. Ich hätte ihr so gerne den kleinen Kinderwagen mit einer Puppe gekauft.

@Tally: Ja, das war auch eine melancholische Geschichte. Beim Schreiben habe ich wieder... ach, lassen wir das.
Dipsy? Ja, Kinder fahren eben gerne Schlitten :-)

@Abalone: Weil es ganz normale Leute waren und die sich vor uns so gegruselt haben. Aber ich bleib dabei: Der sah aus wie Ekel Alfred und seine Frau ein ganz klein wenig wie Else Tetzlaff :-)

@Biene: Lieb, dass du das schreibst. Aber das waren eben keine niveaulosen Proleten. Ganz und gar nicht. Damit wäre ich besser fertig geworden. Die kann ich.
Nein, das waren durchaus angesehene Mittelständler schätze ich. Nur eben trotzdem irgendwie total doof. Und ich dumme Nuss hab einfach nicht gemerkt, dass ich mich gerade zum Löffel mache, weil der genau neben mir saß und dahin kann ich nicht gucken wegen meinem Genick. Ich sehe doch nur, was vor mir ist. Egal, hab ich mindestens 2.500 Kalorien gespart :-)

Inka hat gesagt…

Protest! Apple ist kein Jungskram! Die Kalifornier sind die einzigen, die Computer bauen können, die wir Frauen ohne technisches Verständnis und ohne vorher einen PC-Kursus besucht zu haben, auf Anhieb ohne Probleme bedienen können. Außerdem kaufen wir Frauen Computer zuallererst nach dem Aussehen. Und deshalb kommen nur Geräte von Apple in Frage!
PS: Schämen musst Du Dich überhaupt nicht. Der Engländer sollte sich was schämen. Wahrscheinich weiß er noch nicht einmal, wie man das Wort Gentleman buchstabiert.
Liebe Grüße
Inka

Micha hat gesagt…

Du hast Dir doch nicht etwa von diesem Snob das Essen verderben lassen?
Eigentlich kann Dir so was von egal sein, was dieser Mensch denkt.
So jemand kann einem echt leid tun.

Geniese Deinen weiteren Urlaub.

liebe Grüß Micha

zimtapfel hat gesagt…

Ach ja. Doofe Leute können einem leider selbst auf wunderwunderschönen Kreuzfahrten über den Weg laufen. Schade. Aber du hast dir ja hoffentlich über den einen Abend hinaus nicht die Laune verderben lassen.
Schämen, das du transgender bist musst du dich nun wirklich nicht, vor niemandem. Schämen müssen sich eher Leute, die damit nicht klarkommen. (Wer weiß, was so Leute in sich unterdrücken, das sie so reagieren...)

Hach! Wieder so wunderschöne Bilder! Und überhaupt. Ich will auch mal so eine Fahrt machen! Ist das in der Wintersaison eigentlich günstiger als sonst oder sind die Hurtigrouten immer gleich sauteuer?

jürgen hat gesagt…

hallo Svenja,
frohe ostern und wünsche eine gute tour ins Polarmeer.
Wollte es immer mal mit einem Bike machen, aber im Sommer viel regen, im Winter nicht möglich . Aber so was mit schiff finde ich gut und nachahmenswert.
Bis denn Jürgen

Anonym hat gesagt…

Nimms Dir nicht zu Herzen, ich wäre froh, wenn ich es mal schaffen sollte so Stilsicher aufzutreten.

Nun gut, die englischen Mittelständler mögen auf
Dich seltsam reagiert haben, aber es bleibt die
Frage, ob sie im Gegesatz zu Dir überhaupt wissen
was sie wollen, und was sie dabei aufzugeben
bereit wären. Du machst Deinen Weg, sie leben
den ihnen vorgegebenen und sind vielleicht un-
glücklich damit oder so damit beschäftigt
"normal" zu sein, dass sie es nicht bemerken,
bis sie mit der Nase draufgestoßen werden.

Liebe Grüße

?Diara?

Abalone hat gesagt…

"Normale Leute"....

Wer legt eigentlich die Definition für "normal" fest? Meist doch eher solche Typen.

Merkste was? ;o)

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Inka: Da hast du völlig Recht, aber im Urlaub nach Computern zu gucken, das ist Jungskram. Ich hab ja einen...
Ich weiß natürlich, dass ich mich nicht schämen musste. Das geschah nur, weil ich lange nicht gemerkt habe, dass der Typ so auf mich reagiert hat und ich munter weiter erzählt und gelacht habe. Ich konnte ihn nicht sehen, weil er neben mir saß.

Micha: Doch, hab ich. Der hat mir einfach total die Laune verdorben. Schade, um das schöne Buffet, aber ich habs an den anderen Tagen nachgeholt :-)

@Zimtpfel: Tue ich ja auch nicht. Außer an diesem einen Abend. Da war es einfach doof.
Keine Ahnung, ob Hurtigruten im Winter billiger ist. Ich habe keine Ahnung, was das kostet, ich war ja eingeladen von Claudie zu ihrem Geburtstag. Aber Winter ist besonders schön wegen Nordlicht und Schnee und Eismeerprinzessinnen.

@Jürgen: Danke, Jürgen. Die Tour werde ich auch noch einmal mit dem Motorrad fahren. Hab du viel Spaß in Italien.

@Diara: Danke Diara. Natürlich hast du Recht, aber wir müssen auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, die Transgender abstoßend finden. Das ist ihr gutes Recht. Aber unhöflich war er trotzdem. In einer deutschen Kneipe zuhause hätte ich sicher anders reagiert.

@Abalone: Ja, das stimmt. Die Normalen sind mir oft am verdächtigsten. Da stimmt mit vielen etwas nicht, man sieht es nur nicht gleich.

Manu hat gesagt…

Hi Svenja,
"durchaus angesehene Mittelständler schätze ich..." Ha - das sind mit Abstand die Schlimmsten - da kenne ich jemand in meiner Umgebung. Nach längerer Betrachtung muss ich immer wieder feststellen, wie unsicher diese Menschen sind. Ein Rezept dagegen kenne ich nicht, nur eine Tatsache: Doof bleibt doof.
Grüssle Manu

SilkeSolingen hat gesagt…

Eigentlich wollte ich nicht wiederholen, was meine Vorredner so von sich gegeben haben, aber da kann ich doch nicht an mich halten! Liebe Svenja, schämen muss man sich nur, wenn man sich schlecht benommen hat. Und das hast nicht du getan, sondern der doofe Engländer. Fremdschämen habe ich immer schon für überflüssig und nutzlos gehalten, musst Du also auch nicht. Ein bisschen Mitleid wäre vielleicht angebracht, weil der Mann eine so schlechte Erziehung genossen hat, dass er sich nicht einmal in Eurer Gegenwart zusammenreißen konnte. (Was er später seiner Frau in der Kabine erzählt, wäre ja keinen was angegangen.) Soviel zu den immer als höflich gepriesenen Engländern... da habe ich auch schon schlechte bis sehr schlechte Erfahrungen gemacht (den kenianischen Kellner nach bester Kolonialherrenart mit "Boy" anreden zum Beispiel, brrrrr!).

Ansonsten lese ich Dein wunderbares Reisetagebuch sehr amüsiert und gucke jeden Tag, ob es ein neues Kapitel gibt. :-) Mich friert es zwar beim Lesen, aber ein bisschen Neid ist auch dabei, zugegeben. ;-)

Basel-based Michael hat gesagt…

Und normal ist nicht normal, sondern lediglich gewöhnlich.
Und das hier ist für Dich:
http://img3.etsystatic.com/il_fullxfull.302129299.jpg

Anonym hat gesagt…

Eingeladen auch noch, wie cool! Schönen Gruß an Claudia, zu so 'ner Fahrt würde ich mich durchaus auch einladen lassen. :-) *hust*
Andere Frage, da ich für diese Fahrt glaube ich auch eher die Wintersaison bevorzugen würde (Sommersonnenscheincocktailsampoolkreuzfahrten kann ja jeder, ne?), ich kann doch davon ausgehen, das es in den Räumen an Bord trotz der arktischen Außentemperaturen muckelig warm und gemütlich ist?

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Manu: Man kann das nicht immer einschätzen. Gerade die konservativen Schweizer waren sehr nett und aufgeschlossen. Es gibt wohl ein physikalisches Gesetz, das sinngemäß sagt: "Die Ar...lochdichte ist an jeder Stelle der Gesellschaft gleich hoch." Vermutlich stimmt das sogar :-)

@Silke: Ach dennoch, unangenehm war es schon. Der hat den Kellner Boy genannt? Das ist unverschämt. Aber wenn ich Girl genannt werde, dann ist das sehr ok.
Ja, ein bisschen frisch war es schon, aber ich hatte ja sehr warme Kleider mit. Ich mag mir das aber nicht in einer dieser ungemütlichen Jeanshosen vorstellen.

@BB-Michael: Oh danke. Glitter geht immer! Guter Satz mit gewöhnlich. Danke, Micha.

@Zimtapfel: Ja, die Winterreise ist sicher die interessantere. Anfangs war es in den Lounges echt kalt. 15°. Dann hat Claudia gemeckert und es ging auf 20°. So richtig bullig warm ist das noch nicht. Aber im Speisesaal ist schon sehr warm und gemütlich. Und durch den Kontrast zur Außenwelt wirkt es ohnehin immer noch etwa wärmer.

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Blondisoph: Ups, ich hab dich ganz versäumt wegen des wirklich frechen (aber mir aus der Seele sprechenden) Kommentars von Frau M.
Ich habe auch immer wieder hin- und herüberlegt, wie ich mit bestimmten Situationen umgehen kann. Aber es ist genau so, wie du sagst: Manchmal stellt einem das Leben einfach ein Bein.
Lächeln wäre verpufft und Pöbeln ebenso fehl am Platz wie ein körperlicher Verweis. Wir haben das schon ganz richtig gemacht und sind denen einfach aus dem Weg gegangen. Doch halt, so ganz stimmt das nicht: Die sind von da an uns sehr aus dem Weg gegangen.
Ich hab das wirklich ganz gut verwunden. Spätestens als am nächsten Tag die nette Schweizerin, aber halt, das kommt ja erst noch...
Ich kann wirklich damit leben, wenn jemand transMenschen nicht mag. Das ist völlig ok. Meine Güte, wen ich alles nicht mag. Aber ich erwarte ein Mindestmaß an Respekt und Höflichkeit. Hier war nur nicht der Ort, um beides einzufordern. Anders als bei Eddies Bierschwemme am Tresen :-)
Ja, mir geht es im Vergleich sogar viel besser. Ach was: Nicht nur im Vergleich.

@Pieps: Du und deine Moonboots. Wer da wohl mit wem spazierengegangen ist...?
Aber mit dem "englische Oppa" hast du Recht. Der hatte Glück, dass der nicht Der Englische Patient geworden ist.

@Kichererbse: Die Erklärung gefällt mir. Seine Frau war wirklich schon ziemlich abgewohnt...

Anonym hat gesagt…

Jetzt würde ich aber doch zu gern wissen, was Frau M. gesagt hat...
Sie muß die Sache auf den Punkt gebracht haben ;-)
Thymi

Arctica hat gesagt…

Hallo Svenja,

vielen Dank für den tollen Reisebericht (geht ja sicher noch weiter ;-)) und die gefühlvolle Beschreibung der Schiffsbegegnung. Habe gerade nochmal Gänsehaut bekommen! Wir kennen uns ja vom Schiff (ich sage nur Kiel-holen - gröhle jetzt noch über deinen Spruch!).

Schade dass ihr so eine unschöne Erfahrung mit den Mitreisenden machen musstet. Tröste dich, man begegnet immer auch seltsamen Leuten. Meine Tochter und ich haben uns mal auf einer Hurtigrutenfahrt beim Abendessen umsetzen lassen, weil wir es mit "lieben" Tischgenossen nicht ausgehalten haben.

Liebe Grüsse
Petra / Arctica vom Hurtigforum ;-)

Anonym hat gesagt…

Hi Svenja,
wie kann sich TransFrau, oder auch TransMann, dafür schämen, das zu sein, was sie/er wirklich ist? Völlig unlogisch, käme mir nie in den Sinn!
LG, and never do it again,
Regina aus Granada, Spanien

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Thymi: Nun, Frau M. hatte sich einen Kosenamen für den Unsympathen ausgedacht, den wir hier aber erst nach Alterscheck und dann erst nach 0 Uhr senden dürften. Allerdings sehr treffend.

@Arctica: Oh, wie schön, die Arctica. Ich habe deinen Reisebericht und den von RockLobster auch schon gelesen. Tolle Fotos vom Nordlicht dabei! Das war schon eine verrückte Reise.
Ja, dieser besondere Abend war wirklich unangenehm, aber das waren auch die Einzigen, die nicht so sympathisch waren.
Ich freu mich, dass vorbeischaust. Liebe Grüße zurück.

@Regina: Dann ist es mir nicht gelungen, die Peinlichkeit der Situation zu verdeutlichen.

Anonym hat gesagt…

Der "Husband" war bestimmt so angesickt weil du wieder dein erste Klasse Ticket aus der Handtasche rausgucken gelassen hast.

Und er dann feststellen mußte das er an deinem Tisch nichts verloren hatte mit seinem 3.Klasse Schein !

Die pure Angst hatte der!

Grüße
FranceR

april hat gesagt…

Jetzt muss ich aber mal 'danke' sagen für die interessanten Reiseberichte, die ich alle gelesen habe (vielleicht sollte ich mal öfters kommentieren ...).

Ich hoffe, du hast den Kummer mit den Engländern überwunden. Es ist schon traurig, aber es wird immer solche Menschen geben. Ich wünsche dir nur, dass du solchen nicht allzu oft begegnest.

LG, April

Anonym hat gesagt…

Hey, du hast gar nichts über Kirkenes geschrieben!? ;-)

LG, Guido

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@FranceR: Stümmt, ich bin ja ein erstklassiger Passagier, während die eindeutig zur Holzklasse gehörten. Guter Gedanke, Rainer.

@April: Oh, danke dir. Mir macht es viel, viel Spaß, die Reiseberichte zu schreiben. Alle Erinnerungen werden wieder wach. Und ich habe Engländer im vergangenen Jahr als sehr nett und charmant kennengelernt. Aber Doofe gibts ja überall und diesen hier lassen wir mal durchgehen...

@Guido: Das kommt doch erst noch. Kirkenes ist erst morgen, glaube ich.

ToWi hat gesagt…

@Svenja
Vielleicht hat er ja noch nicht mal auf das transThema angeekelt reagiert.
Könnte mir auch sehr gut vorstellen, das er dich als "Kraut" erkannte hat, und ihn Deutsche schlicht und ergreifend generelle anekeln. So wegen dem Blitzkrieg und so.
Nicht das das besser wäre.
Naja, in Endeffekt egal. Das wichtigste ist, das du dir den Urlaub nicht hast verderben lassen!

Pieps™ hat gesagt…

Oder wegen Fuuuuußball *kicher* .....

aende hat gesagt…

Hallo Svenja, wollte eigentlich erst beim letzten Reisebericht was schreiben, aber dein heutiges Erlebnis hat mich echt sauer gemacht. Die anderen haben ja schon deutlich ihre Meinung über den sauertöpfischen Inselaffen geäußert (schade, dass Frau M. gelöscht werden musste), aber ich möchte dich auch nochmal darin bestärken, dass du keinerlei Grund hast, dich für das du bist zu schämen! Die Situation, dass man sich wegen seines Verhaltens blamiert weil man die negative Reaktion des anderen nicht gleich merkt kann wirklich jedem passieren, sich deshalb zu schämen ist normal und o.k., aber nicht weil du Trans. bist, das hat mich echt betroffen gemacht.
L.G. Andrea

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Towi: Das könnte natürlich auch möglich sein, aber ich glaube es nicht. Nein, die Reise hab ich mir nicht verderben lassen, aber den Abend schon. Hmpff...

@Pieps: Ich hätte besser nicht fragen sollen, wie es kommt, dass Engländer einfach nicht Fußball spielen können...

@Andrea: Danke. Du hast genau richtig verstanden, worin die Peinlichkeit lag. Ich war so voller Esprit und habe vor guter Laune gesprüht, ohne zu merken, wie er auf mich reagiert hat.

Tengai-Marcus hat gesagt…

Nachdem ich mich am Freitag den 13. (wann sonst) mit meiner Tengai unfreiwillig in die 90° Lage begeben habe, konnte ich erst heute wieder das www besuchen. Und was muß ich lesen? Svenja, wehe ich lese noch einmal, daß Du Dich schämen mußt....]:(
Ich hoffe, daß Deine Restreise Dich für die Aufregung um die Inselaffen wieder entschädigt hat....
Gruß
Marcus

Anonym hat gesagt…

Immer wieder erfrischend auf Deinen Seiten zu stöbern.
Die Fotos, die kleinen, feinen Ergänzungen an den Fotos - wunderbar, Deine Freude und Begeisterung sind für mich sehr deutlich zu spüren.
Danke dafür.

Wünsche Dir für Irland eine schier unvergessliche Reise.
VLG, Nadine Abt

Svenja-and-the-City hat gesagt…

@Marcus: Ich hoffe, du bist inzwischen schon wieder halbwegs fit. Spätestens die nächste Saison kannst du wieder voll genießen. Und ich esse jetzt erstmal eine halbe Ente. Um dich zu rächen...

@Nadine: Danke Nadine, lieb von dir. Ich freue mich auch schon sehr auf die Reise und stecke den ganzen Tag schon knietief in Landkarten, Textmarkern und Google Street View.

Petscho hat gesagt…

.....hi,ich lass dir mal die lieben Grüße da :)
Ich hab dein Blog reingeschaut ,ehem nicht schlecht muss ich sagen

Moni hat gesagt…

Schade, dass es auch heute immer noch so viel Intoleranz bei uns gibt;-( Ich hoffe, dass die Wet da ein bisschen offener wird, aber mein künftiger Ex-Mann ist auch so einer, das kann ich nicht leiden!
Ansonsten finde ich es faszinierend, dass auch Du Resetagebuch schreibst und auch in ein Moleskin... ich dachte immer ich wäre alleine mit diesem Tick!

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